Berlin. Zwischen den Führungsebenen von Borussia Dortmund und dem FC Bayern München wurde der Ton zuletzt ein wenig rauer, die beiden Trainer aber schätzen einander. Das betonen sie beim gemeinsamen Pressetermin, bei dem BVB-Coach Klopp seinen Kollegen auch über die Vorzüge des DFB-Pokals aufklärt.

Es gibt einiges zu erzählen über den Pokal des Deutschen Fußball-Bundes, kurz DFB-Pokal: seine reiche Historie, seine denkwürdigen Endspiele seine zahlreichen Sieger und Besiegte. Oder die aktuellen Zahlen: 74.907 Zuschauer werden beim aktuellen Endspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (Samstag, 20 Uhr/im Live-Ticker) zusehen, die Nachfrage war noch um ein Vielfaches größer. 802 Medienvertreter sind vor Ort, das Spiel wird in 189 Länder übertragen.

Das alles interessiert BVB-Trainer Jürgen Klopp nicht groß, als er seinem Bayern-Kollegen Pep Guardiola vor dessen ersten DFB-Pokalfinale das Wesen dieses Spiels erklären soll. "Der Vorteil am Pokal ist, dass man etwas hineinschütten kann", sagt er. "Das geht bei der Meisterschale nicht so gut."

Klopp: Guardiola findet mich "ganz cool"

Mit Klopp und Guardiola sitzen am Vorabend des großen Endspiels zwei charismatische Trainerpersönlichkeiten auf dem Podest. Zwei Fußball-Fachmänner, die radikal unterschiedliche Herangehensweisen ans Spiel haben: Hier die Ballbesitz-Dogmatiker Guardiola, dort der Gegenpressing-Prediger und Umschalt-Fetischist Klopp. Und doch sitzen da zwei Männer, die einander "sehr schätzen", wie Klopp sagt. "Ich verfolge seine Karriere schon viel länger als er meine. Ich finde, er ist ein großartiger Trainer und er findet mich auch ganz cool."Und was denkt der Bayern Trainer? "Das Gleiche."

Auch ein wenig Schützenhilfe für den Kollegen gibt es. "Einige sagen, es ist eine Katastrophen-Saison, wenn wir morgen nicht gewinnen", sagt der Spanier nur halb im Scherz. "Meine Meinung ist: Wir haben den Titel in der Bundesliga gewonnen, also ist es eine gute Saison." - "Ich finde auch: Die Meisterschaft reicht", pflichtet Klopp bei. "Lass dir nichts einreden von den Anderen da."

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Von David Nienhaus und Sebastian Weßling

Guardiola beantwortet Fragen für Klopp

Das Einvernehmen geht schon so weit, dass die beiden die Fragen an den Kollegen gleich auch beantworten. Zunächst tut dies vor allem der Dortmunder Coach, aber am Ende auch Guardiola: "Ich als Bayern-Trainer glaube, die Bayern werden gewinnen", sagt er, befragt nach seinem Tipp. "Er als BVB-Trainer wird prognostizieren, dass der BVB gewinnt." So bleibt Klopp nur die Ergänzung: "Es wird kein Unentschieden geben."