Dortmund. Die Zukunft von Robert Lewandowski ist seit geraumer Zeit das Thema bei Borussia Dortmund. Die BVB-Bosse bleiben gelassen. Sollte der Stürmer seinen Kontrakt nicht verlängern, ist ein Verbleib bis zum Vertragsende 2014 durchaus denkbar. Aus wirtschaftlichen Gründen müsse man keinen Spieler verkaufen, stellt Hans-Joachim Watzke klar.
Die Verantwortlichen von Borussia Dortmund reagieren einigermaßen gereizt, wenn schon wieder diese Frage kommt: Bleibt Robert Lewandowski? Jedes Tor des polnischen Fußball-Nationalspielers zieht neue Spekulationen um dessen Zukunft nach sich, zumal die anscheinend geldgierigen Berater des 24-Jährigen keine Gelegenheit auslassen, ihren Mandanten in den Medien mit finanzstarken Spitzenklubs im Ausland in Verbindung zu bringen.
BVB-Bosse demonstrieren Gelassenheit
Was die Zukunft von Lewandowski angeht, demonstrieren die BVB-Bosse allerdings Gelassenheit. "Ich habe keine Angst, dass wir ihn verlieren werden. Die Zeiten, in denen deutsche Vereine sofort zucken, wenn sich ein englischer Verein meldet, sind glücklicherweise vorbei - und vor allem bei uns vorbei", sagte Trainer Jürgen Klopp, als er am Montag auf ein angebliches Interesse von Manchester United angesprochen wurde.
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Sportdirektor Michael Zorc versicherte, der deutsche Meister werde dieses Thema "ganz in Ruhe angehen. Wir stehen nicht unter Druck." Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte im kicker, er gehe "noch nicht davon aus", dass der Pole seine Zelte beim BVB nach drei Jahren am Ende der Saison abbrechen werde.
Es gebe schließlich die Möglichkeit, dass Lewandowski auch dann bis zum Vertragsende 2014 bleibe, wenn er nicht verlängere. "Um eines klarzustellen: Wir entscheiden das ganz allein. Aber natürlich werden wir das mit ihm besprechen", sagte Watzke.
Lewandowski auf Platz zwei der Bundesliga-Scorerliste
Der Wert von Polens "Fußballer des Jahres" für den BVB ist unter anderem in der Scorerliste des kicker abzulesen. Dort wird Lewandowski auf Platz zwei mit neun Toren und drei Assists hinter Nationalspieler Thomas Müller (acht Tore, neun Vorlagen) von Bayern München geführt. In der vergangenen Spielzeit war "Lewi" mit 22 Liga-Toren wesentlich am Gewinn der Meisterschaft beteiligt.
Dennoch gehen die Westfalen selbstbewusst in die Gespräche. "Wir sind in der Situation, dass wir aus wirtschaftlichen Gründen keinen Spieler verkaufen müssen", ließ Watzke schon vor Wochen wissen, während Zorc stets auf das attraktive "Gesamtpaket" des BVB verwies. Doch Titel und auch die Auftritte im Schaufenster der Champions League haben Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz geweckt.
Watzke: "Lewandowski ist ein absoluter Profi"
Bezüglich der bei einem Wechsel 2014 entfallenden Ablösesumme meinte der BVB-Chef: "Das ist ein ganz einfaches Rechenexempel. Es kann wirtschaftlich sinnvoller sein, eine gute Saison mit Lewandowski zu spielen, als eine hohe Ablösesumme für ihn zu kassieren. Wir stehen unter keinerlei wirtschaftlichem Druck, etwas machen zu müssen."
Noch zeichnet sich ein Abschied im Sommer nicht konkret ab. Der Marktwert des Polen wird mit mindestens 25 Millionen Euro beziffert. Allerdings könnten sich die anhaltenden Gerüchte um Lewandowski in der Endphase der Meisterschaft zu einem Störfaktor entwickeln.
"Robert ist ein absoluter Profi. Er weiß, wie er sich zu verhalten hat", wurde Watzke jüngst zitiert, "er ist charakterlich einwandfrei." Lewandowski selbst bleibt gelassen: "Noch bin ich bei der Borussia und konzentriere mich auf die nächsten Spiele." Wie viele es noch sein werden, steht in den Sternen. Angeblich liegt ihm ein lukratives Angebot der Borussen bereits vor. (sid)