Dortmund. Am 12. Bundesliga-Spieltag setzte sich der Deutsche Meister Borussia Dortmund vor heimischer Kulisse im Signal-Iduna-Park gegen Aufsteiger SpVgg. Greuther Fürth mit 3:1 (3:1) durch. Den postwendenden Fürther Ausgleich konterten Doppeltorschütze Robert Lewandowski und Mario Götze noch vor der Pause.

Dass Spiele gegen die SpVgg Fürth keine Selbstläufer sind, dass hatte die Dortmunder Borussia im März diesen Jahres erfahren. Im DFB-Pokal-Halbfinale hatten die Borussen damals 120 Minuten zittern müssen, ehe Ilkay Gündogan den BVB mit seinem Treffer in letzter Sekunde schließlich ins Finale nach Berlin schoss.

Am Samstag nun hatten die Schwarz-Gelben deutlich weniger Mühe mit den Franken. Am Ende eines unterhaltsamen Nachmittags stand ein deutlicher 3:1 (3:1)-Sieg gegen den Aufsteiger. Und das, obwohl Jürgen Klopp die Rotationsmaschine angeworfen hatte, die unter anderem 17-Millionen-Mann Marco Reus auf die Bank spülte.

Insgesamt hatte Klopp seine Mannschaft gegenüber dem Sieg in Augsburg auf drei Positionen umgestellt. Neben Reus blieben Felipe Santana und Kevin Großkreutz draußen, dafür beorderte der der BVB-Coach Neven Subotic, Jakub Blaszczykowski und Ivan Perisic in die erste Elf. Überraschend war dabei vor allem die Beförderung des Kroaten. Hatte der sich doch unter der Woche noch einen saftigen Anpfiff eingehandelt, weil er in seiner Heimat allzu vehement über mangelnde Wertschätzung in Dortmund beklagt hatte. Dass sich bislang noch nie jemand in die Mannschaft gequatscht habe, schrieb Klopp ihm ins Stammbuch - und ließ ihn dann doch erstmals wieder seit dem verlorenen Derby gegen Schalke von Beginn an ran.

Götze in Gala-Form

Dass sich die Auswirkungen dieser Personalentscheidung in Grenzen hielten, weil Perisic einmal mehr nur wenige Akzente setzen konnte, sollte sich auf das Spiel der Borussia allerdings nur bedingt auswirken. Denn angetrieben von dem fantastischen Mario Götze, der die bemitleidenswerte Fürther Abwehr Mal um Mal durcheinanderwirbelte, sorgten auch die restlichen Dortmunder beim schwarz-gelben Anhang, der beim letzten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (0:0) nicht gerade verwöhnt worden war, für langanhaltende Glücksgefühle.

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Dass dieser 17. November der Tag des Mario Götze werden sollte, dass wurde dabei recht schnell klar. Gerade einmal drei Minuten waren gespielt, da tanzte der 20-Jährige erstmals unaufhaltsam durch die Abwehr der Gäste und bediente Robert Lewandowski, der keine Mühe hatte, den Ball zum 1:0 über die Linie zu drücken. Es war der Auftritt zu einer Gala-Vorstellung des Nationalspielers, die seinen Höhepunkt kurz vor der Halbzeitpause erreichte, als er der Youngster nach einem Pass von Jakub Blaszczykowski erst Torhüter Max Grün aussteigen ließ und dann an Verteidiger Heinrich Schmidtgal zum 3:1 einschoss.

„Ich weiß nicht, was der heute genommen hat, aber das will ich auch haben“, tönte Norbert Dickel in der Pause via Stadionmikrophon und brachte so zum Ausdruck, was wohl jeder im Stadion im Verlauf dieser ersten Halbzeit gedacht hatte, in der tatsächlich auch noch zwei Tore fielen an denen Mario Götze nicht unmittelbar beteiligt war. Nur wenige Sekunden nach dem 1:0 für den BVB hatte Zsoltan Stieber mit einem feinen Lupfer über Roman Weidenfeller zum 1:1 getroffen und in der 15. Minute brachte Lewandowski mit seinem zweiten Treffer die Borussia wieder in Führung. Nach einem Foul von Bernd Nehrig an Blaszczykowski, traf Lewandowski vom Elfmeterpunkt.

Dortmunder Jubel für Nürnberg

Weil die Partie durch den zweiten Treffer des Polen schon zu diesem frühen Zeitpunkt entschieden war, blieb dem Anhang in den zweiten 45 Minuten viel Zeit um sich mit anderen Dingen, als dem Geschehen in Dortmund zu beschäftigen. Als die Anzeigetafel den zwischenzeitlichen Ausgleich des 1. FC Nürnberg gegen Bayern München verkündete, da wurde jedenfalls im Dortmunder Stadion gejubelt, als hätten die Schwarz-Gelben so eben ein weiteres Tor erzielt. Und so wurde auch dem letzten Beobachter in dieser 46. Minute klar: Auch wenn die Bayern nach zwölf Spieltagen noch immer neun Punkte vor dem BVB rangieren, träumen sie in Westfalen weiterhin davon, dass aus der Doppelmeisterschaft im Mai 2013 ein Titelhattrick wird.