Dortmund. . Nach dem schwarzen Sonntag von Borussia Dortmund beim Hannover 96 fällt Jakub Blaszczykowski sechs Wochen aus, Mats Hummels und Sven Bender fehlen je zwei Wochen. Es gehört zu den selbstverständlichen Aufgaben der sportlichen Abteilung eines Spitzenklubs, für den Ausfall von Stammkräften vorzusorgen.
Die letzten Minuten rasten dahin. Tick, tick, tick machte die Uhr, tick, tick, tick machte sie in einem Tempo, das viel schneller schien als die Zeit laufen sollte. Verzweifelt versuchten die Spieler von Borussia Dortmund noch ein Tor zu schießen, doch zu schnell hatten die Zeiger ihr Ziel erreicht.
Schluss, Aus, Ende.
Vielleicht war es gut, dass nicht noch mehr Zeit verblieb. Denn womöglich hätte der BVB das Spiel dann nicht einmal mit elf Leuten auf dem Platz beenden können. Er musste ja mit dem Schlimmsten rechnen, nachdem nacheinander Jakub Blaszczykowski, Mats Hummels und Sven Bender mit Verletzungen ausgeschieden waren. Deshalb stockte den schwarz-gelben Fans, als Marco Reus in der Nachspielzeit im Duell mit Karim Haggui zu Boden ging, der Atem nicht nur wegen des Elfmeterverdachts - sie mussten nach der Kette von Ausfällen auch in diesem Moment mit allem rechnen. Immerhin: Reus ist nichts passiert.
Woanders sah es schlechter aus. Die Kabine der Dortmunder muss einem Lazarett geglichen haben. So jedenfalls klang die Beschreibung von Jürgen Klopp. „Alle haben Verbände, alle haben Eis drauf. Syndesmose, Bänder, alles ist dabei“, erzählte der BVB-Trainer mit grimmiger Miene. Blaszczykowski, Hummels, Bender. Drei Bausteine, die herausgebrochen worden sind aus dem System Klopp und so schnell nicht wieder eingefügt werden können.
Diagnosen sind gestellt
Die Mediziner haben die Patienten in Augenschein genommen, die Diagnosen gestellt und die Folgen beschrieben. Sie lauten:
Mats Hummel: schwere Mittelfußprellung am rechten Fuß. Zwei Wochen kein Mannschaftstraining. Die deutsche Nationalmannschaft wird ihre WM-Qualifikationsspiele gegen Irland und Schweden ohne Hummels bestreiten müssen.
Sven Bender: schwere Schädel - und Augapfelprellung. Etwa zwei Wochen Pause.
Es war ein schwarzer Sonntag für den BVB.
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Die Dortmunder waren ja schon gehandicapt nach Hannover gereist. Mit Ilkay Gündogan fehlte eine Schlüsselfigur des Spiels. Stauchung der Lendenwirbelsäule, zwei Wochen Pause - so lautete das ärztliche Bulletin in diesem Fall.
Die Länderspielpause kommt gelegen
Es gehört zu den selbstverständlichen Aufgaben der sportlichen Abteilung eines Spitzenklubs, für den Ausfall von Stammkräften vorzusorgen. Das ist die sogenannte Tiefe im Kader. Klopp konnte für Gündogan den Kapitän bringen, Sebastian Kehl (der mit einer Oberschenkelverhärtung vergleichsweise glimpflich davon kam). Wie jetzt allerdings Blaszczykowski, Hummels, Bender und Gündogan ohne Qualitätsverlust gleichzeitig ersetzt werden sollen, erschließt sich auf den ersten Blick nicht.
Es ist ja kein Spiel wie jedes andere, das dann ansteht. Es geht gegen Schalke.