Dortmund. Gegen Eintracht Braunschweig feierte der BVB-Neuzugang Henrikh Mkhitaryan sein Pflichtspieldebüt. Der Armenier lieferte eine solide Vorstellung ab, ließ aber gleich zwei Großchancen liegen. Nicht zuletzt deswegen gab er sich nach der Partie selbstkritisch.
Gut gelaunt, ohne euphorisch zu sein. Nachdenklich, ohne den Kopf hängen zu lassen. Henrikh Mkhitaryan war nach seinem Pflichtspieldebüt für den BVB vor allem erleichtert. Weil er „sehr aufgeregt“ gewesen sei, wie er den Journalisten in den Katakomben des Dortmunder Stadions wahlweise auf Englisch oder Französisch mitteilt. Weil es für ihn „sehr wichtig“ gewesen sei, bei seinem ersten Auftritt für die Borussia zu gewinnen. In diesem Stadion, in dem die Atmosphäre schlichtweg „perfekt“ sei. Und wohl auch, weil er nicht ganz frei von Schuld gewesen wäre, wenn es gegen den Aufsteiger am Ende nur zu einem Remis gereicht hätte.
Mkhitaryan lobt Braunschweig
Antritte, Dribblings, Kurzpässe – Dass er alles mitbringt, was ein Götze-Ersatz mitbringen muss, hatte Mkhitaryan gegen Braunschweig schnell belegt. Allein klare Abschlüsse konnte er über weite Strecken des Spielsnicht heraufbeschwören. Freiräume waren kaum vorhanden. Auch seinen Nebenmännern Lewandowski, Aubameyang und Blaszczykowski fiel nicht allzu viel ein vor dem Pausenpfiff. Zweimal probierte es „Miki“ aus der Distanz – erst war ein Braunschweiger Bein dazwischen, danach ging der Ball gut drei Meter drüber. Genauso ausbaufähig wie die gesamte Leistung des BVB vor der Halbzeit. „Es war sehr schwer, weil der Gegner sehr gut verteidigt hat“, meinte Mkhitaryan.
Mit dem Seitenwechsel kam mehr Tempo, mehr Überzeugung ins Dortmunder Spiel. Eine Phase, in der Mkhitaryan aus einem soliden einen perfekten Einstand hätte machen können. Minute 68: Pass Sahin, Mkhitaryan steht frei vor Eintracht-Keeper Davari. Der Armenier scheitert. Dasselbe Spiel rund eine Minute später noch einmal. „Normalerweise mache ich die Tore“, sagte Mkhitaryan. „Das war heute nicht meine Topform.“ Ob er generell mit seiner Leistung zufrieden sei? „Die Frage können Sie sich selbst beantworten.“ Immerhin: „Ich bin zufrieden, weil wir gewonnen haben.“
Klopp lobt Mkhitaryan als "herausragend"
Jürgen Klopp nahm seinen Zehner in Schutz. „Wenn man seine Geschichte sieht, dann ist das heute herausragend gewesen.“ Seine Geschichte: für 27,5 Millionen Euro aus Donezk gekommen, im Rucksack das Erbe von Mario Götze und die Tatsache, der teuerste Einkauf der BVB-Historie zu sein, Teilanriss der Syndesmose mitten in der Vorbereitung, vier Wochen Pause, womöglich leicht verfrühtes Debüt, nachdem der Ausfall von Ilkay Gündogan den Platz hinter Robert Lewandowski hat frei werden lassen.
Unterm Strich ein (lediglich) solides Debüt, das Mkhitaryan selbst aber wohl einzuordnen wusste: „Ich hoffe, dass ich in naher Zukunft meine Bestform erreiche. Dann kann ich der Mannschaft noch mehr helfen.“