Dortmund. Trotz sieben Änderungen in der Startelf gewann Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg 4:2. BVB-Stürmer Julian Schieber erzielte zwei Tore. Auch Neven Subotic und der eingewechselte Robert Lewandowski trafen für die Borussen, die kurz vor der Pause in Rückstand gerieten.
Eine zweiminütige Tiefschlafphase von Borussia Dortmund reichte dem FC Augsburg kurz vor dem Pausengang der Partie, um eine 2:1-Führung auf dem Terrain des Meisters der vergangenen beiden Spielzeiten herzustellen. Einen überraschenden Punkte-Coup konnte das Kellerkind aber dennoch nicht landen. 4:2 (1:2) siegte der BVB. Nach dem Pausengang wurde bei ihm nämlich an einigen Personalschrauben gedreht, um den zur erneuten Teilnahme an der Champions League wichtigen Platz zwei auf dem Bundesliga-Tableau nicht in Gefahr zu bringen.
Vor der Partie hatte Jürgen Klopp die Rotation angeworfen und heiß laufen lassen. Roman Weidenfeller, Marco Reus, Lukasz Piszczek, Mario Götze, Ilkay Gündogan, Robert Lewandowski und Kapitän Sebastian Kehl fehlten im Vergleich zur Startaufstellung bei der Champions-League-Viertelfinalpartie in Malaga. Torhüter Weidenfeller und Offensivkraft Reus waren angeschlagen - sie nahmen nicht einmal auf der Bank Platz. Mats Hummels und Jakub Blaszczykowski sind ohnehin verletzungsbedingt absent.
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Es war also ein ungewohntes Bild, das sich den wieder einmal mehr als 80000 Zuschauern im Riesenstadion der Westfalen bot. Nuri Sahin und Sven Bender übernahmen die Schaltstelle vor der zentralen Verteidigung, die wieder mit Felipe Santana und Neven Subotic besetzt war. Marcel Schmelzer betätigte sich wie üblich auf der linken Defensivflanke, Kevin Großkreutz übernahm den Piszczek-Posten rechts. Ansonsten: viele Gesichter, die aus Presse Funk und Fernsehen noch nicht ganz so bekannt sind wie die der Kollegen.
BVB-Trainer Klopp experimentierte
Das gedankliche Gerüst, das hinter den Entscheidungen aufgebaut war, ließ sich leicht erkennen. Nach Malaga ist vor Malaga. Am Dienstag bereits liegt die zweite Begegnung auf Königsklassenniveau auf eigenem Rasen an (20.45 Uhr/live in unserem Ticker). Außerdem versuchte Klopp maximale Stabilität in der Defensive zu gewährleisten und experimentierte vor allem nach vorn mit Leonardo Bittencourt und Jonas Hofmann auf den Flügeln und Julian Schieber im Auge des Sturms. Und wenn nicht gegen den FC Augsburg, den Tabellen-16. der Liga, wird sich der Trainer wohl auch gefragt haben.
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Bis zur 43. Minute konnte Klopp dann behaupten: Alles richtig gemacht, läuft, wir haben die Gäste im Griff. Aus klarer Chancenhoheit hatte Schieber nach verhängnisvollem Abwehrfehler von Paul Verhaegh mit einem Schuss aus nächster Nähe ins Netz das 1:0 herausgearbeitet. Und die Augsburger wirkten harmlos wie ein Amateurtrüppchen, das selbst Auftritte gegen Gegner aus der zweiten Reihe großer Profimannschaften schreckt.
Die Dortmunder schaukelte diese Harmlosigkeit allerdings in eine Art Tiefschlag. Aus dem heitersten aller möglichen Himmel knallte Daniel Baier den Ball in der Folge einfach aus großer Entfernung zum 1:1 in das BVB-Tor. Damit aber nicht genug. In Minute 45 scheiterte Tobias Werner an Weidenfeller-Vertreter Mitch Langerak, der Ball prallte hinüber zu Kevin Vogt. Und der erzielte ohne Mühe den Führungstreffer.
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Götze und Lewandowski eingewechselt
In der Pause wären in der Kabine der Schwarzgelben koffeinhaltige Erfrischungsgetränke angebracht gewesen. Klopp reagierte in Minute 52 aber mit Personalaustausch. Leitner und Bittencourt mussten das Feld räumen. Es kamen Götze und Lewandowski. Und Lewandowski brachte sich Bruchteile von Sekunden mit einem Steilpass positiv ein. Jonas Hofmann, aus dem Amateurteam hochgezogen, kam an den Ball, beförderte ihn in die Mitte, dort war wieder Schieber optimal platziert. 2:2. Ruhe kehrte damit aber nicht ein. Zwei Minuten darauf hatte sich Nationalverteidiger Schmelzer offensichtlich noch nicht den ganzen Schlaf aus den Augen gerieben. Ballverlust. Und Jan Movarek lief allein auf Langerak zu, umspielte den Torhüter – und bugsierte den Ball mit so wenig Wucht Richtung BVB-Kasten, dass Großkreutz noch auf der Linie klären konnte.
Am Ende zahlte sich aus, dass der BVB-Trainer mit sicherem Händchen gewechselt hatte. Vorlage eins zum Ausgleich: Lewandowski. Vorlage zwei zur 3:2-Führung: Götze per Freistoß von der linken Seite. Den Treffer besorgte Innenverteidiger Subotic in Minute 64 aus nächster Nähe. Vorlage drei in Minute 90 durch Götze nach Durchwühlerei: Lewandowski schließt mit dem 4:2 ab. Der BVB nahm es so entspannt, wie der Aufstellungsbogen geschrieben worden war.