Augsburg. Borussia Dortmund ist mit einem deutlichen Sieg in die neue Saison gestartet. 4:0 gewann die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp beim FC Augsburg. Auffälligster Mann beim BVB war Neuzugang Pierre-Emerick Aubamayang, der mit einem Dreierpack glänzte.
Mit dieser flirrenden Spannung, mit der das Vorspiel am Freitagabend aufwartete, weil Pep Guardiola erstmals in der Bundesliga am Rande wirkte, konnte die Begegnung nicht aufwarten. Doch dem 3:1-Sieg des FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach ließ Borussia Dortmund am Samstag einen trotz des komfortabel anmutenden Ergebnisses mühsam erschufteten 4:0-(1:0)-Erfolg in der Augsburger Fremde folgen. Damit ist auch der BVB nach Spieltag eins im Soll. Und er weiß nun auch, was für ein gutes Händchen er wieder einmal beim Shoppen auf dem Transfermarkt bewiesen hat. Die ersten drei Treffer erzielte der nicht nur mit den Beinen, sondern auch mit den Gedanken fixe Pierre-Emerick Aubameyang.
Ein Einstand in der Passform eines Maßanzuges. Ein Einstand, wie er nicht besser hätte inszeniert werden können. Und das hat natürlich gefreut. Fieberschübe waren allerdings anders als in München auch vorab nicht zu verzeichnen. Bis der Bayern-Kollege Guardiola endlich, endlich seinen ersten Aufstellungsbogen für eine Bundesligapartie ausgefüllt hatte, glühten die Köpfe. In Augsburg trug Jürgen Klopp als Torhüter Mitch Langerak ein, weil Roman Weidenfeller noch eine Sperre aus dem letzten Spiel der vergangenen Saison aussitzen musste. Statt Kapitän Sebastian Kehl, der im Pokal gegen Wilhelmshaven noch aufgelaufen war, tauchte Sven Bender in der Zentrale vor der Abwehr neben Nuri Sahin auf. Ilkay Gündogan, der unter der Woche an Rücken litt, übernahm den Posten hinter Alleinstürmer Robert Lewandowski. Kevin Großkreutz orientierte sich erwartungsgemäß nach hinten rechts. Und unaufgeregt brachte der BVB-Trainer den einzigen Neuzugang Pierre-Emerick Aubameyang auf der rechten Offensivseite.
Das 1:0 fällt aus recht heiterem Himmel
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Jakub Blaszczykowski, der angestammte Rechte, der eine überragende Vorsaison absolvierte, konnte dann bereits in Minute eins die erste Aktion von Aubameyang von der Bank aus beobachten. Der Kollege agierte allerdings zu selbstlos und bediente Lewandowski. Selbst schießen hätte ihm möglicherweise sofort einen Ligadebüt mit Glanz gesichert. In der 24. Minute allerdings holte Aubameyang nach, was er zuvor versäumt hatte. Gündogan spielte den Ball von der Zentrale aus in das linke Halbfeld. Marcel Schmelzer flankte in den Strafraum. Der Neue war mit dem Kopf da. 1:0 für Borussia Dortmund, 1:0 für den Topfavoriten. Ein 1:0, das aus recht heiterem Himmel fiel.
Die Augsburger hatten nämlich ihre Ankündigung wahr gemacht, dem Vizemeister nicht das Terrain zu räumen und sich auf die Verteidigung zu beschränken. Das Team von Trainer Markus Weinzierl warf sich aggressiv in die Zweikämpfe, zeigte sich stark in der Balleroberung und setzte die Schwarzgelben unter Druck. Bereits in Minute zwei hätte Andre Hahn den Ball im Tor des BVB unterbringen können. Langerak parierte. In Minute 42 dann musste Bender die Aufgabe für den Torhüter erledigen. Riesenchance für die Augsburger. Kopfball Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Bender muss auf Linienhöhe klären.
Nicht alles funktioniert beim BVB
Bei Dortmund funktionierte vieles noch nicht, wie es sich Klopp wohl vorgestellt hatte. Die Zahl der Luftlöcher, die unter anderem Mats Hummels im Stadion produzierte, wirkte schon fast bedrohlich. Es mangelte an Passsicherheit. Und in der Offensivbewegung wurde nicht wie gewohnt am Schwungrad gedreht. In der 57. Minute, zwei Minuten, nachdem FCA-Zehner Daniel Baier einen sehenswerten Distanzschuss neben das BVB-Tor gewuchtet hatte, wechselte der Borussen-Trainer. Blaszczykowski kam für Gündogan, dessen Mitte-Pöstchen Maro Reus übertragen wurde. Aubameyang orientierte sich hinüber auf die linke Seite. Kuba übernahm die rechte.
Es sind nach dem Abschied von Mario Götze viele Variationen vorstellbar in der Offensive von Schwarzgelb (vor allem, wenn auch noch der aktuell verletzte Neuzugang Henrikh Mkhitaryan hinzustößt). Und Aubameyang füllt die ihm zugewiesenen Rollen offensichtlich stets zur vollsten Zufriedenheit aus. Augsburg blieb gefährlich. Doch in Minute 66 war es wieder Aubameyang, diesmal nach Vorbereitung durch Reus, der den Treffer setzte. Und dann, in Minute 79, tauchte er schon wieder vor dem Tor von Mohamed Amsif auf. Und diesmal war er ganz allein gelassen. Treffer drei, mitten ins Herz des für Mut nicht entlohnten, in der Schlussphase müden Gastgebers. 3:0. Und zwei Minuten später dann durfte Aubameyang den Rasen vorzeitig verlassen. Sonderapplaus der mitgereisten Fans inklusive.
Was auch ein schöner Abschluss gewesen wäre. Callsen-Bracker brachte in der 87 Minute allerdings noch den für Aubameyang auf den Rasen gekommenen Jonas Hofmann im Strafraum zu Fall. Elfmeter. Lewandowski verwandelt. Siebter Treffer im fünften Spiel des Polen gegen Augsburg. 4:0. Üppig.
BVB feiert 4:0-Sieg