Dortmund. Seinen 27. Geburtstag am Dienstag wird Florian Kringe mit gemischten Gefühlen feiern. Bei Borussia Dortmund saß der Mittelfeldspieler zuletzt nur auf der Tribüne, ein Wechsel zu seinem Wunschverein Köln ist vorerst geplatzt.

Bei Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund, wo er seit seiner Jugend spielt, steht er zwar noch bis 2012 unter Vertrag, wird dort aber derzeit nicht gebraucht. Der Mittelfeldspieler, der im neuen Jahrbuch des Klubs so schön neben seinem Trainer Jürgen Klopp lächelt, spielt in dessen Planungen keine Rolle. Kringe gehört nicht zum Spieltagskader und absolviert langweiliges Individualtraining, wenn seine Kollegen bei Pflichtspielen um Tore und Punkte kämpfen.

Leihgeschäft mit Köln

Den beim BVB abkömmlichen Mittelfeldspieler wollte der 1. FC Köln für die laufende Saison ausleihen. FC-Manager Michael Meier hatte bei BVB-Manager Michael Zorc angefragt. Der befristete Wechsel würde Sinn machen. Die Kölner können einen flexibel einsetzbaren Spieler wie Kringe gut gebrauchen. Und der Profi passt in die Stadt: Von 2002 bis 2004 war er bereits vom BVB an den FC ausgeliehen und stieg damals mit dem Klub auf. Die Dortmunder würden ihrerseits einen für sie abkömmlichen Spieler ausleihen und müssten dessen Gehalt nicht mehr bezahlen. Und der Spieler dürfte seine fraglos vorhandenen fußballerischen Qualitäten in Köln zeigen. Am Ende der Saison könnten potentere Interessenten an Kringe als der FC auf der Matte stehen. Der Wechsel schien, laut Medienberichten, schon greifbar nah.

So einfach war es aber nicht. Denn das Angebot von FC-Manager Michael Meier stieß in Dortmund auf wenig Gegenliebe. Dem BVB passt nicht, dass er weiter anteilig das Kringe-Gehalt bezahlen müsste. „Das so genannte Angebot ist für uns nicht akzeptabel. Köln muss sich jetzt bewegen”, stellt BVB-Manager Michael Zorc klar. Die Dortmunder wollen den gestandenen Bundesligaspieler (179 Einsätze) nicht unter Wert abgeben.

Nicht nachvollziehbare Gründe

In Köln sieht das man ein wenig anders. „Das Angebot wurde für mich aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt. Sie müssen ein besseres Angebot haben”, vermutet Michael Meier und sagte der WAZ: „Es war ein marktgerechtes Angebot. Uns ist Florian Kringe wirklich einiges wert. Das ist aber offenbar nicht das, was sich der BVB vorstellt. Es gibt aber aus meiner Sicht nichts zu verhandeln.”

Eine verfahrene Situation zwischen den beiden Managern, die vor Jahren noch beim BVB noch Seite an Seite arbeiteten. Weder Meier noch Zorc wollen sich offiziell bewegen. Zumindest im Moment. Ein Stillstand, der auf Kosten von Florian Kringe gehen könnte. Bis zum 31. August kann der Siegerländer noch den Klub wechseln. Dann schließt sich das Sommer-Transferfenster. Und er würde in Dortmund zum Trainings-Weltmeister ohne Spieleinsätze.