Dortmund. Trotz seiner Kritik an Trainer Jürgen Klopp durfte Ivan Perisic beim Heimspiel von Borussia Dortmund gegen Greuther Fürth von Beginn an spielen - ohne zu überzeugen: Er vernachlässigte seine Defensivaufgaben und agierte in der Offensive oftmals zu eigensinnig.

Der Blick auf den Aufstellungsbogen des Duells Borussia Dortmund gegen Greuther Fürth barg am Samstag einige Überraschungen. Erst mal fehlte ein Name ganz: Gerald Asamoah, der bei den Fans des BVB nicht unbedingt geschätzt wird, gehörte gar nicht zum Kader. „Asa“ hatte kurzfristig muskuläre Beschwerden, war aber als Zuschauer ins Stadion gekommen. Er marschierte vor dem Anpfiff im Trainingsanzug und in Turnschuhen als einer der ersten Fürther durch den Spielertunnel und nahm auf der Bank Platz. Ihm folgte, mit einem Grinsen im Gesicht, Kevin Großkreutz. Der Dortmunder und der Schalker hatten sich zuletzt beim Pokal-Halbfinale in Fürth intensiv ausgetauscht. Am Samstag fiel das Duell aus, Asamoah fehlte und Großkreutz war nur Ersatzspieler.

Dafür standen zwei andere Herren überraschend in der BVB-Startelf. Jakub Blaszczykowski und Ivan Perisic. Blaszczykowski hatte mit einer Verletzung fast sechs Wochen pausieren müssen. Unter der Woche hatte er bei der polnischen Nationalelf einen Kurzeinsatz. Gegen Fürth hatte ihn Jürgen Klopp gleich in die Startelf befördert. Und der Mittelfeldmann hinterließ bleibenden Eindruck. In der ersten Hälfte zündete sein Turbo noch nicht so, immerhin holte er den Elfmeter vor dem 2:1 heraus. In der zweiten Hälfte fand Kuba dann aber in die Spur. Zwei gute Torchancen (33./58.) hatte er am Ende zwar ausgelassen. Applaus gab es bei seiner Auswechslung trotzdem. So ist der flinke Pole auch am Mittwoch in der Champions League gegen Ajax Amsterdam eine Option.

Perisic hatte für Wirbel gesorgt

In den Niederlanden dürfte Ivan Perisic indes wieder auf der Bank sitzen. Der Kroate hatte Anfang der Woche für viel Wirbel gesorgt: In einem TV-Interview hatte er sich über seine Situation in Dortmund mokiert und dabei auch Meistertrainer Jürgen Klopp kritisiert. „In die Mannschaft geredet hat sich noch niemand“, konterte der.

Klopp stellte Perisic trotzdem für Kevin Großkreutz auf, ein Plan, der offenbar schon vor der motzigen Kritik des Kroaten gereift war, um dem Dortmunder Dauerläufer Großkreutz eine Pause zu gönnen. Nach guten ersten Minuten hinterließ Perisic gegen Fürth allerdings keinen bleibenden positiven Eindruck. Für ein unnötiges Foul gegen Mavraj (21.) wurde er mit Recht verwarnt. Dazu vernachlässigte der Kroate seine Defensivaufgaben und agierte in der Offensive oftmals zu eigensinnig. Mittwoch wird er ergo wieder auf die Bank rotiert.

Spannend ist, wer dann als dritter offensiver Mittelfeldspieler neben Marco Reus und Mario Götze auflaufen darf.