Dortmund. . Borussia Dortmund hat sich mit einem 2:0-Sieg gegen Mainz 05 auf das Halbfinale in der Champions League gegen Real Madrid eingestimmt. Während beim BVB alle Spieler fit sind, muss Madrid auf wichtige Akteure verzichten.
Es soll nicht wenige Menschen geben, die am Samstag beim 2:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen Mainz im Stadion waren, aber kein Tor gesehen haben.
Wie das geht? Ganz einfach. Marco Reus erzielte das 1:0 nach gerade mal 33 Sekunden. Da war noch nicht jeder der 80 645 Zuschauer auf seinem Platz. Das 2:0 gelang Robert Lewandowski in der 87. Minute. Und da waren, nun ja, die ersten Fans schon auf dem Heimweg. Das übrigens bei dem BVB, der vor gerade mal zwei Wochen durch ein spektakuläres Tor in einer spektakulären Nachspielzeit in das Halbfinale der Champions League eingezogen war.
Am Samstag konnte man den Fans indes nicht verübeln, dass sie das Stadion etwas früher verließen. Das Duell mit den Mainzern hatte in den Minuten zwischen den beiden Toren bescheidenen Unterhaltungswert. Für Jürgen Klopp war es trotzdem ein perfekter Tag: „Gewonnen und keiner verletzt“, lautete die durchaus schlüssige Begründung des zufriedenen BVB-Trainers. Von den Mainzer Fans gab es zur Feier des Tages (und trotz der Niederlage) gar ein Lied für ihren Ex: „Du hast die Haare schön“, intonierten sie in Gröl-Moll.
Fast unbemerkt haben die Dortmunder mit dem Sieg ihr gesetztes Saisonziel erreicht und sich vorab für die nächste Champions League qualifiziert. Die Königsklasse war dann am Samstag auch das eigentliche Thema – und zwar der laufende Wettbewerb mit dem Halbfinal-Besuch von Real Madrid am Mittwoch in Dortmund (20.45 Uhr, live in unserem Ticker). „Wir hatten gegen Mainz viele Fehler im Spiel und sind mit der Zeit immer passiver geworden. Wenn uns das gegen Real passiert, kriegen wir die Hütte voll“, warnte Mats Hummels.
Auch Lewandowski soll spielen können
Zu erwarten ist indes nicht, dass das Dortmunder Ensemble gegen die Startruppe um Oberstar Cristiano Ronaldo ähnlich besinnlich auftritt, wie am Samstag. „Am Mittwoch geht hier die Post ab“, kündigte Jürgen Klopp an. Der musste gegen Mainz auf seine Sechser Sebastian Kehl (Sehnenzerrung an der Fußsohle) und Sven Bender (aktive Schambeinfugenarthrose) verzichten. So kurios die Verletzungen klingen, so realistisch ist es, dass beide gegen Real einsatzbereit sind.
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Auch Robert Lewandowski, der nach dem Abpfiff über Beschwerden im muskulösen Oberschenkel klagte, soll spielen können. „Nie war er so wertvoll wie heute“, möchte man bei dem Polen einen Werbeslogan für Melissengeist bemühen. Gegen Mainz gelang dem angehenden Torschützenkönig im zwölften Ligaspiel in Folge mindestens ein Treffer. Ein gewisser Gerd Müller soll in der Steuer-Oase München schon Schweißausbrüche bekommen, wenn er den Namen Lewandowski hört. Müller, graduierter „Bomber der Nation“, hatte einst in 16 Spielen in Folge getroffen und ist Liga-Rekordhalter. Noch. Weit vor Müller (und dem Rekord) steht aber für Lewandowski Madrid.
BVB gewinnt gegen Mainz
Real muss auf Marcelo verzichten
Jose Mourinho, Trainer der Spanier, versuchte schon mal, die Stimmung anzuheizen. „Jürgen Klopp redet jeden Tag. Ich mache den Mund nicht auf. Ich werde es weiter so halten und lieber die Vorbereitungsarbeiten fortsetzen“, sagte der Real-Trainer, als er doch mal den Mund aufmachte. Mourinho muss wie in den Gruppenspielen gegen den BVB auf den erneut verletzten Außenverteidiger Marcelo verzichten muss. Auch Mittelfeldmann Luka Modric fehlt verletzt.
Mourinhos Gegenüber, Jürgen Klopp, ließ sich von dem Portugiesen aber nicht locken: „Ich rede zu viel? Das hat mein Lehrer früher auch immer zu mir gesagt“, konterte der gut gelaunte BVB-Trainer.