Aubameyang und Lewandowski liefern sich Wettschießen

Dortmund. . Der 4:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt war zu großen Teilen ein Werk zweier Männer: Pierre-Emerick Aubameyang traf zweimal, Robert Lewandowski einmal. Beide stehen auch ganz oben in der Torjägerliste - worüber sich alle Dortmunder freuen.

Es war kein sonderlich wichtiger Elfmeter mehr für Borussia Dortmund: Man führte bereits mit 2:0 und Eintracht Frankfurt versprühte nicht den Hauch von Torgefahr. Für Robert Lewandowski aber sah die Sache schon anders aus: Denn die beiden ersten Tore hatte Pierre-Emerick Aubameyang gemacht, es waren seine Treffer Nummer 12 und 13 in der Bundesliga - und damit hatte er ebenso viele wie Lewandowski. Stürmern sind solche Statistiken durchaus wichtig.

Lewandowski war es daher ein besonderes Bedürfnis, den Ball in der 47. Minute auf den Punkt zu legen und humorlos mit 121 Stundenkilometern ins Netz zu jagen. Sein 14. Treffer, was die Rangordnung wieder herstellte - neben dem 4:0-Endergebnis ein weiterer Grund, warum der Stürmer nach dem Spiel zufrieden vor die wartenden Journalisten trat.

"Wir motivieren uns gegenseitig"

"Das ist gut, dass Aubameyang so viele Tore schießt", sagte der Pole artig. "Wir motivieren uns gegenseitig."Ähnliches war auch von Aubameyang zu hören: "Im Grunde ist es egal, wer die Tore macht. Es ist schön, wenn zwei die Tore machen, so sind wir schwerer auszurechnen."

Von Lewandowski ist man es fast schon gewohnt, dass er in schöner Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit seine Tore schießt. Dass der Neuzugang aus Gabun aber in seiner ersten Bundesligasaison fast nach Belieben trifft, ist schon erstaunlich. "Ich wusste natürlich, dass er gefährlich ist und in den letzten Jahren Torgefahr in anderen Ligen ausgestrahlt hat", sagte Kapitän Sebastian Kehl. "Aber dass er jetzt 13 Tore hat nach einer ersten Saison in der Bundesliga, die sicherlich auch Umstellung für ihn bedeutet, zeigt schon, dass er eine gewisse Kaltschnäuzigkeit und den Riecher hat, vor dem Tor auch mal ab und an richtig zu stehen. Und mit seiner Schnelligkeit reißt er wahnsinnig viele Löcher, um Torchancen zu kreieren."

Aubameyang zeigte deutliche Fortschritte

Bislang konnte man dem Flügelspieler allerdings oft vorwerfen, dass sich sein Beitrag zum Spiel genau darin erschöpft: schnell zu laufen und hin und wieder richtig zu stehen. In den vergangenen beiden Partien aber zeigte Aubameyang auch in den übrigen Bereichen des Spiels deutliche Fortschritte, ackerte in der Defensive und beteiligte sich deutlich besser und produktiver am Kombinationsspiel.

"Wir haben in den letzten Wochen viel gearbeitet, auch mit der Taktiktafel", erklärte der Rechtsaußen. "Der Trainer hat viel mit uns gesprochen uns viele Dinge gezeigt." Und offensichtlich hatte Aubameyang an den richtigen Stellen zugehört. "In der Art und Weise, wie er Fußball spielt, hat er einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht", lobte Kapitän Kehl. "Es ist wichtig, solche Torschützen zu haben und dass wir nicht alles auf Lewys Schultern ablegen sondern mehrere Schultern haben, auf denen wir die Tore verteilen", ergänzte Mittelfeldstratege Nuri Sahin.

Rennen um die Torjägerkanone

Das Rennen um die Torjägerkrone könnte in diesem Jahr also teamintern geklärt werden - Ausgang ungewiss. Wobei: "Wenn's ein Wettrennen wäre, wäre es klar, wer gewinnt", witzelte Kehl. Allerdings ist auch noch Adrian Ramos von Hertha BSC Berlin mit 14 Treffern beteiligt. "Es ist schön, wenn Robert das gewinnt und ich in der Nähe bleibe", sagte Aubameyang. "Das ist zusätzliche Motivation für mich und für ihn." Und Lewandowski schickte noch eine Kampfansage an die Konkurrenz hinterher: "Zusammen sind wir uneinholbar."