Bremen. Nach dem 5:1 gegen Werder Bremen ist bei Borussia Dortmund die Lockerheit wiedergekehrt, die beim 2:1 in Braunschweig noch vermisst wurde. “Es war ein Schritt zurück zu alter Form“, sagte Robert Lewandowski. Das Gesicht der BVB-Erlösung war jedoch Henrikh Mkhitaryan, der seine Durststrecke beendete.
Als Robert Lewandowski in der 85. Minute den herangeeilten Bremen-Verteidiger Sebastian Prödl genüsslich durch die Beine schoss und das 5:0 erzielte, hatte das durchaus Symbolcharakter. Denn Werders Wehrlosigkeit brachte am Samstag die Lockerheit bei wiedererstarkten Dortmundern zurück, die so lange vermisst wurde.
„Natürlich spielst du nach dem 3:0 Hacke, Spitze, Eins-zwei-drei", schwärmte Manuel Friedrich, der von Jürgen Klopp überraschenderweise als Hummels-Vertreter in die Innenverteidigung beordert wurde und selbst kurz nach Wiederbeginn der zweiten Hälfte den dritten Dortmunder Treffer erzielte. "Der große Vorteil bei uns ist, dass die Jungs das wirklich können. Wir haben so geile Kicker in der Mannschaft. Wenn die ins Rollen kommen, kannst du es nicht verteidigen.“
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Das Gesicht des BVB-Befreiungsschlages war jedoch Henrikh Mkhitaryan, der mit einer Einzelaktion das 2:0 kurz erzielte und seinen persönlichen Knoten löste. Der Treffer beflügelte den Armenier, der in der Liga zuletzt am 5. Spieltag gegen den Hamburger SV getroffen hatte. „Es stimmt, ich war nicht frei, habe mir selbst zu viel Druck gemacht“, zeigte sich der BVB-Rekordtransfer erleichtert. Sichtlich befreit spielte er nach seinem Tor auf und brachte seine Qualitäten am Ball endlich wieder zum Vorschein. Das 4:0 fädelte "Micki" höchstpersönlich ein und vollendete selbst nach Doppelpass mit Reus. Ein Kontertor in bester BVB-Manier.
"Die letzten zwei Monate waren schwer für uns"
Mit jedem Tor entkrampfte die Elf von Jürgen Klopp spürbar. Ob nach diesem 5:1-Ausrufezeichen die Dortmunder Krise nun passé ist? „Hoffentlich“, sagt Doppeltorschütze Lewandowski, wieder einmal stärkster Borusse. „Die letzten zwei Monate waren schwer für uns. Wir haben gezeigt, dass wir immer noch eine gute Mannschaft sind. Es war ein Schritt zurück zu alter Form.“
Selbst Jürgen Klopp, der zu Beginn noch lautstarke Kommandos an der Seitenlinie gab, brachte das Last-Minute-Gegentor von Aycicek (89.) nicht mehr aus der Fassung. „Das hätten wir gern verhindert. Aber so etwas kommt vor, da war sogar bei mir die Spannung weg. Und das kommt selten vor.“
Gegen Bremen strahlte das BVB-Offensivspiel wieder mehr Spielwitz aus, sogar die Chancenverwertung stimmte. Nicht nur der "alte BVB" war wiederzusehen, sagte Lewandowski, sondern auch „der neue.“