Dortmund. BVB-Stürmer Robert Lewandowski ist derzeit der gefährlichste Torjäger der Bundesliga. 19 Tore hat er bislang erzielt, drei mehr als der zweitplatzierte Stefan Kießling – und nebenbei einen uralten Vereinsrekord übertroffen. Satt macht ihn das noch lange nicht.
Wunschlos glücklich war Robert Lewandowski nicht nach dem Spiel gegen den SC Freiburg: „Ich hatte noch eine klare Chance zum 6:1, alleine gegen den Torwart“, klagte der BVB-Stürmer. Doch schon das Lächeln, das seine Lippen umspielte, zeigte: Das allerdings war Klagen auf hohem Niveau, denn der Spieltag hatte es nicht schlecht gemeint mit dem polnischen Torjäger in Diensten des BVB.
5:1 hatte Borussia Dortmund gegen die Freiburger gewonnen, zwei Tore hatte Lewandowski beigesteuert und damit den Uralt-Rekord von Timo Konietzka verbessert. Der hatte in der Saison 1964/65 in sieben Spielen in Folge getroffen, bei Lewandowski sind es nun schon acht Partien in Serie mit insgesamt zehn Toren. In seinen 23 Saisonspielen kommt der Pole auf 19 Tore.
Es sind Zahlen wie diese, die verdeutlichen, warum der BVB-Stürmer derzeit eines der begehrtesten Objekte auf dem Spielermarkt darstellt. Noch mehr aber sind es Szenen wie in der 78. Minute: An der linken Außenlinie bekam Lewandowski den Ball und setzte zu einem Dribbling an, wie es die Zauberfüße Marco Reus oder Mario Götze nicht besser hinbekommen hätten. Zwei Freiburger ließ er auf dem Weg in den Strafraum aussteigen und gab den Ball dann so scharf und präzise nach innen, dass der eingewechselte Leonardo Bittencourt ihn aus wenigen Metern nur noch einzuschieben brauchte.
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Götze schwärmt von Lewandowski
Torgefahr, Technik und Tempo – es gibt in ganz Europa nur wenige Stürmer, die all dies derzeit auf einem Niveau verkörpern, wie es Lewandowski Spiel für Spiel dem Dortmunder Publikum vorführt. „Robert ist ein Weltklasse-Stürmer“, schwärmte Götze. „Die Tore, die er macht und seine sonstigen Szenen zeigen, welche Qualität er hat und wir sind froh, dass wir ihn in der Mannschaft haben.“
Allzu lang wird die Freude daran aber nicht mehr anhalten, spätestens zum Vertragsende 2014 wird der Torjäger den Verein verlassen. Auch ein Abgang im kommenden Sommer ist nicht auszuschließen, Bayern München gilt als heißer Übernahmekandidat. Der Sorge, dass Lewandowski mit den Gedanken schon anderswo ist, tritt er aber Spiel für Spiel auf dem Platz entgegen, schließlich gibt es ja noch das eine oder andere Ziel.
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„Warum nicht?“, antwortet der Torjäger auf die Frage, ob er gerne Torschützenkönig würde – und dann ist da ja noch die Sache mit Konietzka und seinem Rekord. „Ich habe davon gehört und gelesen“, sagt er. „Das war ein großer Spieler und ich schreibe jetzt selber Geschichte, und die ist noch nicht vorbei. Ich hoffe, ich kann meine Serie noch verlängern.“
Denn satt ist ein Torjäger wie Lewandowski nie – auch nicht nach einem Doppelpack und einem 5:1-Sieg gegen Freiburg.