Dortmund. . Im Vorfeld des Supercups zwischen Borussia Dortmund und Bayern München betonen Verantwortliche und Spieler die Bedeutung des Wettbewerbs – bemühen sich aber gleichzeitig, dem Aufeinandertreffen seine Brisanz zu nehmen. Sie erwarten ein hochklassiges Fußballspiel.
Matthias Sammer hatte keine Wahl: „Wer will schon dem Tiger widersprechen“, fragte er. „Das endet unter normalen Umständen mit einer Blutgrätsche.“ Als „Tiger“ firmiert bei den Bayern das knurrige Co-Trainer-Original Hermann Gerland, das in den vergangenen Tagen mit dem Satz zitiert wurde, der Supercup-Sieg der Bayern in der vergangenen Saison sei der Startschuss für die überragende Saison der Münchner gewesen.
Sammer verzichtete aber nicht nur aus Angst vor körperlicher Gewalt auf Widerspruch, er stimmt Gerland auch inhaltlich zu. Der Supercup (Samstag, 20.15/ZDF und in unserem Live-Ticker) sei doch der erste Titel der Saison und den wolle man holen – ein Mantra, dass die Verantwortlichen und Spieler von BVB und Bayern im Vorlauf auf den Supercup beständig wiederholen, um die Bedeutung des Duells zu betonen – obwohl doch die Vorbereitung klar auf den Saisonstart im DFB-Pokal eine Woche später ausgerichtet ist.
BVB bis in die Haarspitzen motiviert
Vom ersten offiziellen Titel spricht auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc und Dortmunds Innenverteidiger Mats Hummels ergänzt: „Wir freuen uns, weil wir unseren Standort bestmöglich testen können.“ BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte schon ein paar Tage zuvor verkündet, seine Mannschaft sei bis in die Haarspitzen motiviert.
In 195 Länder werde das Spiel übertragen, ergänzt Andreas Rettich von der DFL, die den Supercup veranstaltet, das Stadion sei fast ausverkauft. Kein Wunder, meint Zorc: „Hier treffen die beiden besten deutschen Mannschaften der letzten Jahre aufeinander.“
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Die beiden Mannschaften, die sich zuletzt im Champions-League-Finale duellierten – aber das, so beteuern die Beteiligten unisono, spiele keine Rolle mehr – so groß sie das Spiel reden wollen, so klein reden sie die Rivalität zwischen Bayern und Dortmund: „Das ist keine Revanche“, sagt etwa Abwehrspieler Hummels. „Wir ziehen unsere Motivation nicht daraus, dass wir letztes Mal verloren haben. Wir wollen gegen die vielleicht beste Mannschaft der Welt das Spiel gewinnen, weil wir wissen, wie gut wir sind und es ein Zeichen sein könnte, wie erfolgreich wir die Saison bestreiten könnten.“
Supercup ist „der erste offizielle Titel, mit entsprechendem Stellenwert“
Auch die Irritationen der vergangenen Saison, beispielsweise rund um den Transfer von Mario Götze aus Dortmund in den Süden seien längst ausgeräumt. „Von unserer Seite ist das alles abgehakt und besprochen“, sagt Zorc. „Wir tun gut daran, über uns selbst zu sprechen und weniger über Schalke oder Bayern.“ Sein Gegenüber Sammer verklärt die Sticheleien gar als Zeichen des großen Respekts der Kontrahenten voreinander.
Dieser Respekt wird sich auch an den Aufstellungen ablesen lassen: „Wir sind zwar noch in der Vorbereitung, aber das ist der erste offizielle Titel, mit entsprechendem Stellenwert“, sagt Zorc. „Außerdem werden 80.000 Zuschauer kommen, da glaube ich nicht, dass wir eine B-Mannschaft auf dem Platz sehen werden.“