Düsseldorf. Milliardenschwere arabische Finanziers investieren mehrere 100 Millionen Euro in Klubs wie Paris St. Germain - und sind unzufrieden, wenn der sportliche Erfolg nicht sofort Champions-League-Sieg heißt. Bei BVB-Geschäftsführer Watzke stößt dieses Gebahren auf Kritik.

Hans-Joachim Watzke ist das Fußballgebaren arabischer Investoren ein Dorn im Auge. "Das ist nicht sportlich und nicht fair. Und unser Kerngeschäft ist immer noch der Sport", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund dem "Handelsblatt". "Wir brauchen nicht mit Respekt und Fairplay zu kommen, wenn wir das nicht auch auf allen Gebieten abbilden."

Klubs wie Paris St. Germain torpedierten die Managementleistung, die anderswo ohne milliardenschwere Mäzene erbracht worden sei. Watzke hat "das Gefühl, manch ein Scheich hat auf den Flugplan geguckt und sich dann eine schmucke Metropole ausgesucht, weil die Verbindungen vom Golf dahin am besten sind. So funktioniert das aber nicht."

BVB-Boss Watzke sieht "Financial Fairplay"-Regelung der Uefa positiv

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Arabische Finanziers investierten mehr als 100 Millionen Euro in das Team von Paris St. Germain. Das stößt bei Watzke auf Kritik. Wer Geld für einen Fußballclub mitbringe, solle auch Geduld mitbringen. Nach der Anschubfinanzierung müssten Investoren warten, bis unternehmerische Strukturen mitgewachsen seien. Watzke: "Es muss sich eine Marke, eine Erlösstärke entwickeln. Das müssen auch die Herrschaften aus dem arabischen Raum lernen."

Die Kontrollmechanismen der Uefa durch die "Financial Fairplay"-Regelung sieht Watzke positiv. Allerdings würde auch künftig versucht, Kontrollen zu unterlaufen, glaubt Watzke, sieht aber keine Alternative. "Es kommt doch auch niemand auf die Idee, die Finanzämter abzuschaffen, weil man weiß, dass ein paar Prozent der Bevölkerung das Finanzamt regelmäßig anschwindeln", sagte er. (dpa)