Rotenburg. Jörg Roßkopf wollte in einer Hotelbar 14 Plätze für das Halbfinal-Rückspiel zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund reservieren. Doch die Dame an der Rezeption gab dem Tischtennis-Bundestrainer einen Korb. Timo Boll, einer von drei großen BVB-Fans in der Nationalmannschaft, hat eine Alternative.

Manchmal hilft selbst der Posten „Bundestrainer“ nicht weiter. Am Dienstagvormittag rief Jörg Roßkopf im Posthotel von Rotenburg an der Fulda an. Der Bundestrainer der deutschen Tischtennis-Nationalmannschaft wollte für den Abend 14 Plätze in der Hotelbar reservieren. Grund: Dort wird das Champions League-Halbfinale zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund live übertragen.

Doch die Dame an der Rezeption gab Roßkopf einen Korb: Es werde brechend voll, sie könne keine 14 Plätze frei halten, das würde Theater mit den anderen Gästen geben. Roßkopf solle doch mit seinen Freunden einfach um halb acht antreten, dann gäbe es sicherlich noch freie Stühle.

Nur: Roßkopf ist nicht mit Freunden unterwegs, sondern bereitet die Nationalmannschaft in dem hessischen Fachwerk-Örtchen bei einem Trainingslehrgang auf die WM vor, die in zwei Wochen in Paris beginnt. Und am Nachmittag vor dem Fußball stand eine lange Trainingseinheit auf dem Programm.

In der Tischtennis-Nationalmannschaft gibt es drei große BVB-Fans: Timo Boll, die frühere Nummer eins der Weltrangliste, Dimitrij Ovtcharov, die aktuelle Nummer sieben der Welt und Bastian Steger. „Trainieren wir eben etwas schneller“, so Ovtcharov beim Mittagessen.

Einladung von Uwe Bein

Timo Boll hat zudem eine Alternative. Ein paar Kilometer von Rotenburg entfernt lebt der ehemalige Fußball-Nationalspieler Uwe Bein. „Er hat mich zu sich nach Hause eingeladen“, so Boll. „Bestimmt spannend, mit einem früheren Kicker zu gucken, da kriege ich sicher ein paar Feinheiten mit.“

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Wo auch immer die Tischtennis-Nationalmannschaft das Spiel sieht, die Tipps der drei Fans stehen fest: Boll ist optimistisch. „Noch ein 4:1 für Dortmund wäre doch wunderbar“, findet er. Ovtcharov ist das Ergebnis egal, für ihn zählt: „Hauptsache, Dortmund kommt weiter, egal wie. Und wenn sie in der 89. das Ehrentor zum 1:3 schießen. Das reicht!“ Steger glaubt an einen Sieg der Dortmunder: „2:0 für den BVB.“