Köln/München. Der FC Bayern steht wie gewohnt im Achtelfinale des DFB-Pokals. Spannend machte es der 1. FC Köln im Spiel gegen Bundesliga-Rivale Hoffenheim.

Bundesliga-Toptorjäger Anthony Modeste hat den 1. FC Köln auch im DFB-Pokal jubeln lassen. Dank seines entscheidenden Treffers gegen seinen Ex-Club 1899 Hoffenheim gewannen die Kölner am Mittwochabend in einem umkämpften Duell erst in der Verlängerung mit 2:1 (1:1, 1:1) und zogen ins Achtelfinale ein. Für die Kraichgauer war es die erste Pflichtspielniederlage der Saison. Hoffenheims Benjamin Hübner hatte die Gäste vor 42 900 Zuschauern zunächst in Führung gebracht (8.), Marcel Risse glich per Freistoß aus (36.).

Der Vierte der Fußball-Bundesliga aus Hoffenheim kam besser in die Partie, war von Beginn an wacher und präsenter. Die in dieser Saison noch ungeschlagenen Gäste diktierten zunächst das Geschehen, störten früh und provozierten damit Ballverluste des Gegners. Die Kölner kamen damit in ihrem ersten Pokal-Heimspiel seit dem 22. Dezember 2010 überhaupt nicht zurecht. Ohne die verletzt fehlenden Leonardo Bittencourt und Yuya Osako suchten sie vier Tage nach ihrer ersten Bundesliga-Niederlage beim 1:2 in Berlin zunächst ihre Form.

In der 8. Minute belohnten sich die Kraichgauer dann für ihre starke Anfangsphase. Nach einer Ecke konnten die Gastgeber zunächst klären, die anschließende Flanke des Olympia-Zweiten Niklas Süle köpfte Verteidiger Benjamin Hübner ins Tor. Stürmer Sandro Wagner hatte nach schöner Vorarbeit von Steven Zuber das 2:0 auf dem Fuß (26.), schoss aber zu unplatziert in die Arme von FC-Keeper Timo Horn.

Die einzige gefährliche Aktion der Kölner in der ersten halben Stunde entwickelte sich aus einer Zufallsaktion: Eine verunglückte Flanke von Konstantin Rausch konnte Torhüter Oliver Baumann gerade noch über die Latte lenken. Eine Standardsituation brachte den Fünften der Bundesliga dann wieder ins Spiel: Marcel Risse hämmerte einen Freistoß aus gut 25 Metern unhaltbar für Baumann ins Tor (36.).

Anschließend kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Der mit acht Toren bislang beste Bundesliga-Torschütze Modeste verpasste mit einem Flugkopfball nach Flanke von Risse knapp das 2:1 (42.). Dem Team von Julian Nagelsmann entglitt in dieser Phase etwas die Kontrolle.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine offene Partie. Kölns Pawel Olkowski verzog frei vor Baumann (60.), auf der Gegenseite parierte Horn einen guten Schuss von Hoffenheims Nadiem Amiri (66.). Die Kölner mussten zudem ab der 63. Minute ohne ihren Kapitän Matthias Lehmann auskommen, der angeschlagen ausgewechselt wurde.

Eine Viertelstunde vor Schluss hatte erneut Risse die große Chance auf den Siegtreffer, Baumann rettete jedoch glänzend (76.). Doch die Hoffenheimer blieben stets gefährlich, Amiri vergab kurz vor Schluss freistehend (84.). So ging es in die Verlängerung, in der Modeste schon nach wenigen Sekunden aus kurzer Distanz zum 2:1 traf (91.). (dpa)

FC Bayern - FC Augsburg 3:1: Bayern beim Badstuber-Comeback ins Achtelfinale 

Ein haushoch überlegener FC Bayern ist beim lautstark bejubelten Comeback von Holger Badstuber sicher in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Am Tag der großen Rotation setzten sich die Münchner mit acht Neuen in der Startelf bei einer insgesamt kontrollierten Vorstellung mit 3:1 (2:0) gegen den harmlosen FC Augsburg durch. Wie bei den zuletzt dominanten Auftritten in Champions League und Bundesliga leistete sich der deutsche Fußball-Rekordmeister wieder eine Schwäche in der Defensive - Folgen hatte das auch am Mittwoch keine. "Das ist Emotion pur. Das geht unter die Haut", schwärmte Badstuber über seine Rückkehr.

