Dortmund. Mit dem SC Freiburg ist am Samstag eine Mannschaft zu Gast bei Borussia Dortmund, die nicht eben optimal in die Bundesliga-Saison gestartet ist. Dennoch mahnt BVB-Trainer Jürgen Klopp zur Vorsicht: Kanonenfutter werde nicht anreisen. Die Stimmen.

Jürgen Klopp über...

...das Training in der Länderspielpause: Das Training orientiert sich an der Anzahl der Spieler, die zur Verfügung stehen. Wir hatten dieses Mal sechs da. Es ist eine völlig andere Art der Beschäftigung. Wir haben glücklicherweise unsere Amateurmannschaft und können da Jungs rekrutieren. Das ist natürlich schön, dass die Jungs Profiluft schnuppern können. Aber es wäre besser, wenn 14 Tage kein Spiel wäre und wir die komplette Mannschaft zur Verfügung hätten. Das wäre für den Fußball besser, interessiert aber niemanden. Deswegen trainieren wir in der Länderspielpause mit ein paar Hanseln. Inzwischen haben wir ja nicht mal mehr Torhüter.

...den verletzten Marco Reus: Er ist schon wieder positiv. Im Grunde genommen beginnt die Reha mit dem nächsten Morgen. Marco war sich sicher, dass etwas kaputt gegangen war. Es hat sich so angefühlt, leider hat er inzwischen auch ein bisschen Erfahrung damit. In dem Moment beginnt die Reha. Dann muss man es verarbeiten. Marco ist ein sehr positiver Typ, dementsprechend ging es relativ schnell.

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...den ebenfalls verletzten Jakub Blaszczykowski: Es zeigt ein wenig die Oberflächlichkeit der Welt, dass kein Mensch nach Kuba fragt. Dass der sich im Januar einen Kreuzbandriss geholt hat, zuletzt ein, zwei mal Probleme hatte, jetzt einen Muskelfaserriss mit Sehnenbeteiligung, erneut vier bis sechs Wochen ausfällt - das interessiert keine Sau. Es fragt zumindest keiner danach. Ihm ging's richtig schlecht, falls das jemanden interessiert. Das war so kurz, bevor er richtig zurück ins Mannschaftstraining konnte, den hat es richtig getroffen. Und das tut uns genauso weh wie das, was mit Marco ist.

...die Folgen für den Kader: Das bringt dann automatisch andere Jungs an den Start. Wir haben bei den Amateuren mit Joe Gyau, Tammo Harder, Eddy Jordanov und Mitsu (Mitsuru Maruoka, Anm. d. Red.) wirklich gute Kerle, für die die Tür normalerweise in der frühen Phase der Saison zugewesen wäre. Jetzt ist sie sperrangelweit offen. Wenn wir es in jeder Phase immer noch schaffen, irgend so einen Jungen durchrutschen zu lassen, wäre das wirklich cool.

...den kommenden Gegner: Zu Freiburg kann ich nur sagen: leider gut. Die haben einen Plan, der mal besser funktioniert, mal schlechter funktioniert. Wenn man sie nicht Fußballspielen lässt, spielen sie lang, gehen auf zweite Bälle und ins Gegenpressing. Also das, was ein Gegner heutzutage versucht zu machen, um einer anderen Mannschaft Probleme zu bereiten. Dementsprechend sollte sich keiner Hoffnungen machen, dass hier am Samstag Kanonenfutter anreist. Das wird richtig harte Arbeit.

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...die Aufsteiger Köln und Paderborn: Köln hat einen sensationellen Start in die Bundesliga hingelegt. Und bei Paderborn freue ich mich 32 Mal im Jahr, wenn die richtig gut spielen. Da sind sechs von unseren Jungs dabei, die mal bei unseren Amateuren gespielt haben, das ist ganz ganz großartig. Andre Breitenreiter macht einen sensationellen Job. Es macht Spaß, ihnen zuzugucken, was sie in Hamburg abgezogen haben, war außergewöhnlich. Das ist einfach ganz hohe Qualität und es freut mich, dass so etwas funktioniert. Und dass Köln Qualität hat, stand außer Frage. Wenn man die Dinge, die man sich vornimmt, besonders leidenschaftlich, besonders konsequent, besonders intensiv durchzieht, hat man in jedem Fußballspiel die Chance zu gewinnen, egal gegen wen. Das haben die beiden Mannschaften gemacht, deswegen stehen sie zurecht da oben.