Dortmund. . Lange hatte er gefehlt, gegen die SpVgg Greuther Fürth stand er erstmals wieder in der Startelf der Borussia. Jakub Blaszczykowski, der prompt zu einem der Matchwinner avancierte und zu zwei Toren die Vorarbeit leistete.
Am Ende lagen sie wieder ihrem Liebling zu Füßen. Ihrem Mario Götze, der mit seinem hinreißenden Tor zum 3:1 gegen Aufsteiger Greuther Fürth dafür gesorgt hatte, dass der Anhang im Dortmunder Stadion in schwarz-gelber Glückseligkeit schwelgte. Natürlich ließ es sich Stadionsprecher Norbert Dickel nicht nehmen, eine Liebesbotschaft an den 20-Jährigen zu richten. „Ich weiß nicht, was der heute genommen hat, aber das will ich auch haben,“ tönte er via Stadionmikrophon.
So war es auch kein großes Wunder, dass Götze nach dem Apfiff der begehrteste Mann war. Eine gefühlte Ewigkeit wurde er von Kamerateam zu Kamerateam, von Mikrophon zu Mikrophon gezerrt und musste seinen Treffer immer wieder schildern. Während der junge Mann dabei immer angestrengter schaute, hatte sein Interview-Marathon für die Mitspieler immerhin den Nebeneffekt, dass sie sich recht unbehelligt aus dem Staub machen konnten.
Vor dem Spiel hatte „Kuba“ noch Angst
Darunter auch: Jakub Blaszczykowski, der deutlich weniger Redebedarf hatte, als zuvor Nachholbedarf auf dem Platz. Fast sechs Wochen hatte hatte er wegen einer Verletzung am Syndesmoseband pausieren müssen, hatte unter anderem beide Spiele gegen Real Madrid verpasst. Jetzt aber schien er es allen zeigen zu wollen. „Ich hatte vor dem Spiel noch etwas Angst“, gestand „Kuba“ später, „aber ich bin froh, dass ich während meiner Pause nicht so viel verloren habe. Ich glaube ich habe ein ganz gutes Spiel gemacht.“
Auch interessant
Das hatte er tatsächlich. Mehr noch: Der Pole war nicht aufzuhalten. Er war es, der den von Robert Lewandowski verwandelten Elfmeter zum 2:1 herausholte und er war es auch, der den sensationellen Treffer von Mario Götze überhaupt erst mit seinem feinen Pass ermöglicht hatte. Es bleibt dabei: seit gut zehn Monaten erlebt Dortmund den besten Jakub Blaszczykowski aller Zeiten.
Auch Jürgen Klopp dürfte es ein Rätsel sein, wie es Blaszykowski gelingen konnte, diese Qualitäten, anderthalb Jahre lang konsequent zu verstecken. Schließlich spielte der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft lange Zeit nicht mehr als eine Nebenrolle im Dortmunder Meisterensemble, ehe ihn die Verletzung Mario Götzes im letzten Winter in die Stammformation spülte, aus der er heute nicht mehr wegzudenken ist. Er verkörpert eine Qualität, wie sie nur wenige Spieler in Europa haben. Er verbindet ein atemberaubendes Tempo, mit enormer Durchschlagskraft, mit Beweglichkeit und einem immer ausgeprägteren Zug zum Tor. Und er ist Dortmunds personifizierter Glücksbringer. Inklusive des Sieges gegen Fürth verlor die Boruissia die letzten 27 Bundesliga-Spiele nicht, bei denen „Kuba“ in der Startelf stand.
Alle Gedanken kreisen um das Amsterdam-Spiel
So hat der Kapitän der polnischen Nationalelf, der längst auch in Westfalen eine Führungsfigur geworden ist, beste Karten, in Amsterdam wieder in der Startelf zu stehen. Dann, wenn die Borussia sich endgültig für das Achtelfinale der Champions League qualifizieren will (live im Ticker). In diesem Spiel, um das in Dortmund längst alle Gedanken kreisen. Auch die von Blaszczykowski, der sagt: „Das wird das wichtigste Spiel überhaupt.“
Sollte Blaszczykowski so auftrumpfen wie gegen Fürth, dann brauchen sie in Dortmund wohl kaum um das Erreichen ihres großen Ziel zu bangen.