München. Deutschlands amtierender Fußball-Meister Borussia Dortmund ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Der Revierklub kassierte am Mittwochabend im Viertelfinale beim Rekordmeister FC Bayern München eine 0:1 (0:1)- Niederlage. Die Münchner gelten nun als absoluter Topfavorit auf den Titel.
Die wirklich wichtige Aufgabe auf dem Fußballterrain ist bewältigt. Bayern München hat nach sechs in Reihe nicht gegen den BVB gewonnenen Pflichtspielen, die 2:5-Schmach aus dem Pokalfinale von Berlin 2012 inklusive, am Mittwochabend im diesjährigen Cupviertelfinale triumphiert. Mit 1:0 (1:0) wurden die Dortmunder Borussen in München bezwungen. Der Einzug ins Halbfinale ist damit besiegelt. Und Uli Hoeneß kann beruhigt dem deutschen Basketball am Sonntag eine Sternstunde bescheren. Bei einem Sieg, hatte der Präsident ja erklärt, würde er erstmals in den 34 Jahren, in denen er die Geschicke des FCB maßgeblich bestimmte, auf den Besuch einer Begegnung verzichten und statt Rasensport in Hoffenheim die Bayern auf Parkett gegen Bamberg verfolgen.
Erst nach 43 Minuten war BVB-Keeper Roman Weidenfeller machtlos
Die Geschichte dieser mit Bedeutung so mächtig aufgeladenen Partie, dass sie selbst Hoeneß auf ungewöhnliche Wege treiben konnte, berichtet von einer ersten Halbzeit, in der dem amtierenden Deutschen Meister, dem Double-Sieger von 2012, nicht eine einzige Torchance gewährt wurde. Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte erwartungsgemäß Arjen Robben für den gesperrten Franck Ribery auf der linken Offensivflanke platziert.
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Und über diese linke Flanke kam der Niederländer im roten Dress zu seiner ersten Einschussmöglichkeit. Minute acht. Pass von Toni Kroos. Aber Roman Weidenfeller kann den Schuss von Robben parieren. Erst in der 43. Minute war der BVB-Torhüter dann machtlos. Nach einem Patzer in der schwarzgelben Defensive gelangte der Ball wieder zu Robben. Diesmal stand er auf der Seite, die er immer für sich beansprucht. Im weiten Bogen schlägt er den Ball nach oben links aufs Tor. 1:0. Eine hoch verdiente Führung der bajuwarischen Mannschaft, die mit der Aggressivität des lange Gedemütigten unterwegs war.
Die Chance zur Führung hatten sie auch vorher schon. 14. Minute, Thomas Müller scheitert an Weidenfeller, Kroos verpasst beim Nachschuss. 19. Minute, Bastian Schweinsteiger bringt den Ball zu Javier Martinez. Der Spanier scheitert aus der Nahdistanz. Aber Robben war es vorbehalten den Schlussakkord in dieser ersten Runde zu spielen, in der die Dortmunder nur das Schlimmste verhüten konnten. Und das lag wohl auch daran, dass sie personell geschwächt auflaufen mussten.
Trotz Dortmunder Offensiv-Drang blieben die Bayern bissig und gefährlich
Nur mit 100-prozentiger Leistung, meinte Jürgen Klopp vor der Partie, könne der BVB bei den Bayern bestehen. Zu diesem Zeitpunkt ging der Trainer der Schwarzgelben noch davon aus, mit 100 Prozent Stammelf antreten zu können. Kurz vor dem Anpfiff meldete sich allerdings der Innenverteidiger mit Anführerrolle krank. Mats Hummels leidet an einem grippalen Infekt. Felipe Santana musste für den Nationalspieler neben Neven Subotic antreten.
Auch Jakub Blaszczykowski sollte zunächst wegen seines noch immer maladen Hüftbeugers nicht mitmachen. Klopp reagierte, brachte Kevin Großkreutz, veränderte das etablierte 4-2-3-1-System in ein flexibles 4-3-3-mit Robert Lewandowski, der in der Bundesliga noch gesperrt, im Auge des Sturms. Es war aber nicht der heiß umworbene und auch mit dem Viertelfinalgastgeber flirtende Pole, der Dortmund mit dem ersten echten Torschuss beschenkte. Ilkay Gündogan zog in Minute 53 ab. Manuel Neuer musste klären. Und fünf Minuten später war es Marco Reus, der das Remis auf dem Fuß hatte, sein Ball jedoch strich links vorbei am Tor.
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Bayern konterte. Kroos hatte zwei Einschussmöglichkeiten, in Minute 59, in Minute 60. Klopp wollte den Druck in dieser heftig umkämpften zweiten Runde noch einmal erhöhen. Er schickte Blasczykowski für Großkreutz hinaus auf den Rasen. Und der BVB zeigte zwar nun, dass er zu den „wenigen Mannschaften auf dem Planeten“ gehört, die Deutschlands Branchenführer trotzen können (Klopp), doch die Bayern blieben bissig und gefährlich, fokussiert auf das Ziel, sich nicht noch einmal eine Blöße zu geben.
In Minute 71 zog Martinez aus der Distanz ab. Weidenfeller konnte mit einer Faust den Ball über die Latte lenken. In Minute 80 musste erst Götze gegen Dante auf der Linie klären, dann wieder Weidenfeller mit der Faust eingreifen. Doch es blieb beim in Durchgang eins überlegen herausgearbeiteten Resultat.