Malaga/Dortmund. . Es war eine starke Vorstellung mit nur einem Makel: Der BVB traf im ersten Duell mit dem FC Malaga trotz bester Chancen nicht ins Tor. Deshalb muss am Dienstag ein Sieg her. Im Rückspiel, das zum Endspiel wird. Dem Sieger winken knapp zehn Millionen Euro Zusatzeinnahmen.
Isco, Santa Cruz, Saviola – Namen, die im europäischen Fußball einen besonderen Klang haben. Bei Vogt, Oehrl und Callsen-Bracker sieht das anders aus. Die Spieler des FC Augsburg klingen so gar nicht nach Champions League. Eher wie eine Schüssel mit deftigen bayerischen Knödeln, die neben einem Teller mit edlem Serrano-Schinken steht.
Isco, Santa Cruz, Saviola und ihr FC Malaga waren am Mittwoch die Gegner von Borussia Dortmund. Und kaum hat der BVB am Samstag die Herren Vogt, Oehrl und Callsen-Bracker mit dem Tabellensechzehnten FC Augsburg empfangen (15.30 Uhr, live bei uns im Ticker), geht es am Dienstag wieder gegen die Spanier. Da verwundert es nicht, dass das Rückspiel im Viertelfinale der Champions League schon jetzt besondere Aufmerksamkeit genießt.
Rückspiel heißt in diesem Fall Endspiel. Wer am Dienstag gewinnt, darf sich nicht nur über knapp zehn Millionen Euro Zusatzeinnahmen freuen. Er gehört auch zu den besten vier Klubs in Europa und ist weiter Richtung Wembley unterwegs, wo am 25. Mai das Finale der Königsklasse ausgespielt wird.
Zorc warnt: "Trügerisches Ergebnis"
Die Spanier aus Malaga, im Hinspiel vor heimischer Kulisse die schlechtere Mannschaft, glauben an ihre Chance. „Es ist für uns alles möglich“, sagt Stürmer Roque Santa Cruz, der lange in der Bundesliga gespielt hat. Ein Auswärtstor, und der BVB muss gleich zwei Treffer erzielen. „Es ist ein trügerisches Ergebnis“, warnt deshalb Dortmunds Michael Zorc. Der Sportdirektor hat selbst genug Europapokal-Spiele bestritten. Er weiß, wie schnell im Fußball ein Spiel anders als erhofft verlaufen kann. Zorc kann dem Hinspielergebnis aber auch Positives abgewinnen: „Die Vorzeichen sind klar. Wir müssen gewinnen.“ In den bislang vier Heimspielen der laufenden Champions League gab es vier Heimsiege.
Ein anderer Dortmunder, der Berufs-Pessimist ist, wenn es um Ergebnisvorhersagen bei seinem BVB geht, lebt auch deshalb ungewöhnlichen Optimismus aus: Hans-Joachim Watzke. „Unsere Chancen beim Rückspiel liegen knapp über 50 Prozent“, sagte der BVB-Boss. Und er hat gute Argumente. Die Dortmunder waren im Stadion „La Rosaleda“ die bessere Mannschaft, erspielten sich erheblich mehr Chancen. „Es war mehr drin als das Unentschieden. Wir hätten mindestens einen Treffer erzielen müssen“, sagte Sebastian Kehl. „Bei der Klarheit im Abschluss haben wir Entwicklungspotenzial“, analysierte Jürgen Klopp. Positiv aus Sicht des Trainers: Sein Team ließ sich, anders als in den Vorjahren im Europapokal, nicht von verpassten Chancen entmutigen, um so dem Gegner den Weg zum Sieg zu ebnen.
Comeback von Hummels möglich
In Malaga vergaben vor allem Mario Götze und Robert Lewandowski gute bis sehr gute Chancen. „Ich hätte mindestens ein Tor machen müssen“, haderte Götze. Da bei Lewandowski Spiele, in denen er nicht trifft, die Ausnahme und nicht die Regel sind, kann es Dienstag nur besser werden.
Für Jürgen Klopp nach dem Abend in Andalusien ganz wichtig: „Keiner meiner Spieler hat sich verletzt. Keiner ist gesperrt.“ Das sieht bei Malaga ganz anders aus. Zwar soll der zuletzt verletzte Offensivmann Eliseu zurückkehren. Innenverteidiger Weligton und Sechser Manuel Iturra, wichtige Stützen des Teams, fehlen aber gesperrt. Jürgen Klopp kann wieder mit Jakub Blaszczykowski planen. Und vielleicht mit Mats Hummels, der Donnerstag sein erstes Belastungstraining absolvierte. Jürgen Klopp hätte also die freie Wahl.
Wenn, ja wenn, die Herren Vogt, Oehrl, Callsen-Bracker und ihre Augsburger Kollegen dem BVB-Trainer vor dem Endspiel am Dienstag nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen.