Essen. Der Geschäftsführer hat Borussia Dortmund wirtschaftlich nach vorne gebracht, Trainer Klopp und Sportdirektor Zorc sind seit Jahren für den sportlichen Erfolg verantwortlich. Wenn es um Zwistigkeiten mit Bayern München geht, macht Watzke aber nicht den entspanntesten Eindruck. Ein Kommentar.
Was wäre es für ein Aufschrei gewesen, wenn Hans-Joachim Watzke sich nicht bereit erklärt hätte, seine Arbeit in den kommenden fünf Jahren Borussia Dortmund zu widmen? Vermutlich wäre er nur unwesentlich kleiner ausgefallen als eine Ankündigung von Jürgen Klopp, den BVB verlassen zu wollen. Die Zukunft ohne eine der beiden Hälften – nicht vorstellbar.
Insofern ist es logisch, dass Watzke mit dem Dortmunder Triumvirat, zu dem auch noch Sportdirektor Michael Zorc gehört, für Kontinuität auf der BVB-Geschäftsstelle sorgt. Während Klopp und Zorc sportlich am unerschütterlichen Selbstverständnis des Branchenprimus aus München rütteln, bestellt Watzke allerdings nicht mehr nur das wirtschaftliche Feld beim zweitumsatzstärksten Verein der Bundesliga.
Die Duelle mit dem FC Bayern finden längst auf verschiedenen Ebenen statt. Sich auf Dauer gegen die Spitzen aus dem Süden zu wehren, reibt jedoch auf. Hans-Joachim Watzke tritt immer wieder dünnhäutig auf, wenn die Herren Rummenigge oder Sammer mal wieder sticheln. Der 55 Jahre alte Unternehmer aus dem Sauerland ist derzeit in der Liga der stärkste Widerpart der Münchner – auf dem Gebiet macht er seinen Job genauso energisch wie auf der Geschäftsstelle.