Dortmund. . Borussia Dortmund muss in sieben Spielen bis Anfang Oktober den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen – und das mit derzeit 15 gesunden Profis. Rückkehrer Shinji Kagawa wird nach vielen Verletzungen gleich gebraucht. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg dürfte der Japaner beginnen.

Die sozialen Netzwerke sind schon lange auch für Fußball-Bundesligisten ein beliebtes Mittel, ihre Fans einzustimmen auf die nächsten Aufgaben. Borussia Dortmund hat am Donnerstag bei Twitter die Englischen Wochen, die vor dem BVB liegen, mit einem Foto des voll besetzten Stadions eingeläutet. Dazu gab’s den Hinweis, dass die sieben Spiele in drei Wochen Feiertage für die schwarz-gelbe Anhängerschaft werden sollen. Unbewusst vermitteln solche Ankündigungen aber auch eine andere Botschaft. Nämlich die, dass auf die Spieler eine strapaziöse Zeit zukommt, in der es wenig zu gewinnen, aber einiges zu verlieren gibt.

Schon am Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr) gilt es daher für die Mannschaft von Jürgen Klopp, sich eine gute Ausgangslage für den weiteren Saisonverlauf zu verschaffen. Die Dortmunder sind dort nicht nur FC-Bayern-Jäger, sondern müssen sich auch Angreifer wie Bayer Leverkusen auf Sicht vom Leib halten. Der starke Saisonauftakt der Werkself – nicht zuletzt mit dem 2:0-Sieg in Dortmund – hat Eindruck hinterlassen bei Klopp, ohne den BVB-Trainer jedoch zu verwundern: „Leverkusen ist die einzige Spitzenmannschaft, die mit vollem Kader sieben Wochen trainieren konnte.“ Aufgrund von Abstellungen zu den Nationalteams und der langen Verletztenliste bestand die Trainingsgruppe beim BVB in den vergangenen zwei Wochen lediglich aus sechs Profis.

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Nachdem am Freitag als letzter Nationalspieler Pierre-Emerick Aubameyang vom Länderspiel aus Lesotho wieder im Westfälischen eingetroffen ist, muss Klopp für das Duell mit Freiburg eine Aufstellung basteln, „die so noch nicht zusammengespielt hat“. Es deutet viel daraufhin, dass Heimkehrer Shinji Kagawa trotz der abgebrochenen Trainingseinheit am Donnerstag erhebliche Spielanteile bekommen wird, auch ohne lange Eingewöhnung. „Das ist alles weit entfernt davon, es als perfekt zu bezeichnen“, meint Klopp.

Blaszczykowski niedergeschlagen

Viele der Ausfälle werden jene sieben Spiele in den kommenden 22 Tagen – in der Bundesliga daheim gegen Freiburg, Stuttgart und Hamburg sowie auswärts in Mainz und Schalke, dazu die Champions-League-Auftritte gegen Arsenal und in Anderlecht – vollständig verpassen. Marco Reus zählt zwar schon wieder die vier Wochen Reha rückwärts, der Rückschlag bei Jakub Blaszczykowski nach einem Kreuzbandriss „hat ihn aber richtig getroffen, Kuba geht’s wirklich schlecht“, erzählt Klopp. Bei Ciro Immobile hofft der Trainer, dass dem Stürmer sein Treffer für Italien Auftrieb gibt: „Er braucht Zeit. Im Idealfall werden wir in drei Jahren sagen: Er hat fünf, sechs Spiele Anlauf gebraucht.“

Angesichts der nicht üppigen personellen Möglichkeiten dämpft der oberste Borusse die Erwartungen und stuft auch Freiburg als hart zu knackende Nuss ein: „Da reist kein Kanonenfutter an.“ Klopps Sorgen nahm SCF-Coach Christian Streich wohl als Anlass zu folgender Einschätzung: „Wir freuen uns immer darauf, in Dortmund zu spielen. Wir fahren da nicht ängstlich hin.“ Bei den letzten fünf Besuchen gab’s für die Breisgauer allerdings null Punkte und 1:18 Tore.