Dortmund. Felipe Santana ist beim BVB hinter Neven Subotic und Mats Hummels „nur“ Innenverteidiger Nummer drei. Eine Situation, die ihn selber nicht glücklich macht. Umso bemerkenswerter, dass der Brasilianer seinen Vertrag beim Deutschen Meister im Sommer bis 2014 verlängert hat.

Gegen den Bundesligaletzten FC Augsburg gab Felipe Santana sein Startelf-Debüt der laufenden Saison. Dreimal war der Innenverteidiger bisher von BVB-Trainer Jürgen Klopp eingewechselt worden, in der Saison 2011/12 reichte es für 13 Ligaeinsätze. Gemeinsam mit Mats Hummels hatte Santana zuletzt am 14. April beim 2:1-Sieg auf Schalke die Innenverteidigung gebildet.

Bei fast jedem anderen Erstligisten würde der Dortmunder Defensiv-Mann einen Stammplatz sicher haben, doch beim BVB ist der 26-Jährige hinter Neven Subotic und Mats Hummels „nur“ Innenverteidiger Nummer 3. Und so wird Santana wohl auch im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Fürth (Samstag, 15.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker) wieder nur auf der Bank sitzen.

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Eine Situation, die ihn selber nicht glücklich macht. Umso bemerkenswerter, dass der Brasilianer seinen Vertrag beim Deutschen Meister im Sommer bis 2014 verlängert hat. Mit der Vertragsverlängerung sind für den 1,94 m-Hünen viele Hoffnungen verbunden. „Ich hoffe, dass diese Saison anders wird, und ich mehr spiele. Ich will auf 20 Einsätze kommen. Mindestens. Das ist mein persönliches Ziel“, sagte Santana im Sommertrainingslager in Österreich.

Nur ein Weg führt zur WM in Brasilien: Er muss spielen

Sein zweites großes Ziel: die WM 2014 in Brasilien. „Ich denke jeden Tag und jede Minute auch an die WM. Sie ist mein Ziel, mein Traum.“ Und um sich diesen Traum erfüllen zu können, muss Santana eines: spielen. Gegen den FCA warf Jürgen Klopp die Rotationsmaschine an, gönnte Neven Subotic eine Pause und schickte Santana von Beginn an aufs Feld. Doch die wenigen Bundesligaeinsätze waren dem Brasilianer anzumerken, ein ums andere mal schlichen sich Stellungsfehler in sein Spiel. Trotz kleinerer Schwächen konnte Felipe Santana mit seinem Debüt in der Dortmunder Startelf zufrieden sein: Er hatte die meisten Ballkontakte (78) und die beste Zweikampfbilanz (85 Prozent).

Doch auch Jürgen Klopp weiß um die Problematik von Innenverteidigern. Er hat drei sehr gute davon, und im Abwehrzentrum wechseln Trainer eher selten. „Felipe ist der größte Härtefall in unserer Mannschaft“, hat Klopp schon mehrfach betont. Sportdirektor Michael Zorc lobt Santana als „untadeligen Sportsmann“. Aber auch Zorc weiß um die Unzufriedenheit seines Abwehrspielers. Deshalb gab es bei der Vertragsverlängerung eine Absprache. „Es gibt einen Kompromiss. Ich kann entscheiden, ob ich im kommenden Sommer bleibe oder gehe“, so Santana. Für den Verein wäre sein Weggang ein herber Verlust, sportlich, aber vor allem auch menschlich.

Ein Sympathieträger wie Dede

Seit Juli 2008 spielt Felipe Santana beim BVB, als letzter verbliebener Brasilianer. Wie sein Landsmann Dede ist er ein großer Sympathieträger, wird von den Fans geliebt und von seinen Mitspielern als Freund geschätzt. Gerade weil er einer ist, der immer alles gibt. Für Santana steht der kollektive Erfolg an erster Stelle, auch wenn er nicht spielt, gibt er im Training das Beste für die Borussia.