Dortmund. Sven Bender, der Mann, den alle nur Manni nennen, hatte geschuftet wie verrückt. So wie er es immer macht. Aber dieses Mal, bei dieser 1:2-Niederlage im Revierderby gegen den FC Schalke 04, war das Einsatzgebiet des Profis von Borussia Dortmund besonders groß. Unfreiwillig.

Denn Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte wegen zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle innovativ werden müssen und aus dem Mittelfeldmann Sven Bender kurzerhand einen Abwehrspieler gemacht. Zwischen den beiden sonstigen Innenverteidigern Mats Hummels und Neven Subotic gab der Mann mit der Rückennummer 6 das zentrale Glied einer Dreierkette in der Abwehr. Manchmal sah es sogar aus wie die Rückkehr des Liberos. Manni der Libero. Premiere für den BVB. Premiere für Bender.

„Das hab ich so auch noch nicht gespielt“, sagte Sven Bender nach der Partie.

Auch interessant

Klopp hatte etwas ausprobieren wollen, hatte einen Mann aus der letzten Reihe abgezogen, um im Mittelfeld eine Überzahl herzustellen. Es misslang. „Wir haben das nicht so umgesetzt, wie es sich der Trainer und wir uns vorgestellt hatten“, sagt Bender. Schon nach einer halben Stunde stellte Klopp wieder auf die bekannte Viererkette um, Sven Bender rutschte auf die Position des rechten Verteidigers. Erst nach einer Stunde beorderte ihn Klopp ins zentrale Mittelfeld, seinen sonstigen Arbeitsplatz. „Wir sind Profi genug, um alles spielen zu können“, sagt Bender zu den Wechselspielen – und kann seine Enttäuschung über das Ergebnis nicht verbergen. „Wir haben uns über die gesamte Spielzeit nicht gut angestellt und gerade am Anfang Schalke unnötig das Gefühl gegeben, dass hier was zu holen ist.“

Schweres Eingeständnis

Bis zu letzten hatten sie daran geglaubt, dass Spiel noch drehen zu können. „Man hat schon gesehen, dass wir unbedingt den Ausgleich wollten, aber es war nicht einfach. Schalke hat einfach eine gute Truppe.“ Ein schweres Eingeständnis an diesem Tag.