Mats Hummes ist normalerweise der stärkste und kompletteste Innenverteidiger. Ihn nur wegen einer kurzfristigen Formschwankung aus der ersten Elf zu nehmen, ist pädagogisch auf lange Sicht kontraproduktiv, meint RevierSport-Mitarbeiter Stefan Schinken.

Joachim Löw schwelgt in einem personellen Luxus, der ihm die Möglichkeit gibt, auf Formschwankungen eines Spieler unmittelbar zu reagieren und ihn durch einen anderen, aktuell besser aufgelegten Akteur zu ersetzen. Sportlich mag das kurzfristig sinnvoll sein, pädagogisch und auf lange Sicht ist dieses Vorgehen jedoch kontraproduktiv.

Mit dem Verzicht auf Hummels hat sich Löw nicht nur indirekt der überzogenen bis falschen öffentlichen Kritik an Hummels Leistung beim 3:3 gegen Paraguay gebeugt. Zu allem Überfluss hat er auch ein verheerendes Zeichen geschickt: Du hast nicht mein uneingeschränktes Vertrauen. Statt dem 24-Jährigen, der schließlich wie alle anderen Spieler auch unter der kurzen Vorbereitung vor der Paraguay-Partie gelitten hat, den Rücken zu stärken, hat der Bundestrainer ihm einen Nackenschlag verpasst.

Dabei braucht die DFB-Elf Hummels, um 2014 den Titel zu gewinnen. Der Dortmunder ist normalerweise der stärkste und kompletteste Innenverteidiger, den Löw hat – ohne das nötige Vertrauen jedoch nicht.

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