Essen. Borussia Dortmund hat am Samstagabend den Hamburger SV in aller Deutlichkeit geschlagen. Mit 6:2 (2:1) deklassierte der BVB den HSV vor heimischem Publikum - und das Ergebnis hätte sogar noch höher ausfallen können. Mkhitaryan, Reus sowie Lewandowski und Aubameyang mit einem Doppelpack trafen.

Es war noch etwas gut zu machen. Das hätte Trainer Jürgen Klopp im Vorfeld der Begegnung mit dem Hamburger SV nicht zu betonen brauchen. Beide Partien waren in der vergangenen Saison verloren worden, mit 2:3, zu Hause sogar mit 1:4. Für die BVB-Fans eine Erinnerung, die sich schwerlich von der Festplatte löschen lässt. Der furiose Auftritt vom Samstagabend dürfte aber helfen. Mit 6:2 (2:1) besiegte Borussia Dortmund den HSV, der auch mit diesem Ergebnis noch satt zufrieden sein musste. 15 Punkte stehen nun nach fünf Einsätzen zu Buche. Der Startrekord ist geknackt. Und in der Tabelle schaut man mit reichlich Selbstbewusstsein von ganz oben herab.

HSV-Trainer Fink überraschte mit einer Dreier-Abwehrkette

Nicht einmal auf der Bank Platz genommen hatte für diese außerordentliche Partie Jakub Blaszczykowski. Der Pole war mit Knieproblemen vom Doppelspieltag mit seiner Nationalmannschaft zurückgekehrt. Für ihn schickte Klopp Aubameyang auf die rechte Offensivflanke. Ansonsten fehlten dem BVB-Trainer noch der an Hüfte und Leiste operierte Lukasz Piszczek und Ilkay Gündogan, bei dem sich die Genesung wegen anhaltender Schwierigkeiten mit der Wirbelsäule hinzieht. Der Rest stand aber zur Verfügung. Und Überraschungen präsentierte der Aufstellungsbogen aus Dortmunder Sicht nicht. Auch Mats Hummels, der in der deutschen Nationalmannschaft weder gegen die Österreicher noch gegen die Färöer zum Zug gekommen war, lief in der Innenverteidigung Seit an Seit mit Neven Subotic auf. Wie erwartet. Klopp hatte ja nach den Entscheidungen von Bundestrainer Joachim Löw ein entschiedenes Plädoyer für seinen Führungsakteur gehalten.

Für Überraschungen sorgte immerhin Thorsten Fink. Der HSV-Trainer ordnete seine Formation nicht wie üblich im 4-4-2 mit Raute in der Mitte an. In der Abwehr wirkte zunächst, bis der Schaden schon da war, eine Dreierkette mit dem Ex-Borussen Lasse Sobiech, Johan Djourou und Heiko Westermann. Der BVB nutzte das zu einer in der ersten Runde fast tadellosen Offensive. In Minute vier versuchte sich Mkhitaryan aus rund zehn Metern. Rene Adler war auf dem Posten. In Minute zehn probierte es Robert Lewandowski nach fulminantem Spurt durchs Mittelfeld von Mkhitaryan. Nichts. Und auch noch nicht drei Minute später, als Hummels nach Freistoß von Marco Reus an die Latte köpfte.

HSV kam nach Wiederanpfiff durch Westermann zurück ins Spiel

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Passiert in Minute 19. Wieder Freistoß. Und Marcel Schmelzer reagierte schnell und präzise. Der Ball kam zu Aubameyang, dem Sprinter unter den Fußballern, und erzielte das 1:0, seinen Treffer Nummer vier im neuen Trikot. Seinen Treffer Nummer drei besorgte sich dann der zweite BVB-Neuzugang nur drei Minuten später. Lewandowski brachte den Ball mit der Hacke zu Mkhitaryan. Und der Armenier verwandelte mit Bedacht. 2:0. Und eine Chance für die Hamburger konnte bis dahin und bis zur Pause nicht verzeichnet werden. Lediglich eine. Und die führte prompt zum Anschlusstreffer. Zhi-Gin Lahm setzte sich stark in Szene, erst gegen Kevin Großkreutz, dann gegen den zurückweichenden Subotic. Und traf mit einem eleganten Schuss von der linken Seite ins untere rechte Eck. Roman Weidenfeller konnte nicht parieren.

Dass das BVB-Ensemble klar dominiert hatte und zur Halbzeit 13 Torschüsse vorweisen konnte, wurde aber wie üblich nicht in die entscheidende Wertung aufgenommen. Bis Minute 48 blieb es beim 2:1. Und mit seiner zweiten Chance holte sich der HSV dann das Remis. Freistoß von Rafael van der Vaart, der nach ausgeheilter Oberschenkelblessur wieder mitmachen konnte. Und Westermann war mit dem Kopf zur Stelle. 2:2.

BVB bot in der zweiten Halbzeit pure Fußballschönheit

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Kurios. Ärgerlich für den Platzherren, der durchweg Herr auf dem Platz war, der mit seinen Möglichkeiten aber schluderte oder an Adler scheiterte. In Minute 55 war der Torhüter, der noch eine Faust an den Ball von Reus brachte. In der 63. Minute stemmte er sich wieder Reus entgegen und Mkhitaryan konnte die Nachschusschance nicht verwerten. Erst in der 65. Minute kam es wieder zu der Führung, die dem Spielverlauf gerecht wurde. Mkhitaryan legte für Aubameyang auf. Der traf zum 3:2, sein Treffer Nummer fünf in Saisonspiel fünf.

Und das Schönste lag noch an. Pure Fußballschönheit. In Minute 73 brachte Reus den Ball zu Aubameyang auf der rechten Seite, der spielte vor das Tor, Reus ließ durch, Lewandowski war da. Feinster Trick. 4:2. Und eine Minute später schob Reus den Ball durch die Beine von Dennis Diekmeier in das rechte untere Toreck. 5:2. Und in der 81. Minute flankte Nuri Sahin von der rechten Seite mitten hinein in die Hamburger Konfusion. Lewandowski. 6:2. Eine Revanche, ausgeübt von Meisterhand.

Borussia Dortmund im Torrausch

Für Borussia Dortmund werden die Neuzugänge mehr und mehr zu Erfolgsgaranten. Beim mitreißenden 6:2 (2:1) über den Hamburger SV schlüpften sie erneut in die Rollen der Hauptdarsteller.
Für Borussia Dortmund werden die Neuzugänge mehr und mehr zu Erfolgsgaranten. Beim mitreißenden 6:2 (2:1) über den Hamburger SV schlüpften sie erneut in die Rollen der Hauptdarsteller. © dpa
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