Dortmund. Beim 0:2 gegen Bayer Leverkusen hatte der BVB jede Menge Zeit, um dem historisch frühen Gegentor hinterherzurennen. Allerdings enttäuschte die Dortmunder Offensive dabei in vielerlei Hinsicht. Vor allem Marco Reus blieb weit hinter seinen Möglichkeiten zurück - Note 4,5. Die Einzelkritik.
Mitch Langerak: Geht in die Geschichte ein als der Torwart, der das schnellste Tor der Bundesliga-Historie kassierte - ohne allerdings etwas dafür zu können: War ohne Abwehrchance beim 0:1 (1.). Danach bis kaum noch mal ernsthaft gefordert, bis Kießling in der allerletzten Minute frei vor ihm stand und das Leverkusener 2:0 erzielte (90.+5). Ohne großen Fehler, ohne große Glanztaten. Note: 3,5
Lukasz Piszczek: War neun Sekunden zu lang in der Sommerpause: Hätte bei dem finalen Pass von Boenisch auf Bellarabi vor dem 0:1 stören müssen (1.). Fand danach besser ins Spiel, war viel unterwegs, oft am Ball und mit seiner Schnelligkeit eine wichtige Absicherung bei einigen Bayer-Kontern. Mit schlechtem Timing gegen Bellarabi nach dem Konter in der 29. Minute. Wichtiger Block beim Abschluss von Son in der 54. Minute. Note: 4
Matthias Ginter: Ruhig und souverän in den meisten Aktionen des ersten Durchgangs. Zumeist sauber im Spielaufbau, der allerdings seltener über ihn lief als über Sokratis. Hatte zu Beginn der zweiten Hälfte ein paar Ungenauigkeiten im Passspiel und beim Timing drin. Unauffällig und alles in alles solide. Prüfte Leno in der 84. Minute mit schönem Kopfball. Note: 3,5
Sokratis: Gewohnt stark in der Luft und im Zweikampf. Ungeschickt, als er Kießling per Trikotzupfer 20 Meter vor dem Tor zu Fall brachte und Calhanoglu damit die Freistoßchance ermöglichte (20.). Hatte die meisten Ballkontakte aller Dortmund vor der Halbzeit, leistete sich allerdings auch einige Fehlpässe. Ganz wichtiges Tackling bei Bellarabis Flanke kurz nach der Pause (48.). Note: 3
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Erik Durm: Hatte seine linke Abwehrseite in der ersten Hälfte nicht immer im Griff - so fanden Jedvaj und Bellarabi wiederholt den Weg in den Rücken der BVB-Abwehr. Im Spiel nach vorne sehr agil. Keine glänzende, aber eine grundsolide Leistung des BVB-Youngsters, bis in die Nachspielzeit und seinem Ballverlust gegen Bellarabi vor dem 0:2. Note: 3,5
Sebastian Kehl: Stopfte viele Löcher im defensiven Mittelfeld und gewann eine Menge Zweikämpfe. Laufstärkster Dortmunder. Ganz wichtiger Kämpfer auf der Sechs, allerdings auch ohne große Beteiligung im Offensivspiel. Note: 3
Milos Jojic (bis zur 75. Minute): Kam vor dem 0:1 einen Tick zu spät, um Boenisch am Assist zu hindern (1.). Haute sich danach ordentlich rein, fand mit Ausnahme von zwei harmlosen Distanzschüssen allerdings kaum einmal in der Offensive statt. Bremste mit zwei Ballverlusten Mitte der zweiten Hälfte zweimal die BVB-Offensive bei vielversprechenden Angriffen aus. Note: 3,5
Henrikh Mkhitaryan: Hatte in der ersten Hälfte kaum Gelegenheit, seine Schnelligkeit auszuspielen. In der Offensive allerdings noch der Dortmunder mit den besten Ansätzen vor der Pause. Wie der gesamte BVB-Angriff nach der Pause etwas besser im Spiel, aber ohne Glanzpunkte. Traf oft die falsche Entscheidung. Note: 4
Marco Reus (bis zur 75. Minute): Kaum eingebunden in das BVB-Spiel in der ersten Hälfte. Ohne Abschluss, ohne Solo, ohne große Szene bis zum Seitenwechsel. Nach der Pause als hängender Stürmer aktiv und mit etwas mehr Bindung zum Spiel. Insgesamt allerdings ein Schatten seiner selbst bis zu seiner Auswechslung. Note: 4,5
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Pierre-Emerick Aubameyang: Hatte bis zur Pause genauso wie Reus wenig Gelegenheiten, sich ins Offensivspiel einzuschalten. Ein paarmal gefällig im Zusammenspiel mit Mkhitaryan, ohne aber Gefahr für das Bayer-Tor auszustrahlen. Rückte nach der Pause auf die rechte offensive Außenbahn und hatte direkt ein paar starke Szenen. Tauchte Mitte der zweiten Hälfte aber wieder ab, weil Bayer seine Seite doppelte. Vergab aus spitzem Winkel eine der besten BVB-Ausgleichschancen in der Nachspielzeit. Note: 4
Ciro Immobile: Hätte nach dem Ballverlust von Spahic in der 15. Minute mehr rausholen können als den schlampigen Pass nach innen. Engagiert, aber nicht immer glücklich in der ersten Halbzeit. Wurde nach der Pause (wie der gesamte BVB-Angriff) auffälliger, ohne allerdings Akzente zu setzen. Blasses Bundesligadebüt. Note: 4,5
Jonas Hofmann (ab der 75. Minute): Kam für den enttäuschenden Marco Reus. Ohne Note.
Kevin Großkreutz (ab der 75. Minute): Kam für Milos Jojic. Ohne Note.