Dortmund. Am Samstag startet Borussia Dortmund bei den Stuttgarter Kickers in den DFB-Pokal. Da die Gastgeber extra in ein größeres Stadion umziehen, gibt es noch 5000 Restkarten. Der BVB darf also viele Fans in Schwarz-Gelb erwarten - und Jürgen Klopp freut sich auch auf andere Aspekte der Partie.
Wie immer hat sich Jürgen Klopp akribisch auf das kommende Spiel vorbereitet - aber nun ist auch der Trainer von Borussia Dortmund irritiert. Gerade hat er erfahren, dass bislang 33.000 Tickets für das DFB-Pokalspiel gegen den Drittligisten Stuttgarter Kickers verkauft wurden. Nun sind nur noch 5000 Karten übrig, obwohl doch die Gastgeber doch extra umgezogen sind in die Mercedes-Benz-Arena des Bundesliga-Klubs VfB Stuttgart. "Wieso so wenige?", fragt Klopp. "Bauen die um?"
Nein, umgebaut wird nicht im Stuttgarter Stadion. Vielmehr bestand die Betreibergesellschaft aus VfB Stuttgart und der Stadt darauf, dass die Cannstatter Kurve geschlossen bleibt; jene Kurve also, wo sonst die VfB-Fans stehen. Offiziell wurden Sicherheitsbedenken genannt - es ist aber kein Geheimnis, dass die VfB-Fans wenig erpicht darauf waren, in ihrem Fanblock Anhänger des Lokalrivalen zu sehen und Kickers-Fans ebensowenig Lust hatten, dort zu stehen, wo die Heimfans eigentlich stehen sollen.
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Nach Dortmund gingen im Vorfeld 5500 Tickets, alle wurden verkauft. An den Tageskassen werden aber ab 13 Uhr weitere Karten zu haben sein, es dürften also deutlich mehr schwarz-gelbe Anhänger ins Stadion kommen. "Da werden sicherlich etliche BVB-Fans aus der Region sich kurzfristig entschließen, auch noch zu kommen", erwartet Klopp. "Dann wird es eine tolle Atmosphäre sein. So, wie es im Idealfall eben ist in der ersten Pokalrunde: Wo sich der, der nicht so häufig gegen einen Erstligisten spielt, extrem drauf freut, nicht nur auf das Spiel, sondern auch auf das ganze Drumherum. Ich habe auch noch Lust drauf."
Die weiteren Aussagen von BVB-Trainer Jürgen Klopp im Überblick:
Jürgen Klopp über...
...den Umzug der Kickers ins Bundesliga-Stadion: Der Rasen kann auch da stumpf sein, das hat mit der Größe des Stadions ja eher wenig zu tun. Ich komme ja aus der Region, das Kickers-Stadion, Degerloch, ist durchaus auch ein ganz normales Stadion, so wie ich es in Erinnerung habe. Es hat auch nicht so wahnsinnig viel von einem kleinen Drittliga-Stadion, da wurde ja auch schon Bundesliga drin gespielt. Das ist alles ganz normaler Fußball, wie immer wird es wenig Ausreden geben.
...die eigene Angespanntheit: Ich werde es vermutlich nicht mehr lernen, mich vor einem Spiel so sicher zu fühlen, dass ich mir gar keine Gedanken mehr mache. Ich bin im kompletten Wettkampfmodus. Und jetzt geht es darum, dass ich es schaffe, das meiner Mannschaft zu vermitteln.
... den Reiz des DFB-Pokals: Ich würde mich gerne nächste Woche fragen lassen, wie ich denn das neue Los finde. DFB-Pokal ist ein sensationell reizvoller Wettbewerb mit dieser typischen Problematik, dass man als haushoher Favorit irgendwo hinkommt und der Fußball trotzdem allen die Chance bietet, das Spiel zu gewinnen. Das macht es so spannend für die einen und so unangenehm für die anderen.
...die mögliche Startaufstellung: Die Qualität ist in diesem Kader relativ groß und dicht, was die Leistungsmöglichkeit angeht, und da waren schon am Mittwoch gegen Bayern knappe Entscheidungen dabei. Es ist durchaus möglich, dass es zu dem einen oder anderen Wechsel kommt. Es hängt ja nicht nur davon ab, wen ich zur Verfügung habe, sondern wer wie drauf ist. Wer tatsächlich den Eindruck macht, dass man ihn unbedingt auf dem Platz lassen muss.
... den Gegner: Die Stuttgarter Kickers haben das Problem, das viele Vereine haben mit anderem großen Verein in der gleichen Stadt. Erstmal versuchen es die Spieler, beim VfB durchzukommen, aber der zweite Bildungsweg geht dann häufig über die Kickers, und da sind schon ganz großartige Dinge entstanden. Wer es knapp beim VfB nicht schafft, kann natürlich eine herausragende Rolle bei den Kickers spielen und dort den nächsten Schritt machen. Das ist wirklich eine talentierte Mannschaft. Der Verein scheint auf einem ganz tollen Weg zu sein.