Fürth. Felipe Santana ist seit dem 3:2-Halbfinalsieg einer der Helden der BVB-Geschichte. Dass er auch gegen Greuther Fürth auf den Rasen durfte, ist auch ein Zeichen an den Innenverteidiger: ein Zeichen, dass er in Dortmund geschätzt und gebraucht wird.
Es gab keine Nachspielzeit bei der Partie der Dortmunder bei der SpVgg Greuther Fürth. Aber nicht nur deshalb konnte Felipe Santana nicht nach 90 Minuten in das Auge des Sturmes vorstoßen, um für seine Borussia den Sieg noch herauszuarbeiten, so, wie es der Innenverteidiger in der furiosen Champions-League-Viertelfinalpartie gegen den FC Malaga mit seinem Treffer zum 3:2 getan hatte.
Der Fokus lag beim Bundesliga-18. auf den Angreifern. Die besorgten bereits in Halbzeit eins einen 5:0-Vorsprung. Beendet wurde die Begegnung mit einem 6:1. Und für den Brasilianer, der als Held in die Geschichte des BVB eingehen wird, gab es wenig, sehr, sehr, sehr wenig Arbeit.
Santana ist der härteste unter den Härtefällen
Santana aber hatte Jürgen Klopp nicht nur einfach auf den sonnengefluteten Rasen der Trolli-Arena hinausgeschickt, für dem Innenverteidiger, der sich gewöhnlich mit dem Bankplatz zufrieden geben muss, wenn Mats Hummels und Neven Subotic sich fit für den Dienst melden, sollte sein Einsatz darüber hinaus als Zeichen dienen. Als Zeichen dafür, gebraucht zu werden in diesem luxuriösen Ensemble der Schwarzgelben.
Santana, so hat es der BVB-Trainer schon vor langem formuliert, sei der härteste unter den Härtefällen, die in einer Mannschaft naturgemäß vorkommen, die sich auf höchstem europäischen Niveau bewegt. Sie muss in der Breite erstklassig besetzt sein, deshalb landet ein erstklassiger Verteidiger, einer, der außer beim FC Bayern wahrscheinlich in jeder anderen Bundesligamannschaft in der Startformation stehen würde, eben im Schattenreich der Reserve.
Der BVB würde den Innenverteidiger gerne halten
Bis 2014 läuft der Vertrag des Klassemannes noch, der im Kollegenkreis als einer gilt, der nicht nur keine schlechte Laune verbreitet, wenn er nicht spielen darf, sondern als einer, der gut ist für das Betriebsklima. Immer. Der BVB würde Felipe Santana also gerne halten, er würde ihn im Sommer aber wegen seiner großen Verdienste auch ziehen lassen, falls er sich den Wechsel wünschen sollte.
So wie es aussieht: Vielleicht bleibt Santana, schließlich ist er oft genug mitten drin statt nur dabei. Und das nicht nur, wenn es darum geht, Kellerkinder mal eben schnell zu verprügeln.