Mainz. Nach der 4:1-Gala in der Champions League bei Ajax Amsterdam gewann Borussia Dortmund in der neuen Arena des FSV Mainz 05 mit 2:1. Der BVB war nach nur vier Minuten in Rückstand geraten, doch Robert Lewandowski sorgte mit seinen beiden Toren für den siebten Saisonsieg der Borussen.
Borussia Dortmund hat der großartigen Kür in der Champions League einen beherzten Auftritt im Alltag Bundesliga folgen lassen. Mit 2:1 (2:1) siegten die Schwarzgelben in der neuen Arena des FSV Mainz 05. Damit hat der BVB den Abstand zu Tabellenführer FC Bayern München zwar nicht verkürzen können. Ein Fernglas benötigt Trainer Jürgen Klopp aber noch nicht, um den ewigen Titelanwärter vor die Augen zu bekommen, und nicht nur mit dem Ergebnis, auch mit der Leistung seiner Mannschaft gegen einen starken Gegner konnte er in kämpferischer und über weite Strecken auch spielerischer Hinsicht satt zufrieden sein. Immerhin ging voraus ja ein kräftezehrender Ausflug.
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An seiner alten Wirkungsstätte hatte Klopp die Rotationsmaschine angeworfen, aber nur auf niedrigster Stufe laufen lassen. Nach dem Wegwischen von Ajax Amsterdam auf dem Königsklassenparkett verschob der Trainer lediglich Kevin Großkreutz zunächst auf einen Bankplatz. Für ihn kam Jakub Blaszczykowski in die Startelf, auf seiner Stammflanke, der rechten. Für Marco Reus bedeutete das: umdenken. Linke Seite, neben Mario Götze, dem Mittelmann. Umdenken aber fällt Reus offensichtlich nicht schwer. In der zwölften Minute rannte Kollege Linksverteidiger Marcel Schmelzer lang durch bis zur Grundlinie. Die Situation schien klar. Zurückspielen. Neuaufbau. Schmelzer spielte auch zurück, nur Reus verzichtete auf den Neuaufbau. Er flankte aus rund 17 Metern von der Außenlinie, Robert Lewandowski touchierte den Ball und traf.
Weidenfeller beim Gegentor ohne Chance
Das 1:0 für den Doppelmeister war das allerdings nicht. Bereits nach vier Minuten hatten die Mainzer nämlich den Führungstreffer erzielt. Vom Start weg griffen sie frühzeitig an und übten Druck aus. Als Elkin Soto dann Marco Caligiuri einsetzte, war der urplötzlich durch. Mit einem Kracher in das obere rechte Eck legte er vor. Roman Weidenfeller im Tor hatte keine Chance zur Abwehr. Und es hätte noch schlimmer für den BVB kommen können. Sogar Sven Bender, aus den nahen Niederlanden mit einem Nasenbeinbruch heimgekehrt, hatte von Anpfiff an Rasenkontakt aufgenommen. Eine Maßnahme verminderter Schonung, die der weiteren Absenz von Kapitän Sebastian Kehl geschuldet war, der ansonsten den Posten in der Mittelfeldzentrale neben Ilkay Gündogan hätte übernehmen können. Bender spielte sogar ohne Gesichtsschutz.
BVB gewinnt in Mainz
Der Kollege Gündogan jedoch geriet nach einer halben Stunde in einen Zweikampf mit Nikolce Noveski und knickte um. Er versuchte noch, weiter zu spielen. Doch es ging nicht mehr. Klopp musste wechseln. Er brachte Moritz Leitner in Minute 34. Seine erste Möglichkeit, Mainz in Führung zu bringen, hatte Andreas Ivanschitz bereits eine Minute zuvor vergeben. Zwei weitere Möglichkeiten folgten bis zur 40. Minute. Doch der Österreicher brachte den Ball nicht im Tor unter. Dortmunder dagegen erwies sich wie schon gegen Ajax auch als Meister der Effizienz. Minute 43. Ein wunderbarer Pass von Mario Götze genau zwischen das Innenverteidigerduo Noveski und Bo Svenson. Und der lauernde Lewandowski nimmt das Spielgerät elegant auf und verwandelt mit einem ebenso eleganten Heber zum 2:1.
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Tor Nummer neun für den Polen. Und nur sechs Minuten nach dem Pausengang hätte der Stürmer sein Konto weiter füllen können. Doch er scheiterte an Christian Wetklo. Chancen machten sich von da an rar. Die Begegnung aber blieb intensiv, weil die Mainzer mit hohem Laufaufwand auf den Ausgleich drängten und die Borussen ihren Offensivstil nicht veränderten. Klopp brachte noch Großkreutz für Blaszczykowski und Ivan Perisic für Götze. Ausbeute: keine weiteren Einschussmöglichkeiten. Es muss aber ja auch nicht aller Tage ein Kontrahent frisch gemacht werden wie Ajax.