Dortmund/Frankfurt. Über kaum einen gegnerischen Spieler wurde bei Borussia Dortmund in den vergangenen Tagen so viel geredet wie über Carlos Zambrano von Eintracht Frankfurt. Meist ging es dabei um dessen knallhartes Duell mit Robert Lewandowski im DFB-Pokal – zuletzt aber auch um ein Trikot in der BVB-Kabine.
Jürgen Klopp hatte die Lacher auf seiner Seite, als er am Donnerstag die Geschichte vom ungeliebten Trikot erzählte: Wie in der Kabine von Borussia Dortmund die eingetauschten Trikots vom DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt – natürlich frisch gewaschen – lagen, wie dieser Berg immer kleiner wurde, wie schließlich alle Trikots weg waren bis auf eines: das von Carlos Zambrano. Und weil keiner mehr zugeben wollte, dass er es eingetauscht hatte, nahm schließlich Dolmetscher Massimo Mariotti das Leibchen mit.
Bei Eintracht Frankfurt fand man die Geschichte weniger lustig, verbat sich Kritik an und Spott über eigene Spieler – und dann tauchten auch noch Videoaufnahmen auf, die zweifelsfrei zeigten, dass Abwehrspieler Zambrano sein Trikot nach Spielschluss gar nicht getauscht, sondern einem Fan geschenkt hatte. Hatte Klopp also die Wahrheit einer guten Pointe geopfert?
Nun sind Fußballmannschaften heutzutage auf viele Eventualitäten vorbereitet – dazu gehört, ausreichend Ersatz-Outfits bereitzuhalten. Gut zu sehen war das zuletzt während des Champions-League-Spiels des BVB gegen den SSC Neapel auf, als Sven Bender nach seinem Nasenbeinbruch gleich mehrere Trikots vollblutete – in diesem Fall allerdings so viele, dass die Dortmunder hektisch im benachbarten Fanshop nachproduzieren mussten.
Zwei Spieler können das gleiche Trikot erbeuten
Dass ein Spieler sein Trikot an Fans gibt, schließt also nicht aus, dass dennoch eines mit seinem Namen beim Gegner landet – zumal auch die Zeugwarte oft noch einige ungenutzte Hemdchen tauschen. Auch Spieler lassen sich nach Spielschluss hin und wieder dabei beobachten, wie sie in die gegnerische Kabine gehen und mit einem Trikot wieder herauskommen – sodass am Ende das Trikot eines Spielers gleich bei zwei Gegenspielern als Trophäe landen kann.
Es spricht also viel dafür, dass das Zambrano-Trikot über die Zeugwarte den Weg in die BVB-Kabine fand. Damit war es keine Lüge, die Trainer Klopp erzählte – eine wirkliche Pointe aber war es auch nicht mehr.