Dortmund. Borussa Dortmund ist mit einer 0:2-Niederlage ins neue Liga-Jahr gestartet. Bereits nach neun Sekunden hatte Bayers Bellarabi das Leverkusener Siegtor erzielt - es war der schnellste Treffer der Bundesliga-Geschichte. Auf das Pressing-Rezept von Roger Schmid fand die Klopp-Elf keine Antwort.

Vize-Meister Borussia Dortmund ist der Start in die Bundesliga-Saison missglückt. Durch das früheste Tor der Bundesliga-Geschichte von Karim Bellarabi und den späten Treffer von Stefan Kießling entführte Bayer Leverkusen verdient einen 2:0-Sieg aus Westfalen.

Über viele Wochen hinweg hatte sich Borussia Dortmund auf den Zeitpunkt des Saisonbeginns vorbereitet, um ein unangenehmer Gegner zu sein. Doch tatsächlich war die Mannschaft beim Anpfiff für die neue schwarz-gelbe Saison so angenehm wie es nur geht für den Gegner. Ganze neun Sekunden dauerte es bis zum ersten Gegentor der Saison. Den Anstoß führten Stefan Kießling und Hakan Calhanoglu aus, Heung-Min Son spielte den Ball zu Sebastian Boenisch, der zu Karim Bellarabi – und einen Trick sowie einen Schuss später zappelte der Ball schon im Dortmunder Tornetz. Es war das schnellste Tor der Bundesliga-Geschichte.

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Ein Tempo, dem der BVB nicht gewachsen war

Dem Gastgeber half dieses Stück Geschichte erwartungsgemäß nicht sehr bei der Fortführung der Partie, in der sich Bayer Leverkusen auch jenseits der ersten neun Sekunden als maximal fieser Gegner präsentierte. Die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt trat mutig an, erzwang schon weit in der Dortmunder Hälfte Ballverluste und kombinierte anschließend in einem bemerkenswerten Tempo vor das Tor. Ein Tempo, dem der BVB zunächst nicht gewachsen war. Indes: Weitere Tore erzielte Bayer aus seiner Überlegenheit heraus nicht bis zur Pause. Hakan Calhanoglus Freistoß, der aus 20 Metern getreten knapp am Tor vorbei sauste (18. Minute), blieb die gefährlichste Bayer-Szene der ersten 45 Minuten.

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Dortmund, angetreten mit Sebastian Kehl als defensive Spitze einer Mittelfeldraute sowie dem Stürmerpaar Ciro Immobile und Pierre-Emerick Aubameyang, tat sich in der ersten Halbzeit schwer, ein brauchbares Kombinationsspiel zu initiieren. Ausdruck dessen war das Zustandekommen der spärlichen Torchancen. Nummer 1: Nach einem Freistoß von Marco Reus köpfte Matthias Ginter direkt in die Arme von Bayer-Keeper Bernd Leno (4.). Nummer 2: in Folge einer Fehlpasses von Ömer Toprak tauchte Immobile frei im Strafraum auf, zögerte aber einen Augenblick zu lang (15.). Und Nummer 3: Im Anschluss an Querschläger und Luftlöcher am Fünfmeterraum stocherte Immobile den Ball am Tor vorbei (32.).

Sein Personal wechselte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp in der Halbzeit nicht, aber dennoch wirkte seine Mannschaft nun deutlich ambitionierter. Der BVB schnürte den Gegner bisweilen minutenlang in dessen eigener Hälfte ein, entwickelte Druck und potenziell gefährliche Szenen. All das allerdings mit einem entscheidenden Makel: Es entstanden keine Torchancen. Weder für die Borussia, noch auf der Gegenseite für das nach und nach ermüdende Leverkusen. Und wenn sich der BVB doch einmal durchgespielt hatte, dann fehlte es an etwas anderem: Trudelte ein Querpass vor das Bayer-Tor, dann war niemand dorthin mitgelaufen, kam der Pass zurück an den Sechzehnmeterraum lauerte der Kollege vor dem Tor.

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Kießling macht den Sack zu

Reich an Intensität und arm an Torgefahr steuerte die Partie auf ihr Ende hin. Matthias Ginter wuchtete sechs Minuten vor dem Ende einen Eckstoß mit dem Kopf aufs Tor, doch Leno parierte erneut. Hoffnung keimte noch einmal im Stadion, dass es eine Schlussoffensive geben möge. Immobile scheiterte mit einem Kopfball nach einer Ecke an Leno, Aubameyang mit einem Schuss Sekunden vor dem Ende. Nach einem Fehler von Erik Durm sorgte schließlich Stefan Kießling für den 0:2-Endstand.