Dortmund. Überaus energisch haben BVB-Trainer Jürgen Klopp und Geschäftsführer eine mögliche Verpflichtung des Stürmers Edin Dzeko dementiert. Doch mit ähnlichen Worten wurde schon im Januar ein Wechsel bestritten, der schließlich doch zustande kam.

Während der Pressekonferenz klingelt das Telefon von BVB-Trainer Jürgen Klopp „Ein anonymer Anruf“, sagt der bei einem Blick aufs Display. „Vielleicht ist er das ja.“ Er, das ist Stürmer Edin Dzeko, über den in den letzten Tagen mit zunehmender Heftigkeit spekuliert wurde.

Der Wechsel des bosnischen Angreifers zum BVB sei „so gut wie durch“, hatte England-Kenner Raphael Honigstein auf dem Kurznachrichtendienst Twitter kundgetan, BVB-Verantwortliche hätten rund um die Premier-League-Partie von Dzekos derzeitigem Arbeitgeber Manchester City gegen die Queens Park Rangers schon mit dem City-Management verhandelt. Der Sportnachrichtensender „Sky Sport News HD“ unterfütterte dies mit Informationen, die man aus dem Umfeld des Spielers habe.

„Das ist leider eine Ente“

„Ich bin ein bisschen enttäuscht von Michael Zorc, dass er mich so im Unklaren lässt“, witzelte daraufhin Klopp. „Dass er einfach Dzeko verpflichtet, ohne mich zu fragen, ist schade.“ Und schob dann ernsthaft hinterher, dass an dem Gerücht nichts dran sei. „Das ist leider eine Ente.“

Derzeit müssen sie sich ja beim BVB um einen ganzen Ententeich kümmern, immer wieder kommen neue Gerüchte auf: Geht Lewandowski zu Bayern München? Wechselt Felipe Santana zum FC Schalke 04? Und neben den Dzeko-Spekulationen ranken derzeit auch viele Spekulationen um Mame Diouf, derzeit in Diensten von Hannover 96. Der hatte seinem Verein am Donnerstag mitgeteilt, den bis 2014 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Der Senegalese ist also auf dem Markt – und wohl erheblich leichter zu finanzieren als Edin Dzeko, dessen Gehalt das Dortmunder Gefüge wohl sprengen dürfte.

"Nicht mehr lustig"

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dementierte das Dzeko-Gerücht am Donnerstag ebenfalls nachdrücklich: „Das ist kompletter, blanker Unsinn und langsam nicht mehr lustig“, sagt er – und wählte damit sehr ähnliche Worte wie Jürgen Klopp, als er in der Winterpause nach einem anderen Transfer gefragt wurde: „Das Gerücht entbehrt jeder Grundlage“, hatte dieser Anfang Januar zu einer möglichen Rückkehr von Nuri Sahin gesagt. „Die Leute sollten aufhören, Luftschlösser zu bauen. Das ist absoluter Unsinn.“ Wenige Tage später wurde Sahin in Dortmund vorgestellt.

Auch der defensive Mittelfeldspieler hatte zunächst als zu teuer für den BVB gegolten – nahm aber deutliche Abschläge in Kauf, um in die alte Heimat zurückzukehren. Derlei Sentimentalitäten dürften Edin Dzeko allerdings eher fremd sein: „Wenn ein Verein einen Topspieler haben möchte, dann ist er bereit, dafür zu investieren“, hatte der vor zwei Wochen im „kicker“ gesagt, aber auch deutliches Interesse daran bekundet, in die Bundesliga zurückzukehren und vor allem den BVB über den grünen Klee gelobt.

Schon einmal, im vergangenen Jahr, wäre es fast zu dieser Rückkehr gekommen, die Verhandlungen mit Bayern München sollen damals weit gediehen sein. Doch dann, so wird erzählt, meldeten sich zu viele Berater, die an dem Transfer mitverdienen wollten – und die Bayern bliesen die Gespräche entnervt ab.