Kapitän Philipp Lahm mit einem Blitztor nach etwas mehr als 100 Sekunden und Julian Green (41. Minute) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für den 18-maligen Cupsieger stellten im dritten Pokalduell der beiden Teams seit 2012 schon vor der Pause die Weichen auf Sieg. "Wir haben das Spiel absolut im Griff und führen 2:0, dann lassen wir nach. Das darf nicht passieren", sagte Lahm.

Nach einem gehaltenen Foulelfmeter von Manuel Neuer gegen Ja-Cheol Koo (48.) verschoss Thomas Müller einen Handelfmeter (57.). Dong-Won Ji (69.) verkürzte auf 1:2, mehr war für den Gast nicht drin. Emotional wurde es dann in der Schlussphase, als immer wieder verletzte Badstuber im ersten Spiel seit dem 10. Februar bei seiner Einwechselung (81.) mit Sprechchören gefeiert wurde. Den Schlusspunkt für Bayern setzte David Alaba (90.+3).

Drei Tage vor dem schnellen Wiedersehen in der Bundesliga am Samstag in Augsburg hielt wie erwartet die imposante Pokalserie der Münchner, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten nur einmal nicht mindestens ins Achtelfinale einzogen. Die Partien in dieser Runde der letzten 16 werden am 7./8. Februar ausgetragen.

Beim insgesamt kontrollierten Auftritt vor 73 500 Zuschauern in der wie in der Vorsaison beim Pokalerfolg gegen Darmstadt ausnahmsweise einmal nicht ausverkauften Arena raubte Lahm den Augsburgern schnell die Hoffnung. Die exquisite Reservistengarde um Arjen Robben, Arturo Vidal und den kurz vor einem neuen Multi-Millionen-Vertrag stehenden Robert Lewandowski hatten gerade auf der Bank Platz genommen, als Müller fein mit Lahm auf dem rechten Flügel kombinierte. Der am Wochenende noch geschonte Kapitän schloss eiskalt ab.

Mit der Führung im Rücken spulten die Münchner einen souveränen Auftritt ab und durften nach ein paar eher ungefährlichen Distanzschüssen wieder jubeln. Müller hatte auf dem rechten Flügel genügend Zeit zur genauen Flanke, in der Mitte kam der nur 1,74 Meter große Green gegen die größeren Augsburger Verteidiger freistehend zum Kopfball. Es war erst das vierte Pflichtspiel des Amerikaners für die Bayern. Gäste-Torhüter Marwin Hitz verhinderte kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einer Glanzparade gegen Mats Hummels das 0:3. "Es gibt sicher das ein oder andere, was wir besser machen müssen", sagte Hitz.

Wie schon gegen Eindhoven (4:1) und Mönchengladbach (2:0) verloren die Münchner auch diesmal beim Stand von 2:0 zwischenzeitlich an Dominanz. Nach einem Kontakt zwischen Hummels und Gojko Kacar gab Schiedsrichter Sascha Stegemann überraschend Strafstoß. Koo scheiterte an Neuer, den Nachschuss setzte Daniel Baier am Tor vorbei. Müller machte es nach Handspiel von Georg Teigl nicht besser und ballerte den Strafstoß über das Tor.

Die Schwaben versuchten nun mehr und wurden durch den überraschenden Anschlusstreffer durch Ji belohnt. Richtig spannend wurde es aber angesichts des Qualitätsunterschiedes beider Teams aber nicht mehr. (dpa)