Dortmund. . Borussia Dortmund muss im Champions-League-Spiel gegen Manchester City verletzungsbedingt auf drei wichtige Spieler verzichten. Weitere Rotationen sind nicht ausgeschlossen. Während der BVB bereits als Gruppensieger feststeht, hoffen die Citizens noch auf Platz drei und die Europa League.
Im August fauchte ein eiskalter Wind durchs Westfälische. Es war ja schon einiges erwartet worden bei der Auslosung der Champions League, in der sich Borussia Dortmund eine Saison zuvor eine üble Imagemacke zugezogen hatte. Was dann aber aus den Schüsseln kam, inspirierte die Beobachter zu Sprachbildern, die für den BVB ein Ende mit Schrecken vorweg malten: Hammergruppe, Killergruppe, Todesgruppe. Anfang Dezember sieht die Sache aber schon anders aus. Irgendwie rosiger. Oder, wie es Jürgen Klopp am späten Montag formulierte: "außergewöhnlich, überragend, großartig, sensationell."
Dortmund ist definitiv Gruppensieger
Dortmund (11 Punkte) besetzt nämlich vor Real Madrid (8) Platz eins in Mördergruppe D und zieht in die am Dienstagabend (20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker) anliegende letzte Partie gegen Manchester City (3) mit der Gewissheit, dass auch eine Niederlage am Nummer-eins-Status nichts ändern kann. Die Engländer mit der spendierfreudigen Abu Dhabi United Group im Kreuz müssen dagegen gewinnen und auf harten Arbeitseinsatz der Madrilenen gegen Ajax Amsterdam (4) hoffen, um vielleicht doch noch in der Europa League antreten zu dürfen. Das heißt: Wenn sie das denn überhaupt wollen sollten, was Klopp ein wenig bezweifelt. Möglicherweise, so meint er, konzentrieren sich die Superreichen auch auf die Premier League, in der am Sonntag der Fight gegen Manchester United bevorsteht.
Wenger verzichtet auf neun Stammkräfte
Ajax aber will und glaubt natürlich an den Eifer des BVB. Und diese Situation kennt man im schwarzgelben Lager. Anfang Dezember 2011 wäre bei eigenem Erfolg gegen Marseille ein Sieg von Arsenal in Piräus wünschenswert gewesen. Londons Teammanager Arsene Wenger verzichtete bei den Griechen allerdings auf neun Stammkräfte. Ausgang: Die gefrusteten Dortmunder überwinterten nicht in Europa. Und die Frage lautet nun: Wird dieses Erlebnis plus der Aussicht auf eine Million Euro Siegprämie Klopp bei der Formation seiner Mannschaft gegen die Citizens beeinflussen?
Der Trainer wird wechseln, unter anderem, "weil es auch alle verdient haben, Champions League zu spielen". Doch er sieht darin Positives, weil dann "ein richtig frisches Team" am Ball sein werde. Auf Neven Subotic (Adduktoren) muss er ohnehin verzichten. Auch die noch immer angeschlagenen Sebastian Kehl und Sven Bender wird er kaum auf den Rasen schicken. Doch darüber hinaus haben ja allein in der Bundesliga Torhüter Roman Weidenfeller und Marco Reus 15 und Robert Lewandowski, Mats Hummels, Lukasz Piszczek und Marcel Schmelzer 14 Spiele bestritten. Schmelzers Linksverteidiger-Backup Chris Löwe wurde jedoch am Montag an den Leisten operiert und fällt bis Anfang Januar aus. Felipe Santana muss in der Innenverteidigung für Subotic auflaufen, für Hummels ist damit kein Ersatz mehr vorhanden. Was bleibt? Julian Schieber für Lewandowski? Ivan Perisic für Mario Götze?
Leitner für Bender - Weidenfeller im Tor
Sicher ist, dass Moritz Leitner für Bender spielen wird. Und sicher ist: Weidenfeller wird das Tor hüten. Das hat Klopp bereits so bestimmt. Und Weidenfeller, das ist immerhin der Mann, der die Bayern bremste. Letztens. Das könnte zumindest ein paar Ajax-Bedenken wegwischen.