Dortmund/München. Es ist die Transfersaga des Jahres: Seit Robert Lewandowski, der Stürmer von Borussia Dortmund, bekannt gegeben hat, seinen Vertrag beim BVB nicht zu verlängern, blühen die Spekulationen ob und wann er beim FC Bayern unterschreibt. Nun war er zum Medizincheck in München.

Der erwartete Wechsel von Dortmunds Topstürmer Robert Lewandowski zum FC Bayern in diesem Sommer steht wohl kurz vor dem Vollzug. Am Samstag absolvierte der polnische Nationalspieler in München die sportmedizinische Untersuchung bei Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Zur neuen Saison soll der polnische Nationalspieler dann ablösefrei von Borussia Dortmund zum deutschen Fußball-Rekordmeister wechseln. Dort dürfte er einen Vertrag für vier oder fünf Jahre unterschreiben.

Mehrere Medienvertreter nahmen am Samstag die Praxis von Müller-Wohlfahrt in Visier, zum Teil wurde im Internet via Liveticker berichtet. Lewandowski, bekleidet mit einer dunklen Jacke, einer dunklen Mütze und einer hellen Hose, kam am frühen Nachmittag. Flugs huschte er durch einen Hintereingang in das Gebäude. Dort stand dann der obligatorische Medizincheck an, knapp fünf Stunden später soll er die Praxis schnell wieder verlassen haben. Sollte bei der Untersuchung alles in Ordnung sein, könnte Lewandowski zeitnah einen Vertrag für mehrere Jahre unterschreiben. Wahrscheinlich ist sogar ein Engagement bis 2019. Eine Ablöse fällt nicht an, dafür dürften die Bezüge des Polen höher ausfallen.

Erst seit dem 1. Januar darf Lewandowski offiziell unterschreiben

Dass Lewandowski sich dem FC Bayern anschließt, zeichnet sich schon lange ab. Erst seit dem 1. Januar darf der 25-Jährige laut Bestimmungen des Weltverbandes FIFA aber auch offiziell einen Vertrag bei den Münchnern unterzeichnen. Zuletzt soll sich auch Real Madrid noch einmal um den "Torjäger durch und durch" (Dortmunds Trainer Jürgen Klopp) bemüht haben. Aber ohne Erfolg.

Vertraglich ist Lewandowski, der 2010 für 4,5 Millionen Euro von Lech Posen nach Dortmund wechselte, noch bis zum Saisonende an die Westfalen gebunden. Dort hatten die Verantwortlichen im vergangenen Sommer eine üppige Ablösesumme von geschätzten 25 Millionen Euro ausgeschlagen und dem Angreifer trotz einiger Begehren einen Wechsel kategorisch untersagt. Möglicherweise auch deshalb, weil man dann nach Mario Götze sonst gleich den nächsten Leistungsträger an den FC Bayern verloren hätte. Die kurz vor Saisonbeginn erfolgte üppige Gehaltserhöhung half Lewandowsi, den Frust über den Verbleib beim BVB zu überwinden.

Beim BVB sieht man den Wechsel entspannt

Zur Winterpause führt Lewandowski die Torjägerliste der Bundesliga mit elf Treffern gemeinsam mit dem Berliner Adrián Ramos an. Dahinter rangiert sein künftiger Bayern-Mitspieler - und -Konkurrent - Mario Mandzukic. "So stark Mandzukic auch ist. Lewandowski wäre eine Bereicherung. Vielleicht ist er sogar noch einen Tick stärker und beweglicher", lobte Franz Beckenbauer wiederholt die Vorzüge des auch international starken BVB-Stürmers. In 25 Spielen traf er 15-mal - alleine vier Treffer steuerte er im April 2013 beim 4:1 gegen Real Madrid bei. Kein Wunder, dass die Königlichen sich auch um Lewandowski bemühten. Seine Bundesliga-Bilanz: 115 Spiele, 65 Tore.

In Dortmund sah man den nahenden Wechsel trotz der tollen Quoten zuletzt entspannt. "Da mache ich mir gar keine Sorgen. Im Gegenteil, Robert will sich garantiert mit Top-Leistungen aus Dortmund verabschieden!", sagte Manager Michael Zorc. "Wir sind mit Robert völlig im Reinen. Was er macht, ist seine Sache. Entscheidend ist für uns, dass er immer 100 Prozent Leistung gebracht hat - und das auch weiter tun wird", betonte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in der "Bild". (dpa)