Dortmund. Mit dem 2:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 feierte Borussia Dortmund den fünften Bundesliga-Sieg in Folge. Marco Reus erzielte die BVB-Führung nach nur 33 Sekunden. Weil der Erzrivale FC Schalke 04 bei Eintracht Frankfurt verlor, sind die Borussen nun sicher für die Champions League qualifiziert.
33 Sekunden können im Fußball so langweilig sein: Ein Torwart trödelt beim Abschlag, ein Spieler schleicht zur Auswechslung, zwei Innenverteidiger schieben sich den Ball hin und her. In Dortmund wurde in 33 Sekunden eine Taktik zerstört und ein Spiel entschieden, als Marco Reus den BVB mit 1:0 in Führung brachte.
Mainz-Trainer Thomas Tuchel hatte seine Mannschaft mit einer extrem defensiven Taktik aufs Feld geschickt: Bei Dortmunder Ballbesitz rückte die Gäste-Viererkette eng zusammen und die Flügelspieler ließen sich außen zurückfallen, sodass sich die Dortmunder einer eng gestaffelten Fünferkette gegenüber sahen.
Tuchels Plan war klar: Den Raum eng machen und die spielstarke BVB-Offensive nicht zur Entfaltung kommen lassen. Im Prinzip ging dieser Plan auch auf und die Hausherren kamen in der ersten Halbzeit kaum zu Torchancen – aber da waren ja noch diese 33 Sekunden: So lange dauerte es, bis sich der wiedergenesene Mats Hummels zu einem langen Ball auf Mario Götze entschied. Mainz-Torhüter Christian Wetklo eilte aus seinem Tor, verlor ein wenig den Überblick, der Ball landete bei Marco Reus, der von der Strafraumgrenze einschob.
Mainz findet keine Antwort
Der Plan, erst einmal kein Tor zu kassieren und vorne mit dem schnellen Shawn Parker anstelle des Keilstürmers Adam Szalai für Kontergefahr zu sorgen, war also hinfällig, kaum hatte das Spiel begonnen. Und Mainz fand lange keine Antwort auf den Rückstand. Stattdessen waren es Reus (6.), Neven Subotic nach einer Ecke (15.) und Robert Lewandowski (26.), die aussichtsreiche Szenen vergaben.
BVB gewinnt gegen Mainz
In der Folge aber ließ der BVB die Zügel etwas schleifen – und das hätte sich beinahe prompt gerächt: Nikita Rukavytsya setzte sich auf der linken Seite durch, seine scharfe Hereingabe verpasste der freistehende Parker nur knapp (27.).
Und eine Viertelstunde hatte dann Hummels Glück: Nuri Sahin bediente mit einer verunglückten Grätsche den davoneilenden Parker, der fiel über das ausgestreckte Bein des Innenverteidigers – und bei strenger Regelauslegung hätte Schiedsrichter Florian Meyer Hummels auch als letzten Mann sehen und Rot geben können.
So ging es mit 22 Mann und einer knappen 1:0-Führung in die Pause, in der auf der Videowand ganze zwei Highlights gezeigt wurden – viel mehr hatte es auch nicht gegeben.
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BVB macht mächtig Dampf
Zu Beginn von Halbzeit zwei war es dann zunächst der BVB, der mächtig Dampf machte: Schmelzer drang von links in den Strafraum ein, zielte aber knapp am langen Pfosten vorbei. Nur kurz darauf hätte der Linksverteidiger das 2:0 machen müssen: Nach einem Missverständnis zwischen Svensson und Wetklo stand er völlig frei im Strafraum, traf aber das leere Tor nicht.
Den Konter nach einer Mainzer Ecke vergab Jakub Blaszczykowski, als er sich den Ball zu weit vorlegte – Wetklo konnte retten (58.). Und nach feiner Kombination war es dann Reus, der aus elf Metern völlig freistehend zu hoch zielte (65.).
Mainz stand nun zwar höre, attackierte den BVB deutlich früher, brachte Szalai für Risse – ohne dass dies allerdings an der Dortmunder Feldüberlegenheit etwas geändert hätte. Gefährlich wurde es dennoch in Minute 73, als eben jener Szalai von der Strafraumgrenze nach einer der wenigen schnellen Mainzer Kombinationen aus der Drehung nur knapp vorbeischoss.
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Mehr Druck machte aber weiterhin der BVB, Svensson musste einen Hummels-Kopfball auf der Linie klären (75.) – und in der 87. Minute machte endlich auch Robert Lewandowski sein mittlerweile obligatorisches Tor: Lukasz Piszczek wurde rechts freigespielt, seinen Pass musste der Stürmer aus kürzester Distanz nur noch über die Linie drücken – im zwölften Spiel nacheinander hat der Pole jetzt mindestens ein Tor kassiert. In einem Spiel, dass nach 33 Sekunden eigentlich entschieden war und dass den Dortmundern dank der Schalker 0:1-Niederlage in Frankfurt die Champions-League-Qualifikation sicherte.