Mats Hummes ist einer der besten Abwehrspieler Deutschlands - wenn er in Topform ist. Weil er das derzeit aber nicht ist, ist es vollkommen richtig, dass der BVB-Verteidiger in den vergangenen Länderspielen nur auf der Bank saß, meint DerWesten-Mitarbeiter Sebastian Weßling.

Was ist eigentlich groß passiert? Nationaltrainer Joachim Löw hat Mats Hummels in zwei Länderspielen auf die Bank gesetzt. Und das nicht nur, weil Hummels im Testspiel gegen Paraguay (3:3) mehrfach nicht gut aussah, sondern weil er seiner Nornalform derzeit meilenweit hinterherläuft. Über mehrere Spielzeiten hinweg war Hummels nicht nur beängstigend souverän und fehlerfrei, sondern mit seinen Fähigkeiten in der Spieleröffnung geradezu der Prototyp des modernen Verteidigers. Doch in der abgelaufenen Bundesliga-Rückrunde ging diese Souveränität irgendwann verloren, die Zahl der Patzer stieg deutlich.

Noch immer hat der Innenverteidiger nicht zu alter Stärke zurückgefunden, spielt zu oft unsicher und fehlerhaft - anders als Jerome Boateng und Per Mertesacker, die derzeit beim FC Bayern bzw. beim FC Arsenal Woche für Woche Leistungen auf höchstem Niveau abliefern. Und obwohl es nur Österreich und die Färöer waren, lässt sich bilanzieren: Die beiden haben ihre Aufgabe ordentlich und fehlerfrei gelöst und zweimal zu Null gespielt - was ja in letzter Zeit für DFB-Abwehrspieler keineswegs selbstverständlich war.

Boateng und Mertesacker scheinen zudem besser zu harmonieren als etwa Hummels und Mertesacker, die bei langen Bällen und Vertikalpässen schon mal Probleme bei der Abstimmung offenbaren - generell scheint die Tiefenstaffelung hin und wieder eine zumindest kleine Schwäche des BVB-Verteidigers zu sein. Der Bundestrainer hat also nichts weiter getan, als einen formschwachen Innenverteidiger draußen zu lassen und zwei formstarke aufzustellen. Das ist nicht nur sein gutes Recht, sondern auch eine absolut richtige Entscheidung. Ob ein Hummels in Topform der bessere Abwehrspieler wäre, ist absolut müßig zu diskutieren - denn von dieser Form ist er derzeit eben weit entfernt.

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