Dortmund. . Nach dem 4:0 in Augsburg gewann Borussia Dortmund gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig 2:1 (0:0). Der eingewechselte Jonas Hofmann traf und holte noch einen Elfmeter raus, den Marco Reus verwandelte. Zwei Siege in Folge zum Saisonstart verbuchte der BVB zuletzt vor einem Dutzend Jahren.
Bundesliga-Stimmung. Die erste Begegnung der noch so jungen Saison vor eigenem Publikum, im eigenen 80000-Menschen-Stadion. „Nicht satt sehen“, „nicht satt fühlen“ könne er sich daran, hatte Borussia Dortmunds Trainer vor der Partie gesagt. Wie es aussieht, wie es sich anfühlt, wenn der Gegner bissig verteidigt und die eigene Mannschaft 75 Minuten lange anrennt, ohne einen Wert für die Statistik zu produzieren, weiß Jürgen Klopp nun auch wieder. Jonas Hofmann, der spät Eingewechselte, war es, der doch noch die Türe öffnete und das 1:0 besorgte. „Der Trainer hat mir gesagt, ich soll einfach Gas geben wie im Training und Spaß haben“, sagte der Jüngling nach der Partie. Zum Schlusspfiff hieß es 2:1 (0:0). Zur BVB-Zufriedenheit. Zwei Siege in Folge waren zum Spielzeitstart in zuletzt vor einem Dutzend Jahren zu verzeichnen gewesen.
Schon die erste Partie in Augsburg war mehr als zufriedenstellend verlaufen. Nach dem 4:0 mit der großen Aubameyang-Show (drei Treffer beim Bundesliga-Debüt) hat Klopp personell aber gleich an vier Fäden gezogen. In Puppenkistenstadt durfte der gesperrte Roman Weidenfeller nicht mitmachen. Gegen die Braunschweiger hütete er wieder das Tor. Ilkay Gündogan fehlte mit Rückenbeschwerden. Für ihn kam Neuzugang Henrikh Mkhytaryan zu seinem ersten Einsatz in der Liga. Darüber hinaus aber ersetzte der Trainer auch den bereits vor seinem Mittwochseinsatz in der Nationalelf als erkältet gemeldeten Marco Reus zunächst durch Jakub Blaszczykowski. Und Innenverteidiger Neven Subotic wurde auf die Bank rotiert. Stattdessen feierte der Letztens-noch-Bremer Sokratis sein Debüt in Schwarzgelb.
Nuri Sahin Dortmunds exzellenter Mittelfeldstratege
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Defensiv ergab sich daraus das Bild, das von einem Champions-League-Finalisten in einer Heimpartie gegen einen Aufsteiger in die Erstklassigkeit erwartet wird. Der BVB bremste die wenigen Gegenangriffe der Eintracht meist frühzeitig ein. Lediglich in Minute 33 zog Norman Theuerkauf einmal ab. Der Ball strich knapp an der rechten Seite des Dortmunder Tores vorbei. Offensiv allerdings bemühte sich das Klopp-Ensemble in der ersten Halbzeit vergeblich darum, eine echte Chance zu kreieren. Unter dem Strich blieb es bei einer Vielzahl an Beinahe-Möglichkeiten.
Beispiele. In Minute 14 zirkelte Mats Hummels den Ball grob in die Richtung von Linksaußen Pierre-Emerick Aubameyang. Doch so schnell konnte selbst der Mann aus Gabun nicht sein, um noch vor Braunschweigs Torhüter Daniel Davari am Spielgerät zu sein. In Minute 23 war es Mkhytaryan, der sich an einem Schuss aus der Distanz versuchte. Drüber. In Minute 29 dann war der exzellente Mittelfeldstratege Nuri Sahin seiner Aufbaurolle überdrüssig und zog ab. Weit drüber. In Minute 37 foulte Marco Caligiuri dann Mkhitaryan. Freistoß. Wieder Sahin. Wieder drüber.
Hofmann trifft und holt einen Foulelfmeter raus
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Es war eines von diesen Spielen, in denen ein Trainer seiner Mannschaft zur Pause in der Kabine sagen muss: In der Gefahrenzone etwas präziser werden -- und auf keinen Fall das Nervenkostüm ungeduldig zum Flattern bringen. Dass der BVB nicht flatterte, änderte jedoch nichts am Lauf der Dinge. In der 51. Minute katapultierte Sven Bender den Ball aus der Ferne links am Tor vorbei. In Minute 52. wuchtete Sahin den Ball aus der Nähe weit über das Tor des Kontrahenten.
Klopp reagierte nach einer Stunde und schickte Reus für Blaszczykowski hinaus auf den Rasen. Und kurz danach brachte der Stürmer den Ball nach Aubameyang-Zuspiel tatsächlich ins Netz, allerdings aus der Abseitsposition heraus. Klopp reagierte wieder und beorderte Jonas Hofmann für Aubameyang aufs Feld. Und in Minute 75 war es so weit. Der junge Jonas Hofmann spielt Doppelpass mit dem etablierten Kollegen Hummels. Und schießt von der rechten Seite zur kollektiven Dortmunder Erleichterung ein. 1:0. Zehn Minuten später folgte das, was die endgültige Erlösung sein sollte. Hofmann dringt in den Strafraum ein, wird von Ermin Bicakcic gefällt. Elfmeter Reus greift sich den Ball. 2:0.
Beruhigende Führung zu diesem Zeitpunkt? Spät, zu spät, In der 89. Minute, gelingt Braunschweig durch Kevin Kratz der Anschlusstreffer, noch berührt von Lewandowski.