Dortmund. . Im Halbfinale der Champions League trifft der BVB mit Real Madrid auf einen Gegner aus der Vorrunde. Mit den Ergebnissen konnten die Dortmunder zufrieden sein: Ein Sieg und ein Unentschieden. Das Manko im Halbfinale: Der BVB muss zuerst zu Hause antreten.

Am Freitagmittag saßen Millionen Fußballfans angespannt und ungeduldig vor dem Fernseher oder dem Computer. Die Auslosung des Halbfinales der Champions League stand an.

Klopp blickt auf das Spiel in Fürth

Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, hatte dagegen die Ruhe weg. Während die Lose gezogen wurden, stand er entspannt unter der Dusche. Wer glaubt, dass er einen TV-Bildschirm oder ein wasserfestes Mobiltelefon in der Kabine hatte, der irrt. Klopp steckte, nach eigenen Worten, schon in der Vorbereitung auf das Bundesliga-Spiel in Fürth (Samstag, 15.30 Uhr live bei uns im Ticker). Es blieb aber Zeit, die Halbfinal-Auslosung zur Kenntnis zu nehmen. „Freudentänze habe ich nicht vollführt. Aber von drei möglichen Kontrahenten ist Madrid der einzige, den wir in dieser Saison schon geschlagen haben“, sagte Klopp.

Beide Klubs trafen in der Vorrunde aufeinander. Die Borussen gewannen in Dortmund 2:1 und führten in Madrid bis zur 89. Minute 2:1, bevor Mesut Özil per Freistoß ausglich. Das BVB-Team (Marktwert: 250 Millionen Euro) hatte das Star-Ensemble der Galaktischen um Cristiano Ronaldo und Iker Casillas (Marktwert: 600 Millionen Euro) geerdet. „Ich glaube nicht, dass Real Angst hat. Aber sie werden Respekt haben“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Der hat schon jetzt Champions-League-Erlöse von 55 Millionen Euro in der Kasse. Es sollen noch mehr werden: „Wir können sie packen“, ist Sebastian Kehl sicher.

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BVB mit Real-Leihgabe Nuri Sahin

Einziges Manko: Der BVB, inzwischen um Real-Leihgabe Nuri Sahin verstärkt, tritt erst in Dortmund an. Die Entscheidung fällt sechs Tage später in Madrid. Schon gestern gingen in Dortmund tausende Kartenanfragen ein. „Wir hätten uns gewünscht, erst auswärts antreten zu dürfen“, gestand Sportdirektor Michael Zorc. Die Statistik spricht für den BVB, der in der laufenden Champions League unbesiegt ist: Sechs der letzten acht Finalisten hatten im Halbfinale Heimrecht.

„Es wird nicht einfach. Aber für Madrid ist es vorbestimmt, ins Endspiel einzuziehen“, fabulierte Real-Legende Emilio Butragueno mit dem Selbstbewusstsein, das bei Mitarbeitern des königlichen Klubs aus jeder Pore quillt. Diese Vorhersehung wollte aber schon letztes Jahr nicht eintreten. Damals stand Madrid ebenfalls mit Bayern und Barcelona im Halbfinale. Den Titel holte am Ende der vierte im Bunde, der FC Chelsea.