Dortmund. Mit zunehmender Spieldauer steigerte sich BVB-Talent Jonas Hofmann beim 4:2-Sieg gegen den FC Augsburg. Auch Nuri Sahin, Julian Schieber und Robert Lewandowski zeigten eine gute Leistung. Kevin Großkreutz hingegen blieb überwiegend blass. Die Dortmunder in der Einzelkritik.

Noten von 2 bis 4: Diskutieren Sie mit uns über die Leistungen der Dortmunder beim 4:2-Sieg gegen den FC Augsburg. Von Sebastian Weßling

Die BVB-Spieler in der Einzelkritik beim Sieg gegen Augsburg 

Mitch Langerak: Musste in der 23. Minute erstmals eine Flanke abfangen. Chancenlos bei Baiers Volley aus 20 Minuten, der passte genau neben den Pfosten (43.). Kurz darauf unglücklich, als er Werners Schuss genau vor die Füße von Vogt abwehrte und diesem den Führungstreffer ermöglichte (45.). Hatte ansonsten kaum Gelegenheiten, sich auszuzeichnen – rettete aber mit starker Parade fünf Minuten vor Schluss den Sieg. Note: 3

Kevin Großkreutz: Offensiv ging nicht viel bei ihm, spielte zu viele Fehlpässe. Scheiterte nach 29 Minuten freistehend aus 12 Metern halbrechts an Manninger. Defensiv stand er ordentlich – bis er vor dem 1:2 auf der rechten Abwehrseite fehlte, sodass Werner durchlaufen konnte (45.). Verhinderte in der 55. Minute auf der Torlinie das 2:3, blieb ansonsten blass. Note: 4

Neven Subotic: Hatte die erste BVB-Torchance, als ihm nach einer Ecke der Ball vor den Fuß fiel – wurde aber geblockt (9.). Stand in der Defensive sicher, schuldlos bei den Gegentreffern – und vorne stand er in der 64. Minute goldrichtig, als er Götzes Freistoß aus wenigen Zentimetern über die Linie drückte. Note: 2

Felipe Santana: Verlor gleich in der Anfangsphase einmal in gefährlicher Situation den Ball an Mölders, holte ihn aber umgehend zurück (6.). Hatte mit dem Augsburger Solostürmer einen unangenehmen Gegenspieler, den er aber komplett im Griff hatte, sodass der zur Hälfte ausgewechselt werden musste. Hob vor dem 1:2 das Abseits auf, wodurch Werner frei aufs Tor zugehen konnte (45.). Note: 3

Marcel Schmelzer: Ging viel mit nach vorne, bis auf eine gefährlich Flanke in der Anfangsphase (3.) kam aber wenig heraus, weil ihn seine Kollegen zu wenig einbezogen. Hatte in der 40. Minute einmal das Nachsehen gegen Hahn, was den in gefährliche Position brachte, doch die Flanke landete bei Langerak. Ansonsten in der Defensive tadellos – bis zur 55. Minute: Sein Ballverlust gegen Moravek hätte das 2:3 bedeuten müssen, doch der vergab die 100-prozentige Chance. Musste sich danach hönischen Beifall von den eigenen Fans anhören. Note: 3,5

Sven Bender: Präsent und zweikampfstark wie immer, unterband das Augsburger Angriffsspiel 43 Minuten lang sehr effektiv, an den Gegentoren traf ihn keine Schuld. Im Spielaufbau aber gingen ihm zu viele Bälle verloren. Note: 3

Nuri Sahin: Hat von Jürgen Klopp die ausdrückliche Erlaubnis, Fehlpässe zu spielen und machte davon in der Anfangsphase hinreichend Gebrauch, als im Umschaltspiel einige Bälle beim Gegner oder im Aus landeten. Steigerte sich dann und war der umsichtige Lenker des BVB-Spiels. Bewies auch defensiv gute Übersicht und lief viele Löcher zu. Ließ sich oft auf die Außenverteidiger-Position fallen, damit Schmelzer vorrücken konnte (auch im Defensivspiel). Note: 2

Jonas Hofmann: Zielte nach neun Minuten von rechts im Strafraum zu hoch. Zeigte sich technisch stark, war der robusten Augsburger Abwehr körperlich aber deutlich unterlegen. In der 29. Minute konnte Großkreutz seine Vorlage nicht nutzen – auch weil die einen Tick zu lang kam –, in der 52. Minute bewies er Übersicht und legte auf den freistehenden Schieber quer, der nur noch einschieben musste. Tolle Torvorlage für Götze nach blitzsauberem Doppelpass mit Sahin (85.). Mit zunehmender Spieldauer immer stärker. Note: 2

Moritz Leitner (bis 52.): Selbstbewusst, dirigierte gleich mal die Laufwege von Julian Schieber. Technisch stark und spielfreudig. Hielt aber zu sehr die Position im Zentrum, wich zu selten auf den Flügel aus. Feiner Pass auf Schieber vor dem Tor (22.). Note: 3

Leonardo Bittencourt (bis 52.): Zog in der Anfangsphase viel zu oft ins Zentrum, wo es dann folglich sehr eng wurde. Viel am Ball, zeigte sein technisches Können, ohne aber entscheidende Akzente zu setzen. Note: 3,5

Julian Schieber (bis 83.): Tat das, was ein Stürmer tun soll: Schoss zwei Tore. In der 22. Minute blieb er freistehend vor dem Tor ganz cool und hämmerte den Ball humorlos ins kurze Eck zum 1:0. Leitete das 2:2 mit einem Pass auf Lewandowski ein und schob locker dann zum 2:2 ein (52.). War viel unterwegs, vor allem anfangs aber wohl zu übereifrig. Verlor zu viele Bälle, hielt sie zu lange oder wählte den falschen Pass – und vergab damit die Traumnote 1. Seine zu zentrale Kopfballabwehr nach einer Ecke ermöglichte zudem Baier das 1:1 (43.). Note: 2

Robert Lewandowski (ab 52.): Kam für Leitner, ging auf die Zehner-Position und leitete, kaum auf dem Platz, mit tollem Steilpass auf Hofmann das 2:2 ein. Machte sein Tor – das aber wegen Abseits zurecht nicht zählte (70.). Sorgte gemeinsam mit Götze für deutlich mehr Druck, vertändelte aber zwei aussichtsreiche Konter (72., 83.). Machte in der Nachspielzeit sein obligatorisches Tor. Note: 2

Mario Götze (ab 52.): Kam für Bittencourt, gewohnt agil und umtriebig. Sein feiner Freistoß von links ermöglichte Subotic das 3:2 (64.). Mit ihm lief der Ball deutlich schneller durchs Mittelfeld. Zeigte aber auch wieder, dass das Toreschießen derzeit nicht seine Sache ist, als er nach Hofmanns tollem Pass das freie Tor nicht traf (85.). Note: 2,5

Sebastian Kehl (ab 83.): Kam für Schieber. Ohne Note.