Jürgen Klopp, Trainer von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund, hat auf einen Einspruch gegen die Zwei-Spiele-Sperre der Uefa verzichtet. Seine Entschuldigungen ernst zu nehmen, fällt Kritikern aber schwer, weil der Fußballlehrer immer wieder in die bekannten Verhaltensmuster zurückfällt. Ein Kommentar.

Der Mann ist nicht so einfach in eine Schublade zu stecken. Seine mit Charme und Wortwitz einher gehende Souveränität in entspannten Situationen konterkariert Jürgen Klopp in Stresslagen immer wieder durch einen mit abschreckender Gestik verbundenen Kontrollverlust.

Ziemlich allein auf weiter Flur steht der BVB-Trainer in seiner Branche auch, was den Umgang mit seinen Fehlern betrifft. So hat er jetzt seinen Verzicht auf einen Einspruch gegen die Zwei-Spiele-Sperre der Uefa wegen seines aggressiven Verhaltens gegenüber dem vierten Offiziellen beim Spiel in Neapel damit begründet, nicht den Eindruck erwecken zu wollen, sein Fehlverhalten zu bagatellisieren. Er stehe zu seiner Verantwortung. So weit, so vorbildlich.

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung

Nur: Solange der 46-Jährige immer wieder in die bekannten Verhaltensmuster zurückfällt, macht er es seinen Kritikern schwer, seine Entschuldigungen noch ernst zu nehmen. Dass Einsicht der erste Schritt zu Besserung ist, wie der Volksmund verheißt, diesen Beweis muss Klopp erst noch antreten.