Dortmund. Beim Spiel des BVB gegen den SC Freiburg waren alle Augen auf Rückkehrer Shinji Kagawa gerichtet. Direkt von Anfang an gefordert, erfüllte der Japaner die Hoffnungen seines Trainers Jürgen Klopp und der Fans. Kagawa leitete das 1:0 ein, traf noch in der ersten Halbzeit selbst zum 2:0.
Dass die Bundesliga-Begegnung gegen den SC Freiburg im Zeichen der Rückkehr von Shinji Kagawa stehen würde, war bereits eine Minute vor drei deutlich zu hören, als die Südtribüne den Japaner mit ersten Sprechchöre wieder im Signal Iduna Park begrüßte. Über eine Stunde später würden sie seinen Namen noch einmal brüllen, nur noch lauter. Denn Kagawa vergoldete sein eindrucksvolles Comeback mit einem Tor. Er war der Hauptdarsteller beim ungefährdeten 3:1-Sieg der Dortmunder am Samstag gegen die Breisgauer.
Da sich Marco Reus vergangenen Sonntag auf dem Dortmunder Grün beim DFB-Länderspiel gegen Schottland verletzte, war der Neuzugang aus Manchester direkt in der Startelf gefordert. Neben ihm auf der „Zehn“ begann sein alter Weggefährte Kevin Großkreutz im linken Mittelfeld – ein Hauch der Meisterjahre 2011 und 2012 wehte durchs Westfalenstadion. Beide Protagonisten schien dies sichtlich zu beflügeln, wie das 1:0 aus ihrer Kombination gegen die Streich-Elf nach gut einer halbe Stunde zeigte. Ramos vollendete zwar in der Kette als Torschütze, doch es war Kagawa, der den Treffer mit einem starken Steilpass einleitete, den Großkreutz nur noch auf den Kolumbianer querlegen musste (34.).
Kagawa trifft auch selbst noch
Wenige Minuten später trug sich Kagawa schließlich selbst in die Torschützenliste ein. Mkhitaryan hatte ein Luftloch nach Ramos’ Querhereingabe geschlagen, als der Japaner ruhig zum 2:0 einschob (41.). An solchen Tagen stehen Helden einfach goldrichtig.
Nicht nur Kagawas erster Ballkontakt wurde mit lautem Jubel begleitet. Schon in der fünften Minute hatte der Japaner beinahe die Führung für die Borussia erzielt, doch sein Schuss aus halb linker Position vor der Strafraumgrenze segelte an Bürkis Gehäuse vorbei. Kurz nach dem Anstoß hatte Mehmedi Roman Weidenfeller geprüft, der den Schuss des Freiburgers jedoch gekonnt parierte (1.). Es war bis zur 51. Minute (Kopfball Schmid) lange die einzige Möglichkeit der Gäste, die auf Konter lauerten.
Kagawa-Festspiele enden nach 63 Minuten
Gefährlich trat in der Anfangsphase vor allem Kevin Großkreutz in Erscheinung, der nach einem Steilpass von Jojic ein Tor auf dem Fuß hatte (7.) und wenig später von rechts eine Querflanke scharf durch den SC-Strafraum schob, ehe Kempf per Grätsche die Situation bereinigte (21.).
Nach dem 1:0 war der BVB-Knoten endgültig gelöst. Großkreutz (36.), Ramos per Kopfball (38.) und Mkhitaryan (39.) vergaben aussichtsreiche Chancen. Nach dem 2:0 hatte Ramos die Möglichkeit, den Spielstand vor der Pause weiter zu erhöhen (43.). Das erledigte der in der Schlussphase eingewechselte Pierre-Emerick Aubameyang in der 78. Minute, der bei einem Konter seine Schnelligkeit ausspielen konnte und Bürki zum 3:0 überwand.
Später Freiburg-Treffer nur Ergebnis-Kosmetik
In der letzten Spielminute durfte nach der BVB-Gala auch Freiburg noch jubeln. Oliver Sorg schoss aus 15 Metern auf das Dortmunder Tor. Sein Kullerball zum 1:3-Endstand war das erste Tor der Breisgauer in der laufenden Bundesliga-Saison.
Die Kagawa-Festspiele fanden ihr abruptes Ende bereits in der 63. Minute. Jürgen Klopp wollte zunächst Ciro Immobile für Adrian Ramos einwechseln, entschied sich jedoch während der Kolumbianer zur Bank lief noch spontan um, da er sah, wie der Neuzugang aus Manchester mit Krämpfen im Mittelkreis lag. Wieder zu spielen und dabei eine Schlüsselrolle einzunehmen, daran muss sich der Publikumsliebling scheinbar erst wieder gewöhnen.
So spielten der BVB und der SC Freiburg
BVB: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Sokratis, Durm - Kehl, Jojic - Mkhitaryan, Kagawa, Großkreutz - Ramos. Trainer: Klopp
SC Freiburg: Bürki - Sorg, Krmas, Kempf, Günter - Schuster, Darida - Schmid, Klaus - Schahin, Mehmedi. Trainer: Streich
Schiedsrichter: Dankert (Rostock)