Bremen. Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund bleibt Bayer Leverkusen auf den Fersen. Am 20. Bundesligaspieltag präsentierte sich der BVB in Torlaune und siegte mit 5:1 (2:0) beim SV Werder Bremen. Neben Robert Lewandowski (26./85.) und Mkhitaryan (41./62.) traf auch Manuel Friedrich (48.) an der Weser.
Ein Auftritt fast wie zu schwerelosen BVB-Zeiten: Mit einem 5:1 (2:0)-Sieg bei Werder Bremen kehrte Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund zum Erfolgs- und Spaß-Fußball vergangenen Tage zurück. Allerdings gegen einen Gegner, dessen Widerstand mit jedem Gegentreffer weiter erlahmte.
Noch bevor seine Spieler auf Betriebstemperatur gelangen konnten, hatte Jürgen Klopp sie erreicht. Nur ein paar Sekunden hatte es gedauert, bis der Trainer von Borussia Dortmund wie von der Tarantel gestochen aufsprang und mit den Armen ruderte. Sein Zorn traf mal den Vierten Offiziellen, mal den defensiv nachlässigen Mittelfeldspieler Pierre-Emerick Aubameyang und wiederholt dem Innenverteidiger Manuel Friedrich. Denn hatte Klopp überraschend aufgeboten, um die Lücke zu schließen, die die Verletzung von Mats Hummels hinterließ. Neben Friedrich schickte der Trainer zudem Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek wieder von Beginn an auf den Rasen. Kevin Großkreutz verblieb auf der Bank.
Lewandowski beendete Torflaute schon in der ersten Halbzeit
Dem Temperament ihres Trainers standen die BVB-Profis anschließend kaum etwas nach und lieferten viele Indizien für den bekannten Dortmunder Fußball-Stil: entschlossen, zweikampfstark, schnell. Dabei spielerisch nicht brillant, aber gut. Nach zwei Minuten schon tauchte Robert Lewandowski frei vor dem Werder-Tor von Raphael Wolf auf, doch der Torjäger wird für einen Treffer zu weit nach außen abgedrängt. Vier Minuten später kam Marco Reus zum Abschluss, doch sein Versuch wurde abgeblockt.
Dortmund dominierte die Partie, kombiniertes sich immer wieder in die Nähe des gegnerischen Tores, scheiterte da aber an der finalen Aktion – zumindest bis zur 27. Minute. Da zog Lewandowski mit dem Ball von linken Seite in den Strafraum und schlenzte ihn gekonnt in die lange Ecke. Sein erster Treffer nach zuletzt 475 torlosen Minuten. 1:0 – erleichterter Jubel auch bei Klopp.
Auch interessant
Dabei war das eigentlich gerade die Phase, in der Werder sich ein wenig vor das Dortmunder Tor traute. Franco di Santo war vor Roman Weidenfeller freigespielt worden, doch konnte den Ball nicht über die Linie stochern. Ein Kopfball von Sebastian Prödl nach einem Eckball strich über die Latte (31.), ein weiterer von di Santo landete in den Händen von Weidenfeller. (32.). Auf der anderen Seite scheiterte Dortmunds Spielgestalter Henrikh Mkhitaryan daran, eine Kopfball-Ablage von Aubameyang aus kurzer Distanz, aber spitzem Winkel ins Tor zu bugsieren (35.). Sechs Minuten später machte er es besser: Die Konfusion in der Bremer Deckung nutzte er für einen strammen Schuss aus 18 Metern zum 2:0.
In der zweiten Spielhälfte begann der BVB zu zaubern
Dass es für Werder kein schöner Tag mehr werden würde, wurde spätestens in der 48. Minute deutlich. Mit neuem Elan aus der Kabine gekommen, waren alle Pläne und Vorsätze schnell wieder ruiniert: Manuel Friedrich drückte einen Eckstoß aus vier Metern über die Linie. Die Vorentscheidung, die den Werderaner Widerstand erlahmen und den Dortmunder Spaß am eigenen Fußball beflügelte. In den verbleibenden 42 Minuten schraubten die Borussen die Bremer Defensive in verheerender Regelmäßigkeit auseinander. Marco Reus spielte Lewandowski leichtfüßig frei, doch der setzte seinen Schuss über das Tor (51.). Fünf Minuten später schmetterte Piszczek nach einen 20-Meter-Schuss an die Latte.
MkhitaryanDann wurde es sogar zauberhaft: Eine wunderbare Kombination zwischen Reus und Mkhitaryan beendete der Armenier mit einem gefühlvollen Schüsschen ins Tor (62. Minute). Kevin Großkreutz hätte in der 66. Minute bereits erhöhen können, doch Raphael Wolf parierte seinen Schuss mit einem Reflex. Was Großkreutz verweht blieb, besorgte erneut Lewandowski: Der Pole lief in der 85. Minute allein auf das Bremer Tor zu, umkurvte Wolf und tunnelte Sebastian Prödl zum 5:0. Levent Ayciceks Treffer zum 1:5 Sekunden vor dem Ende geriet nur noch zur Randnotiz.