Madrid. Der Einsatz von Reals Star Christiano Ronaldo ist nun doch gesichert. Auf der anderen Seite bangt der BVB um den Einsatz von Lukas Piszczek. Doch Trainer Jürgen Klopp bleibt vor dem Halbfinalrückspiel der Champions League gelassen: “Unsere Ausgangsituation ist besser als wir es uns erträumt hätten.“
Herr Klopp, was erwartet den BVB am Dienstag in Madrid?
Jürgen Klopp: Nach allem, was ich so im Vorfeld gehört habe, glaubt Real Madrid daran, das Ergebnis noch drehen zu können. Und wenn sie daran glauben, dann werden Sie auch danach handeln. Die Spieler haben die Fans in einem Video um Unterstützung gebeten. Wenn sie diese Unterstützung erfahren wollen, dann werden sie von Beginn an ein Zeichen setzen wollen. Das heißt: es wird von der ersten Sekunde an die Post abgehen. Darauf werden wir eingestellt sein.
Fühlt man sich denn noch als Halbfinalist oder schon ein bisschen wie ein halber Finalist?
Klopp: Wir haben nicht das Gefühl, mit einem Bein im Finale zu stehen, nur ist unsere Ausgangsposition vor dem Rückspiel viel besser als wir es uns erträumt hätten. Wir sind kein normaler Halbfinalist – und so werden wir uns auch verhalten. Wir werden uns wie jemand verhalten, der sein Leben lang davon geträumt hat, im Finale zu sein und nun kurz davor steht, diesen Traum zu realisieren...
Wie werden Sie Ihre Mannschaft einstellen. Treten Sie die Flucht nach vorn an oder werden Sie verteidigen?
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Klopp: Weder nur das eine, noch nur das andere. Man stelle sich vor, wir würden von der ersten Minute an eine Menschenkette um unser eigenes Tor bilden und versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen. Wir haben Madrid in bisher drei Spielen große Probleme bereitet – und das müssen wir morgen auch tun. Wenn sich Räume bieten, müssen wir sie nutzen. Unsere Herangehensweise ist immer die gleiche: Wenn der Gegner den Ball hat, verteidigen alle um ihr Leben. Haben wir den Ball, machen idealerweise alle in der Offensive mit.
Was macht Sie so sicher, dass der BVB in dieser Situation, in diesem Stadion, gegen Real Madrid bestehen kann?
Klopp: Wir waren in einer sehr ähnlichen Situation vor einem Jahr im DFB-Pokal-Finale gegen Bayern München. Wir waren der Herausforderer, München wollte die ganze Saison mit einem Sieg retten und hat alles gegeben. Aber die Jungs waren total cool. Das heißt: Der einzige Weg, deinen Traum zu erreichen, ist mutig zu sein. Das ist es, was wir versuchen.
Und was ist, wenn der Mut nicht reicht?
Klopp: Dann ist es kein Problem, wenn wir es nicht schaffen. Dann war der Weg bis hierhin nicht weniger schön. Die ganze Welt wird morgen zuschauen und soll sehen, dass der BVB mit aller Macht ins Finale will.