Wolfsburg. Mit dem 1:2 beim VfL Wolfsburg musste Borussia Dortmund die zweite Saisonniederlage hinnehmen. Nach dem Spiel haderte man beim BVB auch mit einigen strittigen Strafraumszenen - und das nicht zum ersten Mal in der laufenden Saison.
Über Jürgen Klopp und sein Verhältnis zu Schiedsrichtern ist in dieser Saison schon einiges geschrieben worden. Und so sahen doch einige Augenpaare etwas genauer hin, als sich der Trainer von Borussia Dortmund nach dem Schlusspfiff der Partie beim VfL Wolfsburg (1:2) schnellen Schrittes in Richtung Schiedsrichter-Gespann bewegte - auch Schiedsrichter Jochen Drees schien nicht ganz sicher, was da auf ihn zukommt.
Dabei hatte Klopp nach eigener Aussage die allerbesten Absichten: "Ich wollte meine Spieler vom Schiedsrichter wegholen", sagte er. "Dann wollte ich ihm die Hand geben und das hat ihn wohl erschreckt."
Zweimal fiel Lewandowski, zweimal blieb die Pfeife stumm
Dass die BVB-Spieler so zahlreich um Drees herumstanden, hatte vor allem mit zwei Szenen spät in der zweiten Halbzeit zu tun, in denen jeweils Stürmer Robert Lewandowski zu Fall kam - einmal hatte Wolfsburgs Linksverteidiger Ricardo Rodriguez den Arm auf Lewandowskis Schulter gelegt, einmal berührte der Abwehrspieler der Wölfe den Stürmer im Laufduell leicht an den Beinen. Zwei strittige Szenen, in denen die Pfeife des Schiedsrichters jeweils stumm blieb - zwei schwierige, letztlich aber vertretbare Entscheidungen. Andererseits hätten sich auch die Wolfsburger nicht über einen Pfiff beklagen dürfen, weshalb die Dortmunder verständlicherweise wenig glücklich waren.
"Bei zwei so strittigen Szenen hätte man ja vielleicht eine pfeifen können", sagte Klopp, während sich BVB-Boss Hans Joachim Watzke um Zurückhaltung bemühte: "Ich habe mir schon vor Jahren abgewöhnt, Entscheidungen von Herrn Drees zu kommentieren, da bleibe ich auch heute bei."
Auch gegen Arsenal gab es strittige Szenen
Auch Mittelfeld-Stratege Nuri Sahin trauerte den Szenen nach: "Mindestens eine Situation von den beiden war Elfmeter, das hat auch Robert gesagt", meinte er und erinnerte daran, dass schon beim Champions-League-Heimspiel gegen den FC Arsenal (0:1) ähnlich strittige Szenen nicht im Sinne der Dortmunder entschieden wurden. "Sowohl gegen Arsenal als auch heute wurden uns Situationen weggenommen, sagte er. "Es würde uns natürlich mal gut tun, wenn so etwas für uns gepfiffen würde."
Zumal der BVB inzwischen, anders als in den vergangenen Spielzeiten, eine überzeugende Elfmeterbilanz vorweisen kann: alle sechs Strafstöße in der laufenden Saison wurden verwandelt - drei durch Marco Reus, zwei durch Lewandoski und einer durch Pierre-Emerick Aubameyang.