Frankfurt. Wegen seines Disputs mit dem Schiedsrichter-Gespann um den Unparteiischen Deniz Aytekin in der Bundesligapartie des BVB gegen Borussia Mönchengladbach muss Dortmunds Trainer Jürgen Klopp 10.000 Euro Gedstrafe zahlen. Das gab das Sportgericht des DFB am Montag bekannt.

Heißsporn Jürgen Klopp ist erneut um 10 000 Euro ärmer. Zum wiederholten Mal wurde der Trainer von Borussia Dortmund wegen unsportlichen Verhaltens mit einer Geldstrafe belegt. Damit reagierte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf die Vorkommnisse beim Bundesligaspiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach.

Klopp war in der Nachspielzeit zum vierten Offiziellen Christoph Bornhorst gelaufen und hatte diesen angeschrien. Daraufhin war er aus dem Innenraum verwiesen worden. Der Fußball-Lehrer stimmte dem Urteil zu, es ist damit rechtskräftig.

Referee Deniz Aytekin hatte nach eigenem Bekunden in seinem Bericht festgehalten, "das sich Herr Klopp mehrfach unflätig verhalten" habe. Für die Maßnahme des Schiedsrichters hatte der Coach jedoch wenig Verständnis aufgebracht: "Ich bin in meinem Leben oft zu Recht bestraft worden. Diesmal nicht", hatte er wenige Minuten nach der Partie kommentiert. "Ich habe nur gerufen 'Und da pfeifst du nicht?'. Allerdings mit meinem inzwischen weltbekannten Gesichtsausdruck. Dafür kann er mich nicht wegschicken."

Klopp musste schon 58.000 Euro zahlen

Klopp war zuletzt im Champions-League-Spiel der Borussia beim SSC Neapel nach einem Protest beim vierten Offiziellen aus dem Innenraum verwiesen worden. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hatte ihn deshalb Anfang Oktober mit einer Sperre von insgesamt zwei Partien belegt. In Deutschland kam Klopp bisher immer mit Geldstrafen davon. Die Gesamtsumme beläuft sich nunmehr auf 58 000 Euro. (dpa)

Wenn Jürgen Klopp böse wird

5. Dezember 2004

Jürgen Klopp geht an der Seitenlinie nicht erst seit vorgestern in die Vollen. Schon in seiner Zeit als Mainzer Coach schlug er über die Strenge: Erstmals im Dezember 2004, als er sich bei einem 0:2 in Kaiserslautern zu vehement gegenüber den Unparteiischen beschwerte. Die Konsequenz: 2500 Euro Geldstrafe.

18. März 2007

Wieder ein 0:2, diesmal gegen Werder Bremen, und wieder reagiert Klopp als 05-Trainer zu derb. "Du Idiot" ruft er in Richtung des Unparteiischen Thorsten Kinhöfer - 12.500 Euro Geldstrafe.

8. November 2008

Kloppo verliert mit dem BVB 1:2 beim Hamburger SV und geht nach Abpfiff auf das Schiri-Gespann um Jochen Drees los. Es folgt ein Disput, der sich bis in die Schiri-Kabine zieht - 12.000 Euro Geldstrafe.

17. Januar 2010

Ein hochemotionales Spiel der Dortmunder beim 1. FC Köln. Erst führt Dortmund mit 2:0, kassiert dann aber zwei Treffer in den Schlussminuten. Das 2:2 in der 88. Minute bringt Klopp in Rage - er wird auf die Kölner Tribüne verbannt . . .

17. Januar 2010

. . . Dort erlebt der BVB-Coach eine dramatische Nachspielzeit, die Dortmund doch noch den Sieg bringt . . .

17. Januar 2010

. . . Kevin Großkreutz macht in letzter Minute das 3:2 - Klopp hält es nicht mehr auf dem (Tribünen-)Sitz: Er setzt zu einem Jubel-Sprint über die Tribünen-Begrenzung an, ist auch von Kölner Zuschauern nicht zu bremsen. Der Jubel verfliegt, Klopp muss 5000 Euro Strafe zahlen.

12. November 2010

Der BVB spielt in Klopps erster Meistersaison gegen den HSV, gewinnt am Ende mit 2:0. Allerdings gibt's zuvor ein böses Foul des Hamburgers Ze Roberto an Mario Götze. Klopp rennt auf den vierten Offiziellen Stefan Trautmann zu und drückt ihm seine Mütze ins Gesicht.

12. November 2010

„Das war nicht in Ordnung“, sagt Klopp später und entschuldigt sich bei Trautmann. Die 10.000 Euro Strafe muss der BVB-Trainer trotzdem zahlen.

25. September 2012

Wieder einmal entlädt sich Klopps Frust am vierten Offiziellen. 3:3 steht es in der Nachspielzeit der Bundesligapartie bei Eintracht Frankfurt (3:3) - Klopp gerät mit Guido Kleve aneinander und schreit diesen an - Innenraumverweis. Wieder zeigt Klopp Reue: „Das Gesicht sah nicht gut aus.“ Konsequenz: 6000 Euro Geldstrafe.

18. September 2013

Nun sieht auch Fußball-Europa Klopps emotonalen Ausbrüche: Während des Champions-League-Spiels beim SSC Neapel (1: 2) muss Klopp schon nach 30 Minuten auf die Tribüne, nachdem er den vierten Offiziellen lautstark angegangen war. Klopps Kommentar hinterher: „Ich bin über das Ziel hinausgeschossen, das war völlig doof." Klopp muss die nächsten beiden Spiele in der Königsklasse von der Tribüne aus verfolgen.

15. März 2014

Bei der 1:2-Heimpleite gegen Mönchengladbach wird Klopp nach einer Äußerung in Richtung des Schiris Deniz Aytekin auf die Tribüne geschickt. "Das pfeift ihr nicht, oder was?", will der BVB-Coach lediglich gefragt haben. „Ich bin schon so oft zurecht bestraft worden, aber dieses Mal nicht“, sagt Klopp. Trotzdem gab's vom DFB-Sportgericht 10.000 Euro Strafe.

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