Essen. BVB-Trainer Jürgen Klopp meckert mal wieder gegen die Schiedsrichter, Robert Mak und Mike Hanke im Internet. Jefferson Farfan spielt gegen Felix Magath mal wieder stark - und Franck Ribéry ist wieder voll da. Unsere Tops und Flops des siebten Bundesliga-Spieltags.

Neben BVB-Trainer Jürgen Klopp haben sich auch die Kollegen Felix Magath und Thomas Schaaf für die Flops des siebten Bundesliga-Spieltags qualifiziert. In den Tops stehen fünf Torschützen und - keine gutes Zeichen für die Mannschaft - Dortmunds Torverhinderer Roman Weidenfeller. Lesen Sie unsere Tops und Flops und auch, warum Robert Mak und Mike Hanke den Umgang mit dem Internet erst noch lernen müssen.

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Unsere Tops und Flops in Textform

Die Flops

Thomas Schaaf (Werder Bremen): Gelobt wurden sie, die Bremer, nach ansprechenden Leistungen zum Saisonstart. In Dortmund oder Hannover hatten sie es nicht verdient zu verlieren und auch die Bayern forderten sie, wie wenige Mannschaften in der noch jungen Saison. Aber das nackte Ergebnis nach dem Umbruch im Sommer und der katastrophalen Leistung in Augsburg liest sich wie folgt: 13 Gegentore, die zweitmeisten der Liga. So gesehen hat sich bei Werder nicht viel verändert.

Felix Magath (VfL Wolfsburg): Der ambitionierte VfL Wolfsburg steckt tief in der Krise. Trainer Felix Magath macht sich um seinen Job aber keine Sorgen. Es ist auch unklar, wer im Organigramm des Fußball-Konzerns dem Trainer übergeordnet und weisungsbefugt ist. Vielleicht der Sportdirektor oder der Geschäftsführer, beides gibt es bei der Fußball-GmbH so nicht. Es gibt einen Sportgeschäftsführer, das ist Magath selbst. Den Vorsitz der Geschäftsführung trägt der unbekannte Wolfgang Hotze, zuständig für Finanzen. Weiter gibt es einen Geschäftsführer für Organisation und Personal: Thomas Röttgermann. Unvorstellbar, dass er über den Trainer entscheidet. Vielleicht macht das auch der neunköpfige Aufsichtsrat. Oder Magath ist tatsächlich sein eigener Boss und hat den sichersten Job der Welt.

Robert Mak und Mike Hanke (1. FC Nürnberg und Borussia M'gladbach): Immer dieses Internet. Es plaudert schneller weiter als die Tratschtanten, die morgens beim Bäcker im Weg stehen. Und es vergisst nicht. Das heißt: Wer es nutzt, sollte wissen wie, sonst wird schnell ungewollt öffentlich, was nicht öffentlich sein soll. Robert Mak motzte per Twitter über seine Auswechslung: "Fußball ist eine verschissene Politik. Ich hasse es. Verdammter Trainer." Der heißt Dieter Hecking und reagierte gelassen. Mike Hanke schimpfte auf Facebook, weil er nicht im Kader stand.

Greuther Fürths Angriff: Der Aufsteiger aus dem Frankenland hat bisher viermal zu Hause gespielt: gegen Bayern, Schalke, Düsseldorf und Hamburg. Der Anhang aber hat zu Hause wenig Freude: null Tore, null Punkte. Auswärts immerhin schossen die Fürther zwei Tore, die zu vier Punkten reichten. Aber der Angriff um die Ex-Schalker Gerald Asamoah und Edu, mit Christopher Nöthe, dem verletzten Baye Djiby Fall und dem jungen Ilir Azemi ist nach dem Abgang von Zweitliga-Torschützenkönig Olivier Occean bisher nicht tauglich für die Bundesliga.

