Dortmund. Der BVB hat beim 3:3 gegen RB Leipzig den Sieg verschenkt. Trainer Lucien Favre will sich aber nicht wie ein Verlierer fühlen.

Zwei Mal geführt, und doch war das Spiel 3:3 ausgegangen. Am Ende fühlte sich eine Mannschaft, die von Lucien Favre, als hätte sie etwas verloren, und die andere, die von Julian Nagelsmann, als wäre ihr etwas geschenkt worden, das sie gar nicht verdient hatte. Und so war es ja auch: Borussia Dortmund hatte gewirbelt und gezaubert, hatte hochverdient mit 2:0 geführt - aber am Ende nahm Tabellenführer RB Leipzig ein 3:3 mit. Weil der BVB eben zwar ein offensiv starkes, aber eben kein fehlerfreies Team ist.

Julian Nagelsmann wusste, dass es nicht unbedingt an seinem eigenen Team lag, dass nach zuvor sechs Siegen in Serie bei einem ambitionierten Rivalen immerhin noch dieses Unentschieden erreicht wurde. “Wir waren heute die schlechtere Mannschaft”, urteilte der Leipziger Trainer. “Das war ein glücklicher Punkt, das hat jeder gesehen. In der ersten Halbzeit waren wir chancenlos. Aber wir sagen jetzt nicht Entschuldigung.”

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Während Nagelsmann seinen Spielern bescheinigte, in der ersten Halbzeit “nicht mutig und nicht ballsicher” gewesen zu sein, hatte sein Dortmunder Kollege Lucien Favre ein “sehr gutes Spiel mit viel Tempo” gesehen - vor allem von seiner Mannschaft, die wie aufgedreht spielte. “Wir wollten das 3:0 machen, mit viel Geduld und viel Intelligenz”, erzählte der Schweizer. “Aber dann haben wir diese beiden Gegentore bekommen.”

Individuelle Fehler kosten BVB den Sieg

BVB: Der Klub mischt trotz des 3:3 gegen Leipzig wieder mit BVB: Der Klub mischt trotz des 3:3 gegen Leipzig wieder mitZwei Gegentore wie Donnerschläge bei Sonnenschein, verursacht durch individuelle Fehlleistungen. Erst köpfte der aus seinem Tor gelaufene Roman Bürki den Ball nicht weit genug weg, so dass der zuvor ganz schwache Timo Werner erstmals ein Tor gegen Borussia Dortmund erzielen konnte, und dann patzte ausgerechnet Julian Brandt mit einem Rückpass auf den lauernden Timo Werner - jener Brandt, der zuvor mit einem Traumtor zum 2:0 begeistert hatte.

Ein Schock, ja. Aber dass die Borussen darauf noch mal reagierten und mit dem 3:2 durch Jadon Sancho antworteten, machte ihren Trainer stolz: “Wenn du zwei solche Tore kriegst und dann noch das 3:2 machst, dann sage ich: Chapeau! Ich gratuliere meiner Mannschaft.”

BVB-Trainer Favre will "keine schlechte Stimmung"

Dass der BVB noch das 3:3 kassierte, das Raphael Guerreiro mit besserem Stellungsspiel hätte verhindern können, führte zu Lucien Favres Fazit, dass dieses Ergebnis “schwer zu akzeptieren” sei. Aber der Trainer wollte sich nach diesem Unentschieden nicht wie ein Verlierer fühlen, er dachte auch schon an das nächste Spiel am Freitag bei der TSG Hoffenheim, er will keine schlechte Stimmung wegen dieses ärgerlichen und unnötigen Resultats. “Ich nehme die positiven Dinge aus diesem Spiel mit”, sagte Lucien Favre. “Ich sehe nur wenige Mannschaften, die nach zwei solchen Gegentoren noch ein 3:2 machen. Und nach dem 3:3 hätten wir ja sogar noch das 4:3 machen können.”