Dortmund. In der vergangenen Saison gab es nur zwei Mannschaften, gegen die Borussia Dortmund nicht gewinnen konnte: den Revierrivalen Schalke 04 – und den HSV, gegen den die Mannschaft zweimal arg enttäuschte. Doch dieses Mal kam alles anders, insbesondere die BVB-Offensive lieferte ein glänzendes Spiel ab. Die Einzelkritik.

Marco Reus zeigte beim 6:2-Sieg gegen den Hamburger SV eine glänzende Leistung. BVB-Akteur Neven Subotic, der während der Partie einen Schlag abbekommen hatte, sah bei beiden Gegentoren unglücklich aus.

Noten von 1 bis 4,5: Diskutieren Sie mit uns die Leistung der BVB-Spieler im Heimspiel gegen den HSV.

BVB - HSV in der Einzelkritik 

Roman Weidenfeller: Bei beiden Gegentoren konnte er nichts ausrichten, ansonsten war der Torwart nur bei Flanken und Rückpässen gefordert. Note: 3

Kevin Großkreutz: Grundsolide Vorstellung der Dortmunder Allzweckwaffe. Vor dem Gegentor war die Abstimmung mit Subotic nicht optimal, doch ihn persönlich traf keine Schuld am 1:2. Offensiv unauffällig. Note: 3

Neven Subotic (bis 61.): Zoua war ein unangenehmer Gegenspieler, der Kameruner warf sich mit seinen 1,86 Metern Körpergröße mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe und arbeitete mit allen Haken und Ösen. Subotic hatte ihn voll im Griff – beim Gegentor allerdings ließ er sich von Lam düpieren, der den BVB-Verteidiger mit schnellem Haken stehen ließ, bevor er den Ball ins lange Eck schlenzte (26.). Und auch beim zweiten Gegentor stand der Serbe Pate, als ihm Gegenspieler Westermann nach van-der-Vaart-Freistoß entwischte und vollkommen freistehend einköpfte. Nach 61 Minuten ausgewechselt. Note: 4,5

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Mats Hummels: Für das Gegentor hat er dieses Mal ein Alibi: War nach einen Vorstoß noch vorne, die Kollegen bekamen sich nicht rechtzeitig neu sortiert. Hinten absolut fehlerfrei, offensiv und im Aufbauspiel nicht ganz so präsent wie sonst – obwohl er fast das 1:0 gemacht hatte: Sein Kopfball landete an der Latte (13.). Note: 2,5

Marcel Schmelzer: Sehr viel vorne zu finden, trotzdem auch defensiv immer da, wenn er gebraucht wurde, über seine Seite kam beim HSV nichts. Leitete das 1:0 mit tollem langen Pass auf Aubameyang ein – seine übrigen Flanken aber fanden zu selten einen Abnehmer. Note: 2,5

Sven Bender: Ein typisches Sven-Bender-Spiel: Rannte viel, stopfte die Löcher, war da, wo er gebraucht wurde und schmiss sich kompromisslos in jeden Zweikampf. Das Aufbauspiel überließ er anderen. Note: 3

Nuri Sahin: Forderte viele Bälle, stets präsent, glänzte mit Ballsicherheit und umsichtigem Stellungsspiel. Die ganz großen Offensivszenen überließ er anderen – bis zur 81. Minute, als er Lewandowski mit millimetergenauer Flanke das 6:2 auflegte. Note: 2

Pierre-Emerick Aubameyang: Seine größte Waffe ist seine Schnelligkeit – und kaum ließ ihm der HSV mal ein wenig Platz, spielte er diese aus und überlief die gesamte Abwehr – hatte bei seinem Führungstreffer aber Glück, dass Adler patzte (19.). Sorgte mit seinen Läufen immer wieder für Gefahr und belohnte sich schließlich mit dem 3:2 – wieder mit freundlicher Unterstützung von Adler (65.). Note: 1,5

Henrikh Mkhitaryan: Enorm stark in der Anfangsphase, besonders im Umschaltspiel. Technisch anspruchsvolle Ballmitnahme und überlegter Treffer zum 2:0 (22.). Tauchte aber in der restlichen ersten Halbzeit ein wenig ab. Kurz nach Wiederanpfiff leitete er mit feinem Pass eine Großchance ein und beim 3:2 bewies er seine Übersicht und legte maßgenau auf (65.). Hätte allerdings kurz zuvor selbst treffen müssen. Note: 1,5

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Marco Reus: Hatte seine stärksten Momente, wenn er seinen linken Flügel verließ und nach innen ging, gab fast einen zweiten Spielmacher. Leitete das 2:0 ein (22.), seinen Freistoß köpfte Hummels an die Latte, auch weitere gute Vorlagen blieben ungenutzt. Zeigte sein ganzes Können in der 73. Minute, als er erst Aubameyang per Steilpass bediente, dessen scharfen Querpass dann passieren ließ und so Lewandowski das 4:2 ermöglichte. Belohnte sich nur eine Minute später mit dem 5:2. Davor als Torjäger lange weniger glücklich: Seinen Schuss von der Strafraumgrenze konnte Adler an die Latte lenken (37.), seinen Schlenzer von halblinks parierte Adler ebenfalls in Weltklasse-Manier (55.) und in der 63. Minute schoss er den HSV-Keeper aus kurzer Distanz an – das hätte ein Tor sein müssen. Kurze Zeit später zielte er freistehend daneben. Dennoch: Ein überragender Auftritt der Nummer 11. Note: 1

Robert Lewandowski: Er ackerte, er rannte, er kämpfte – und gelegentlich zauberte er auch, wie bei seiner traumhaften Hacken-Vorarbeit für Mkhitaryan (22.). Seine Hauptaufgabe, das Toreschießen, gelang zunächst weniger gut – weil er wenig Zuspiele im Sechzehner bekam, weil er aber auch dann und wann zu lange zögerte oder die falsche Entscheidung traf – wie in der 63. Minute, als er freistehend querlegte, anstatt selbst zu schießen. In der 73. aber klappte es endlich mit dem ersehnten Treffer, acht Minuten später veredelte er Sahins Traumflanke per Kopf. Note: 1,5

Sokratis (ab 61.): Kam für Subotic und wurde kaum noch gefordert, weil Dortmund die Hamburger konsequent vom eigenen Tor fernhielt. Ohne Note.

Jonas Hofmann (ab 79.): Kam für Mkhitaryan. Ohne Note

Erik Durm (ab 79.): Kam für Schmelzer. Ohne Note