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): Der Meistertrainer galt einmal als stets gutgelaunt, als äußerst ehrgeizig, aber immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen. Die Herzen der Bundesliga-Fans flogen dem Sonnyboy nur so zu. Lustig ist Jürgen Klopp mittlerweile seltener. Es ist leicht zu erraten, was der Trainer sagen wird, wenn der BVB nicht gewinnt. Und meist richtet er sich dann nicht an seine Spieler. Klopps Opfer sind die Schiedsrichter, immer wieder. Gerade erst musste er eine Strafe zahlen, weil er dem vierten Offiziellen zu nahe kam. Wirklich entschuldigen wollte er sich nicht. Nun in Hannover polterte er nach dem Spiel gegen den Schiedsrichter, wie schon zuvor in Nürnberg. Seine Jungs: die Saubermänner. Die Schiris: die Pfeifen. Das ist zu einfach. Das nervt.

Die Tops

Nikolce Noveski (1. FSV Mainz 05): Der Mainzer Innenverteidiger hat geschafft, was diverse Stürmer vor ihm nicht schafften: ein Tor gegen Fortuna Düsseldorf zu erzielen. Die Fortuna war kürzlich noch die einzige Mannschaft Europas ohne Gegentor. Dann zeigte Schalke beim 2:2-Unentschieden in Düsseldorf, dass die Abwehr zu knacken ist. Noveski traf nun zum ersten Auswärtsgegentor der Fortuna. Und war damit beim 1:0-Sieg der Mainzer Matchwinner.

Tobias Werner (FC Augsburg): Der Flügelspieler ist eigentlich eine Randfigur der Bundesliga. Am Freitag aber trat Tobias Werner schon in der zweiten Spielminute groß in Erscheinung: Er traf zum frühen 1:0 gegen Werder Bremen. Seinem Team gab er damit jenes Selbstvertrauen, das Augsburg schließlich zum ersten Saisonsieg tragen sollte. Auch sonst war Werner als bester Spieler auf dem Platz kaum zu stoppen und immer wieder gefährlich.

Franck Ribéry (FC Bayern München): Der französische Superstar musste in dieser Saison ungewöhnlich lange warten, bis er sich in die Torschützenliste eintrug: bis zum siebten Spieltag. Da aber schlug Franck Ribéry gleich doppelt zu beim 2:0-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim. Und hinterher durfte er den perfekten Saisonstart mit Mannschaft und Anhang ausgelassen auf dem Oktoberfest feiern. Viele der Bayern-Stars griffen zur Maß Bier, Ribéry wollte nur Apfelschorle trinken.

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund): Es ist kein gutes Zeichen für eine Mannschaft, wenn der Torwart Woche für Woche im Mittelpunkt steht. Aber es ist ein gutes Zeichen für eine Mannschaft, wenn der Torwart beweist, dass sich seine Vorderleute auf ihn verlassen können. Roman Weidenfeller hält seit Wochen stark, zuletzt in Manchester gar spektakulär. Beim 1:1-Unentschieden in Hannover war Weidenfeller bester Dortmunder und rettete mehrfach in größter Not.

Jefferson Farfan (FC Schalke 04): Vielleicht sollte sich Felix Magath einmal mit Jefferson Farfan an einen Tisch setzen und sich mit ihm versöhnen. Der peruanische Flügelstürmer jedenfalls ist immer noch sauer auf seinen Ex-Trainer. Unmenschlich seien Magaths Methoden, schimpfte Farfan vor dem glatten 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Dann traf er per Kopf zur frühen 1:0-Führung und bildete mit Ibrahim Afellay eine starke Flügelzange.

Mame Biram Diouf (Hannover 96): Hannovers senegalesischer Stürmer wäre beinahe der Flop des Spieltags geworden, als er den Ball aus drei Metern nicht im leeren Tor unterbrachte, sondern ihn Torwart Roman Weidenfeller in die Arme stocherte. Wenig später aber traf er kaltschnäuzig zum 1:1.Ausgleich. Es war sein siebter Treffer im 13. Bundesligaspiel.